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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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zusammengebissenen Zähnen versuchte sie, der Gefahrenzone zu entkommen.
    Ich muss ihn …
    angreifen. Ihn in die …
    Enge treiben.
     
    Während sie einem Tritt auswich, der ihr Bein hätte brechen können, formte sich eine Idee in ihrem Kopf. Sie würde die Pause nutzen, um den Gegenangriff vorzubereiten. Bis dahin war nur eines wichtig: Am Leben zu bleiben.
    Einer von Mywars Tritten traf sie am Kopf und Sariel stolperte nach hinten.
    Mywar wirbelte herum, um ihr mit einem gezielten Hieb den Rest zu geben. Alles, was sie tun konnte, war, sich nach hinten fallen zu lassen. Ihr Kopf knallte haarscharf an der Trennungslinie auf den Boden auf. Für einen Augenblick wurde ihr schwarz vor Augen.
    Sie konnte das aufgeregte Gemurmel der Zuschauer hören, das wie ein sanfter Wind über sie hinweg strich.
    Noch bevor Mywar seinen Vorteil nutzen konnte, erklang der Gongschlag, der den Kampf unterbrach.
    Sariel schloss für einen Moment die Augen. Das war knapp . Wäre die Unterbrechung nicht gewesen …
    „Komm. Ich helfe dir.“ Tamiro stand über ihr und streckte ihr seine Hand hin.
    „Danke“, versuchte sie zu sagen, aber sie brachte das Wort nicht heraus. Ihre Kehle war vollkommen ausgedörrt.
    Tamiro stützte sie unauffällig und führte sie zu ihrer Ecke. „Geh aufrecht“, ermahnte er sie. „Zeige keine Schwäche.“
    „Pffh. Keine Schwäche zeigen? Alle wissen, dass ich Mywar unterlegen bin“, krächzte Sariel, bevor sie einen großen Schluck aus der Flasche nahm, die Tamiro ihr in die Hand drückte. „Also was ist dein Rat? Welche Schwäche hat Mywar?“
    Tamiro hob die Augenbrauen. „Keine“, antwortete er trocken. „Und du weißt, dass er deine Gedanken lesen kann. Sei achtsam mit dem, was du sagst.“
    „Das bin ich“, murmelte Sariel. „Warum glaubst du, unterhalte ich mich mit dir über seine Schwächen.“ Sie warf einen Blick in die gegenüberliegende Ecke. Dort wo Mywar mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand lehnte. Sein Stuhl stand vor ihm. Natürlich muss er sich nicht setzen. Warum auch?
    Als Mywar den Gedanken auffing, grinste er und neigte spöttisch den Kopf.
    „Du sollst keine Schwäche zeigen“, zischte Tamiro.
    „Warum? Jeder weiß, wer der Bessere ist“, entgegnete Sariel, stets darauf bedacht nicht an ihre Taktik zu denken. Aber das war nicht einfach, denn prompt dachte sie an die Eiszapfen, die den Rand der Kampfarena säumten. Verdammt, er darf nicht … „Ich muss von diesen verdammten Eispickeln fern bleiben“, plapperte sie drauf los.
    „Natürlich!“ Tamiro sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren. Dabei müsste er sich denken können, warum sie so dummes Zeug von sich gab. Ein weiterer Blick zu Mywar zeigte, dass der Kämpfer genau wusste, was sie versuchte.
    „Das ist unfair“, fauchte sie Tamiro an. „Ich kann seine Gedanken nicht lesen!“
    „Na und. Das war von vornherein klar.“
    „Danke für dein Mitgefühl.“
    Tamiro grinste und legte seinen Finger auf die Lippen. Anscheinend hatte er endlich begriffen, dass Sariels Wortgeplänkel ihr nur dazu diente, die Gedanken im Zaum zu halten.
     
    Die zweite Runde wurde viel zu schnell eingeläutet. Sariel fühlte sich noch immer, als wäre sie von einem Lastwagen überrollt worden. Ihr Herzschlag war viel zu schnell und sie hatte Mühe Luft zu holen.
    Die Fackeln, die die Arena erhellten, verbrauchten zu viel Sauerstoff. Zumindest kam es ihr so vor. Allerdings war sie die Einzige, die darunter zu leiden schien. Mywar sah aus, als hätte er sich gerade erst aufgewärmt und auch dem roten Dämon war kein Unbehagen anzumerken. Was die Zuschauer betraf, die konnte sie in dem Halbdunkel außerhalb des Ovals kaum erkennen.
    Dieser Durchgang begann ähnlich wie der erste. Mywar griff an und Sariel wich aus. Sie verrenkte ihren Körper in Positionen, die sie nie für möglich gehalten hätte. Vollführte Drehungen und Luftsprünge in einem Tempo, bei dem ihr schwindelig wurde.
    Dieses Mal aber hatte sie ein Ziel: Sie wollte an die Eiszapfen gelangen. Auch wenn ihr klar war, wie schmerzhaft der Kontakt mit deren Kälte sein würde, so war sie davon überzeugt eine Ablenkung zu schaffen, die ihr einen Vorteil einbringen könnte.
    Weiß er, was ich vorhabe?
    Die Frage blitzte in ihren Gedanken auf, als sie einen weiteren erfolglosen Versuch in die Nähe der Umrandung zu kommen, verbuchen musste. Hatte Mywar im ersten Durchgang stets versucht sie an den Rand zu drängen, so tat er jetzt das genaue

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