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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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wann? Das erfahren wir so lange nicht, wie wir nicht ausziehen und es auf die eine oder andere Art feststellen ...«
    Der Magier von Runenstatt zuckte die Achseln und kratzte sich am Kinn. Sein Auftritt war vorüber, und er war froh, sich wieder setzen zu können.
    An seiner Stelle erhob sich Vormulac und streckte die Arme aus, um Ruhe zu gebieten. Denn nach dem Ende von Maglores Rede und dem kurzen Schweigen, das darauf folgte, erfüllten lärmende Rufe und laute Anfragen der jüngeren Lords den großen Saal von Vormspitze. Sie reagierten mit fiebriger Erregung auf die Andeutungen des Magiers über Fahrten und Erforschungen – vielleicht sogar Krieg – in den Ländern des Westens.
    »Wartet!«, befahl Vormulac – und noch einmal: »Wartet!« – als der Tumult zum Getöse zu geraten und ihn zu übertönen drohte. Doch allmählich erstarb der Lärm, als die Anwesenden sich auf ihren Stühlen vorbeugten und ihre Aufmerksamkeit auf den Lord von Vormspitze richteten – mit Ausnahme von Wratha, die sich mit kleinen, aber bedeutsamen Gesten an ihre Spießgesellen wandte. Maglore sah oder spürte diese unruhigen, verstohlenen Handzeichen, aber er traf keinerlei Anstalten, Vormulac darauf aufmerksam zu machen. Mittlerweile war es ohnehin vollbracht, und es gab nichts, was Wratha noch dagegen tun konnte – außer einen Wutanfall zu bekommen!
    Der Rest unterwarf sich indes Vormulac und war begierig, zu hören, was er zu sagen hatte. Er warf einen kurzen Blick auf Maglore zu seiner Rechten, nickte und sagte: »Wir danken dem gelehrten Lord von Runenstatt, dass er uns die Geschichte und den Hintergrund zu den heutigen Zeiten und Lebensumständen dargelegt hat – zumindest einigen Lebensumständen ...« Seine Stimme war leise, tief, voller Andeutungen. Und als es im Saal nach einer kurzen Pause noch leiser wurde, sagte er: »Allerdings gibt es noch andere Umstände, die ich eurer Aufmerksamkeit empfehle, und zwar die folgenden« – Wratha hatte sich aufgerichtet und gab erneut drängende Zeichen, als Vormulac aufzuzählen begann, was sich als eine Reihe schwerer Anschuldigungen entpuppte.
    »Zum Ersten«, sagte er, »hat Maglore die Herstellung verbotener Krieger erwähnt, flugfähiger Streitkreaturen. Diese sind in Turgosheim vom ersten Tag an verboten gewesen. Zum Zweiten ging es um Territorialismus oder besser gesagt: Expansionismus – ebenfalls verboten, es sei denn in naher Zukunft, außerhalb des Bereiches von Turgosheim, da es nunmehr zu einer Notwendigkeit geworden ist. Wir müssen uns bald nach außen wenden, aber es ist immer noch ein Verbrechen, Vorbereitungen für einen Krieg im Innern zu treffen. Drittens betrifft es den Tribut – ein Thema, das meines Wissens einigen von euch aufgrund gewisser ... Unzulänglichkeiten? ... sehr am Herzen liegt. Denn während das Getreide, das Vieh, das Obst und der Wein der Sonnseite stets gleich, gerecht und den Bedürfnissen der Einzelnen entsprechend verteilt worden sind, ist die ›menschliche Ernte‹ rein nach dem Zufallsprinzip verteilt worden. ›Rein‹ zufällig, oh ja ...
    Das war gewiss notwendig. Andernfalls wären die Blüten der holden Szgany-Weiblichkeit an Zindevar von Greisenfried, Grigor Haksohn von Hagerstatt und andere jüngere Lords gegangen, während die jungen Männer der Sonnseite an Personen mit anderen Neigungen gegangen wären. Ich fälle hier kein Urteil: Wir sind, was wir sind, und niemandes Bedürfnisse sind geringer als die eines anderen, es sei denn, sie betreffen die Türme und Stätten, die ja von unterschiedlicher Größe sind.
    Daher« – er zuckte die Achseln – »weist der Finger des Schicksals gelegentlich in eine andere Richtung als die erwünschte: Jene, die Mädchen brauchen, erhalten Jungen, und umgekehrt. Im Lauf der Zeit gleichen sich die Verhältnisse jedoch für gewöhnlich aus, und falls dem nicht so ist, greifen wir auf den Tauschhandel zurück und stecken je nach unseren Bedürfnissen auch einen Verlust weg. Und weil es eben ein System ist – oder vielmehr war – das auf einer zufälligen, jedoch unparteiischen Grundlage beruhte, wurde es als ausreichend erachtet. Bis heute ...
    Nun, ich habe bestimmte Punkte aufgezählt, jedoch keine Einzelheiten genannt. Doch dafür ist die Zeit nun reif!« Er sah zu Wratha, funkelte sie über die ganze Länge des Tisches hinweg an. Sie erwiderte seinen Blick. Dabei achtete sie nicht auf ihren geistigen Schutzschild, und Maglore las ein einziges Wort in ihren Gedanken: Flucht!
    Er sah

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