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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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nicht lange und ihr Körper bestand nur noch aus Flammen, die ihre Nervenbahnen verbrannten.
    Die Agonie zog sich endlos dahin. Sariel kam nicht dazu ihren Gegner anzugreifen, sie war froh, wenn er sie nicht traf oder über die Abgrenzung hinaus in die tödlichen Eiszapfen trieb.
    Als das dumpfe Dröhnen des Gongschlags ertönte, dauerte es mehrere Sekunden bis ihr klar wurde, dass sie eine weitere Runde überlebt hatte. Als sie den mühsamen Weg in ihre Ecke zurück antrat, blitzte ein Bild vor ihren Augen auf. Alexander, der mit verschränkten Armen am Rand des Kalari stand und ihr zusah, wie sie durch den Raum wirbelte. Blaue Flammen umgaben ihren Körper.
     
    Dieses Mal schwieg sie, als sie sich auf dem Stuhl niederließ und mit durstigen Schlucken das Wasser trank. Auch Tamiro sagte nichts, aber seine Miene drückte deutlich aus, wie kurz er ihre Lebensspanne einschätzte.
    Ich verliere.
    Sie zwang sich dazu nur diesen einen Gedanken in ihrem Kopf zuzulassen, denn sie wollte nicht, dass Mywar ihre Eingebung auffing. Sie hatte nur eine Chance diese Arena lebend zu verlassen.
    „Verbinde mir die Augen“, bat sie Tamiro.
    „Bist du verrückt?“ Ihr Freund sah sie an, als hätte sie verlangt er möge sie jetzt auf der Stelle töten. Wahrscheinlich kommt es aufs Gleiche hinaus.
    „Es ist meine einzige Chance.“
    „Nein.“ Tamiro schüttelte den Kopf. „Das ist Wahnsinn. Wie willst du gegen Mywar gewinnen, wenn du nichts siehst?“
    „Vertraue mir. Bitte.“
    Sariel wusste nicht, ob es die Verzweiflung war, die in ihrer Stimme mitklang, oder ob Tamiro tatsächlich so etwas wie Vertrauen in ihre Fähigkeiten hatte. Er riss einen schmalen Streifen von seinem schwarzen T-Shirt ab.
    „Es tut mir leid, etwas anderes habe ich im Moment nicht“, sagte er mit einer Grimasse.
    „Das ist ok.“
    Schweigend trat er hinter sie und verband ihr die Augen. „Ich hoffe nur, du weißt was du tust.“
     

40
     
    Murmeln erhob sich auf den Rängen, als die Dämonen der Augenbinde gewahr wurden. Sariel fühlte sich unsicher, als sie von Tamiro geführt den Kampfring betrat. Mit ihren Sinnen tastete sie den äußeren Rand ab. Glücklicherweise hatten die Eiskristalle eine deutliche weiß, graue Aura. Und dann stand sie Mywar gegenüber. Jetzt da sie ihren Gegner nicht sehen konnte, nahm sie sein Energiefeld mit aller Deutlichkeit wahr. Wie ein roter Mantel umgab ihn seine Aura, pulsierte vor Kraft. Nur an den Rändern erkannte sie wie irritiert er von ihrer selbstgewählten Blindheit war. Es
    Der rote Dämon hingegen, sandte eine eindeutige Welle der Missbilligung aus.
    Dieses Mal hörte Sariel nicht nur den Gong, sondern sie spürte die Energiewelle, die von dem tiefen Ton ausging. Aber das war nicht alles, das Signal war noch nicht verklungen, als Mywars Aura in einer Energiewelle explodierte.
    Dieses Mal wurde der tödliche Tanz durch Sariels Sinne gelenkt. Mit jeder Sekunde, die verstrich wurde sie schneller, erlangte mehr Sicherheit über ihren Körper und die Eindrücke, auf die sie reagieren musste. Mit einem Mal floss nicht Verzweiflung durch ihre Adern, sondern Freude.
    Mywar Angriffe erfolgten immer schneller, waren so präzise wie nie zuvor und trotzdem war es, als würde es immer leichter ihm auszuweichen. Als hätte sie immer mehr Zeit, um einen Gegenangriff zu starten.
    Und dann endlich spürte sie das, worauf sie gewartet hatte. Die Kraft, deren Vorhandensein ihr den entscheidenden Vorteil bringen sollte. Über ihre Fußsohlen strömte sie in ihren Körper. Über ihre Lungen gelangte sie direkt ins Blut.
    Sariel stand in Flammen, aber es war kein Inferno, das sie verschlang, sondern eines das sie dirigierte.
    Plötzlich war es Mywar, der zurückwich. Auf ihre Attacken reagieren musste. Gefährlich nahe an den Rand des Ovals kam.
    Dieses Mal war er es, der durch das Pausenzeichen gerettet wurde.
     
    Mit hoch erhobenem Kopf verließ Sariel den Ring. Sie fühlte sich besser als zuvor. Selbst der Schmerz war in den Hintergrund getreten. Verdrängt von der Energie, die durch ihren Körper floss.
    „Das war unglaublich“, sagte Tamiro und nahm ihren linken Arm. „Wie hast du das gemacht?“
    „Alexander hat mir das beigebracht. Ich bin mit meinen Sinnen besser, als mit den Augen.“
    „Aber da war noch etwas anderes. Du sahest aus, als stündest du in Flammen!“
    Sariel setzte sich. „Scheint mein besonderes Talent zu sein“, erwiderte sie und hob die Flasche an ihre Lippen.
    Das Element der

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