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Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Titel: Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Reiff
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fragte Doro und erhob ihr Glas.
    „Auf uns natürlich“, entgegnete Lille. Die schlanken Kelche stießen mit einem leisen Klirren zusammen. „Hast du Alexander Maar in der Zwischenzeit noch einmal gesehen?“
    Doro hatte beschlossen, Lille weiterhin nichts von ihrem kleinen Ausflug zur Mühle zu erzählen. Manche Geschichten behielt man besser für sich.
    Sie schüttelte den Kopf und gab einen kehligen Laut des Verneinens von sich. „Können wir bitte das Thema wechseln?“
    „Ja, klar. Aber irgendwie siehst du bedrückt aus. Was ist los?“, wollte Lille wissen.
    Doro nahm einen großzügigen Schluck von ihrem Prosecco, dann stellte sie das Glas zur Seite und schaute Lille ernst ins Gesicht.
    „Es ist wegen den Gerüchten um die Zeitung, die zurzeit wieder hoch kochen. Meinst du, es steht wirklich dermaßen schlecht um den Boten?“
    Lille zuckte die Schultern. „Schwer zu sagen. Aber im Moment läuft es anscheinend gar nicht rund.“
    „Wie auch, wenn Sattmann nicht in die Modernisierung investieren will.“
    „Wollen vielleicht schon…“
    „Wie meinst du das?“
    „Ich meine, was, wenn er gar nicht mehr investieren kann?“
    „Du meinst, er ist…“, das Wort ‚Pleite’ dachte sich Doro. Das Lokal war wider Erwarten gut besucht und sie wollte vermeiden, dass Jeder ihre Unterhaltung mithören konnte.
    Lille nickte.
    Franco servierte die beiden Teller mit Pasta. Doro nahm ihre Gabel zur Hand, drehte einige Nudeln auf und schob sich den ersten Bissen in den Mund.
    „Heiß“, nuschelte sie, um im nächsten Moment einen großen Schluck aus ihrem Wasserglas zu nehmen.
    Lille hatte ihre Freundin beobachtet und ließ ihre Pasta noch einen Moment lang auskühlen.
    „Vielleicht wird ja alles gar nicht so schlimm, wie es gerade aussieht“, meinte sie nachdenklich.
    „Wie kommst du darauf?“
    Lille wickelte langsam die ersten Spaghetti mit der Gabel am Tellerrand auf. „Anscheinend versucht Sattmann die Zeitung zu verkaufen.“
    „Ist das wahr?“
    „Ja.“
    „Und an wen?“
    „Keine Ahnung, aber am Freitagnachmittag war einer da. Typ erfolgreicher Unternehmer: Dunkler Anzug, teures Auto. Irgendeine Nobelmarke. Heiko aus der Druckerei hat gemeint, es wäre ein Maybach“, Lille machte eine kurze Pause, „Irgendwie war der Besuch komisch.“
    „Wieso?“
    „Er kam kurz vor Geschäftsschluss. Die meisten Kollegen waren schon ins Wochenende gegangen. Außerdem hat sich der Kerl nicht vorgestellt, sondern er wollte einfach nur zu Sattmann. Und der schien Mister Erfolgreich bereits zu erwarten. Denn ich sollte den Typ postwendend nach oben bringen.“
    Doro beschlich ein leiser Verdacht, wer sich hinter dem geheimnisvollen Besucher verbarg. „Und er hat dir wirklich nicht seinen Namen genannt?“
    Lille schnitt eine nachdenkliche Grimasse. „Nein. Er schien ziemlich in Eile und machte keinen sonderlich gesprächigen Eindruck.“
    „Und was ist dann passiert?“
    „Nach einer halben Stunde kam er wieder runter und verabschiedete sich höflich“, Lille grinste, „Er musste erstmal die Gaffer verscheuchen, denn um sein Auto standen mindestens fünfzehn Leute.“
    Doros spontane Eingebung, dass es sich bei dem Unbekannten um Thomas Heyder handelte, ließ sich nicht abschütteln. „Hatte sein Wagen ein Frankfurter Kennzeichen?“
    „Das konnte ich nicht erkennen.“
    „Aber er war schwarz.“
    „Dunkelgrau.“
    „Und der Mann? War er Ende dreißig mit dunklen, kurz geschnittenen Haaren?“
    „Ja. Bei dem Alter bin ich mir nicht sicher. Er hatte so etwas Unschuldiges, Jungenhaftes an sich“, Lille war ihr Erstaunen deutlich anzusehen, „Warum fragst du?“
    Für Doro gab es keinen Zweifel mehr, der Namenlose war Thomas Heyder. Wenn er sich tatsächlich für den Boten interessierte, ergaben auch seine versteckten Andeutungen plötzlich einen Sinn.
    „Ich glaube, ich bin ihm am Freitag begegnet“, sagte sie, wobei sie sich bemühte, möglichst unbeteiligt zu klingen.
    „Und wo?“
    „Er hat mich…“, Doro nahm einen Schluck Wasser, um sich die passende Antwort zu überlegen, „Er hat mich nach dem Weg gefragt“, log sie. Lilles Blick verriet ihr, dass sie mit der knappen Erklärung nicht zufrieden war. „Ich habe auf dem Heimweg noch etwas fürs Wochenende eingekauft und auf der Hauptstraße unten hat er mich angesprochen und wollte wissen, wie er zur Mühle kommt.“
    „Er wollte zur Steinach-Mühle?“
    „Ja.“
    „Meinst du er kennt Maar?“
    „Keine Ahnung.“ Doro hob zwar

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