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Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Titel: Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Reiff
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nicht von alters her als Urheber von Krankheiten?“
    Alexander machte eine abfällige Handbewegung. “Frau Bergmann, Ratten sind Überträger von Krankheiten!“
    „Aber Sie stimmen mir zu, dass Dämonen Diener des Bösen sind.“
    Er grinste selbstverliebt. „Sehen Sie, Gut und Böse sind beides Extreme, die sehr nah beieinander liegen. Meinen Beobachtungen zu Folge sind die Grenzen dazwischen fließend.“
    „Können Sie mir das näher erläutern?“, fragte Doro. Zu ihrer eigenen Überraschung war ihre anfängliche Aufregung komplett verflogen.
    „Sicher“, entgegnete Alexander, auch er schien nicht mehr ganz so leidenschaftslos, wie zu Beginn ihres Gespräches, „Sagt Ihnen der Name Gilles de Rais etwas?“
    „Natürlich. Rais war ein französischer Feldherr des fünfzehnten Jahrhunderts und zudem ein brutaler Massenmörder. Ihm wird nachgesagt, er hätte vor jeder Schlacht die Dämonen der Ars Goetia um Beistand gebeten. Belial war übrigens sein Favorit.“
    „Beliar.“
    „Belial, Beliar. Das ist ein und derselbe Dämon. Im Mittelalter war er wohl recht populär. In vielen Berichten wird sogar behauptet, Beliar wäre der Teufel persönlich.“
    „Bravo, wie ich sehe, haben Sie sich vorbereitet. Aber was Rais betrifft, so weisen Ihre Recherchen leider Lücken auf.“
    Sie blickte ihn fragend an.
    Alexander fuhr fort: „Wussten Sie etwa nicht, dass der ehrenwerte Gille auch mit dem Schutz Jeanne d´Arcs beauftragt war? Und wenn ich mich recht erinnere, stand die Dame auf der Seite der Guten. Zumindest aus französischer Sicht.“
    „Herr Maar, Sie wollen nicht ernsthaft Rais als eine Art Heilbringer glorifizieren. Nicht nach den Verbrechen, die er begangen hat.“
    „So, welche denn?“
    „Immerhin hat er einhundertvierzig Kinder auf grausamste Weise getötet!“, erwiderte Doro aufgebracht.
    Alexanders Gesicht hatte wieder diesen unnahbaren Ausdruck angenommen. „Und durch seine militärischen Siege hat er abertausende Franzosen vor Repressalien durch die Engländer bewahrt. Ich missbillige, genau wie Sie, Rais Abartigkeiten, aber sehen Sie es von einer höheren Warte aus. Objektiv betrachtet war der Stellenwert seiner Vergehen gering, im Vergleich zu seinen Verdiensten für sein Volk, sonst hätte man ihn nicht Jahre lang gewähren lassen.“
    Es kostete sie Überwindung, Alexanders Gedanken zu folgen. Emotionslos betrachtet hatte er im Kern der Sache vielleicht Recht, trotzdem wollte sie nicht seine Meinung teilen.
    „In meinen Augen hinkt Ihr Vergleich“, entgegnete sie mit einem spürbaren Anflug von Zorn in der Stimme.
    Alexander verschränkte die Arme vor der Brust und beugte sich ihr entgegen. „Eigentlich geht es mir gar nicht um Rais, sondern um die Position des scheinbar Guten im Allgemeinen. Warum hat das Gute die Perversion gegen die Kinder überhaupt zugelassen? Wo ist das Gute, wenn es darum geht, die Menschen vor Kriegen, Krankheit und Selbstzerstörung zu bewahren?“
    Alexanders Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Obwohl sie kein gläubiger Mensch war, hatte sie sich nach dem Unfall oft ähnliche Fragen gestellt.
    „Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht“, gab Doro zurück. Sie konnte nicht leugnen, dass sie auf seine Erklärung gespannt war. Alexander blieb ihr die Antwort schuldig.
    Sie legte den Kugelschreiber bei Seite und sah zu ihm auf. Ihre Blicke trafen sich.
    „Wie sieht für Sie das Paradies aus?“, fragte er leise, ohne seine Augen von ihr zu nehmen. Trotz der augenblicklichen Sanftheit seiner Stimme, hatten seine Worte etwas Herausforderndes.
    „Auch darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht“, gab sie halblaut zurück. Eine unterschwellige Unruhe breitete sich in ihrem Körper aus. Die Unterhaltung lief eindeutig in die falsche Richtung und Doro fürchtete, endgültig die Kontrolle über die Situation zu verlieren.
    Alexander Maarlehnte sich zurück. „Das ist seltsam, oder? Im Gegenzug möchte ich wetten, dass Sie eine ziemlich genaue Vorstellung von der Hölle haben. Eine lebensfeindliche Einöde, die aus Trostlosigkeit, Feuer und gequälten Kreaturen besteht.“
    Stück für Stück übernahm er die Gesprächsführung. Doros Herz hämmerte vor Aufregung heftig gegen ihre Rippen, doch siezwang sich, ruhig zu bleiben.
    „Ich denke, die meisten Menschen haben dieses Bild von der Hölle vor Augen“, sagte Doro, während die von Alexander beschriebene Szenerie auf unerklärliche Weise in ihrem Kopf zum Leben erwachte.
    Maarlächelte in sich gekehrt. In

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