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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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Gegenteil.
    Sariel kam es vor, als träte sie auf der Stelle. Sie befand sich genau in der Mitte des Ovals. Dort attackierte Mywar mit einer Serie von Tritten und Handkantenschlägen.
    Wenn das so weitergeht, gibt es keine dritte Runde .
    Anstelle der Panik, die einen solchen Gedanken normalerweise begleitete, fühlte sie sich mit einem Mal ruhiger. Eine innere Gelassenheit ergriff Besitz von ihr.
    Wenn ich verliere, stirbt Alexander. Aber ich habe meine Schuld ihm gegenüber beglichen. Wenn ich lebe, lebt auch er. Egal wie dieser Kampf ausgeht, ich habe meine Schuld getilgt.
    Als wäre eine Last von ihr genommen, fühlte sie sich befreit. Anstatt wie zuvor verzweifelt auf Mywar zu reagieren, war sie jetzt schwerelos, hatte vollkommene Kontrolle über ihren Körper. Zum ersten Mal fühlte sie sich im Einklang mit sich selbst.
    Zeit wurde unwichtig.
    Als der Gong ertönte, der das Ende der zweiten Runde verkündete, lächelte sie.
     
     „Alles OK?“, fragte Tamiro und musterte sie von Kopf bis Fuß. „Was ist so lustig?“, fragte er dann, denn sie grinste noch immer von einem Ohr bis zum anderen.
    „Ich habe mich nie besser gefühlt.“ Tamiro sah sie fassungslos an. „Es ist okay, Tamiro. Das wird der letzte Durchgang sein. Für mehr habe ich nicht die Kraft.“
    Bevor Tamiro etwas entgegnen konnte, ertönte das Signal, das sie erneut in den Ring rief. Mit hoch erhobenem Kopf trat Sariel in die Mitte und sah Mywar in die Augen.
    Das ist die letzte Runde!
    Ihr Gedanke war laut und klar. Mywar nickte. Ein Lächeln umspielte seine Lippen.
    Als der rote Dämon zurücktrat, griff Sariel an. Mywar drehte sich so schnell, dass er zu einem wirbelnden Schatten wurde. Nur ihre Sinne, die durch das Kalari-Training geschult waren, nahmen wahr, was er tat.
    Der Dämon drehte sich in tödlicher Präzision in der Luft und führte einen Tritt aus, der Sariels rechten Arm brach. Sie flog nach hinten. Versuchte wieder auf die Beine zu kommen, obwohl der Schmerz ihr fast den Atem nahm, aber Mywar war schneller.
    Wieder sprang er durch die Luft, wurde zu einem schwarzen Schemen, der, wie eine Naturgewalt auf sie zuraste. Sariel rollte über den Boden. Aus den Augenwinkeln nahm sie eine weiße Linie wahr.
    Die Eiszapfen.
    Obwohl sie ihm erneut ausweichen konnte, landete Mywar in einer grazilen Bewegung auf dem Boden, ging in die Knie und holte zu einem Handkantenschlag aus, der auf ihren Kopf hinabsauste.
    Obwohl seine Bewegungen schneller als das Licht waren, sah Sariel ihn für einen winzigen Augenblick zögern. Blitzschnell rollte sie herum, griff in die Eiszapfen und riss einen heraus. Der Schmerz nahm ihr den Atem.
    Ein Schrei löste sich aus ihrer Kehle, als sie das Eis in sein Gesicht schleuderte.
    Die Spitze durchbohrte seine Haut. Blut lief seine Wange hinab.
    Mywar lachte. Er wischte sich die rote Flüssigkeit ab, ohne eine Miene zu verziehen.
    Der Gong ertönte.
     
    „Er lacht.“ Verzweiflung klang in ihrer Stimme, als sie vorsichtig über die Eiszapfen trat und sich von Tamiro in ihre Ecke führen ließ. Ihre Hand brannte wie Feuer, während der Schmerz in ihrem gebrochenen Arm Übelkeit in ihr aufsteigen ließ. Tränen schossen ihr in die Augen. Sie war sich so sicher gewesen Mywar durch das kalte Feuer des Eises ernsthaft zu verletzen.
    „Ich bin so gut wie tot“, setzte sie hinzu. Tamiro schwieg. Er drückte sie auf den Stuhl nieder, gab ihr die Wasserflasche und nahm vorsichtig ihre rechte Hand.
    „Dein Arm ist gebrochen“, sagte er dann.
    „Ich weiß.“ Sariel gab Tamiro die Flasche zurück und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Galle stieg ihre Kehle hoch.
    „Kannst du mir sagen, was ich tun soll?“
    „Ja. Lass mich kämpfen!“
    Sariel schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht.“
    „Dann stirbst du.“ Tamiro ging neben ihrem Stuhl auf die Knie und sah sie an. „Sariel. Bitte. Ich habe eine Chance gegen ihn.“
    „Nein.“ Sariel schloss die Augen.
    Sekunden später ertönte der Gong.
    Mühsam humpelte sie in das Oval zurück wo Mywar schon auf sie wartete. In seinen Augen glaubte sie Mitleid schimmern zu sehen. Er neigte knapp den Kopf, der rote Dämon verließ den Ring. Sie waren allein.
    Der rechte Arm hing nutzlos an ihrer Seite hinab. Sariels Bewegungen waren unbeholfen und außer Balance. Das aber war nicht das Schlimmste. Mywar schaffte es immer wieder sie zu Manövern zu zwingen, die ihren gebrochenen Arm belasteten. Jedes Mal hätte sie vor Schmerz fast aufgeschrieen. Es dauerte

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