Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)
Kleidung.“ Ein Zwerg, der Dinarek zum Verwechseln ähnlich sah, verbeugte sich vor ihr und hielt ihr dann einen Stapel hin, der aus weiß glänzendem Satin bestand.
„Danke.“ Sariel nahm die Stoffe entgegen und legte sie auf den kleinen Holztisch, neben einem Stuhl und einem Paravent in der Ecke, das einzige Mobiliar der kleinen Kammer. Offensichtlich sollte sie sich hier umziehen.
„Klopft, wenn Ihr fertig seid. Ich werde Euch abholen und in die Arena geleiten.“ Der Zwerg verbeugte sich noch einmal und verließ ihre „Garderobe“.
Seufzend verschwand Sariel mit den Kleidungsstücken hinter dem Paravent.
Wenig später trat sie wieder hervor, und sah sich Tamiro gegenüber, der in eine schwarze Trainingshose gekleidet an der Tür lehnte.
„Warum hast du dich verwandelt?“
Tamiro zuckte mit den Schultern. „Falls du meine Hilfe brauchst. Eine Verwandlung dauert dann möglicherweise zu lange.“ Er verstummte und musterte Sariel. „Die Sachen passen gut“, sagte er dann.
Sariel wurde rot. Sie trug eine weiße, weit geschnittene Hose, die ihr bis zu den Knöcheln reichte. Das Oberteil war nicht größer als ein Sport-BH. Mit einem Mal fühlte sie sich halb nackt, obwohl Tamiro noch weniger trug.
„Danke“, sagte sie und deutete auf die Tür. „Könntest du klopfen? Ich möchte das Ganze so schnell wie möglich hinter mich bringen.“
„Wie du willst.“ Tamiro drehte sich um und klopfte zweimal gegen das Holz. Dann trat er einen Schritt zurück. Es dauerte nicht lange und der Zwerg öffnete.
„Herrin. Es ist alles bereit. Bitte folgt mir.“
Ihr Herz pochte laut in ihrer Brust, als sie durch mehrere Gänge geführt wurde. Dann sah sie einen Lichtstrahl am Ende eines Flurs. Wir sind da! Der Gedanke wurde durch das laute Stimmengemurmel, das zu ihnen drang, bestätigt.
Ihr Führer riss eine große Holztür auf und bedeutete ihr hindurchzugehen.
Licht blendete sie, als sie die Arena betrat, die etwa so groß wie ein Basketballfeld war. Anstatt einer kreisrunden Fläche sah sie ein Oval vor sich, dessen Außenlinien mit weißer Farbe auf schwarzem Grund markiert waren. Helle Fackeln erleuchteten das Innere, während die Sitzränge, die sich um das Oval herum bis nach ganz oben zogen, im Dunkeln lagen. Nur undeutlich waren die Gestalten zu erkennen, die dort saßen und sich unterhielten.
Sariel trat in die Mitte der Kampffläche. Dorthin, wo Mywar ganz schwarz gekleidet auf sie wartete. Neben ihm stand ein rot gewandeter Dämon.
Mit einem Schlag herrschte erwartungsvolle Stille.
„Sariel und Mywar sind angetreten in einem Zweikampf auf Leben und Tod“, verkündete der Rote , wie Sariel den anderen Dämon in Gedanken nannte.
„Die Regeln sind einfach“, fuhr der Rote fort. „Der Kampf ist entschieden, sobald einer der Kontrahenten getötet ist. Magie ist erlaubt, aber Waffen sind verboten. Nach jeweils zehn Minuten endet eine Runde. Die Anzahl der Runden ist nur durch Sieg und Niederlage begrenzt.“ Der Rote verbeugte sich tief vor Sariel und Mywar. „Nehmt ihr die Bedingungen an?“, fragte er, nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte.
„Ja“, antworteten Sariel und Mywar einstimmig.
„Möge der Bessere gewinnen.“ Der Dämon verließ den Ring und nahm seine Position knapp hinter der weißen Umrandung ein.
Der Kampf konnte beginnen.
39
Ohne Vorwarnung brandete eine Energiewelle auf Sariel zu, die sie noch vor wenigen Tagen durch die Luft geschleudert hätte. Jetzt aber war sie besser vorbereitet. Anstatt sich der Kraft in den Weg zu stellen, warf sie sich auf den Boden und rollte sich von Mywar weg.
Verdammt, er hat keine Sekunde verschwendet . Bevor sie den Satz zu Ende denken konnte, musste sie der nächsten Attacke ausweichen. Mywar sprang durch die Luft. Er durchmaß eine Distanz, die für einen Menschen unmöglich wäre, und landete genau an der Stelle, an der noch vor wenigen Hundertstelsekunden Sariels Kopf war.
Bevor er sich umdrehen und einen erneuten Angriff starten konnte, stütze sich Sariel auf ihre Hände und versuchte ihm in die Kniekehlen zu treten. Sie war zu langsam. Natürlich. Denn er stand längst nicht mehr dort, wo er sein sollte. Stattdessen traf sie ein harter Tritt in die Rippen, der ihr den Atem nahm.
Obwohl sie keine Luft bekam, rollte sie blitzschnell über den Boden und sprang auf die Füße. Aus den Augenwinkeln nahm sie die weiße Umrandung war. Scharf gezackte Eiskristalle lauerten auf der anderen Seite.
Mit
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