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Daemonenherz

Daemonenherz

Titel: Daemonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Zogg
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Fleißig?
     

    Ich öffnete die Nachricht und grinste breit, als ich den Inhalt las.
     

    Hey Lebensretterin
    Hoffe ist ok wenn ich deinen PC benutze ? Bist du fleißig? War noch einkaufen. Dein Kühlschrank war leer. Merke dir: wenn du einen Mann im Haus hast, füll den Kühlschrank.
     

    Meine innere Stimme stritt sich einige Sekunden mit mir, ob ich nun in Euphorie ausbrechen oder ihn ignorieren sollte. Natürlich konnte ich ihn nicht ignorieren, meine Hormone tanzten gerade Samba. Also antwortete ich:
     

    Hey, wie ich sehe, hast du mein Passwort geknackt. Ja, bin am Arbeiten.
    Danke fürs Einkaufen. Macho. Wo hattest du das Geld zum Bezahlen her?
     

    Ich klickte auf Senden, stand auf und marschierte beschwingt mit dem Stapel Lieferscheine in Sandras Büro. Dort legte ich sie hin, ohne auf ihre Schimpftirade einzugehen. Zurück an meinem Platz bemerkte ich den virtuellen Briefumschlag auf meinem Desktop, der wild blinkte.
     

    Bezahlen? Hatte ich erwähnt, dass ich ein Dämon bin? Wir sind unglaublich überzeugend.
     

    Ich hätte schockiert sein sollen. Mir war bereits als Kind eingebläut worden, niemals zu stehlen, zu lügen oder mir durch Betrug Vorteile zu verschaffen. Das schien ihn nicht wirklich zu beeindrucken. Warum sollte es auch.
     

    Bist du verrückt?!? Lass das in Zukunft mit dem «einkaufen». Ich mach das selbst… und zwar auf legale Weise! Du könntest putzen, wenn dir langweilig ist…
     

    Anscheinend saß er tatsächlich direkt vor dem Computer. Diesmal dauerte es nur einige Sekunden, bis meine Mailbox blinkte.
     

    Dämonen putzen nicht. Wann kommst du? Hab Hunger.
     

    Ich beschloss, auf diese Frage nicht zu antworten. Stattdessen versuchte ich mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Jetzt war nicht mehr viel zu tun, also ließ ich mir auch dementsprechend Zeit. Ich hielt ganze fünf Minuten durch, ehe ich zurück schrieb.
     

    Ich sagte doch um halb sechs. Es ist noch nicht mal Mittag, also such dir ne Beschäftigung. Ich hab zu arbeiten.
     

    Kaum war die Mail auf dem Weg, bereute ich es. Das war etwas zu hart gewesen. Da war immer noch meine innere Stimme, die mich an meinen Vorsatz erinnerte. Ich würde nicht schwach werden. Ganz bestimmt nicht!
    Ich verfluchte die modernen Kommunikationsmittel. Früher wäre sowas nie passiert. Ein Brief hätte mindestens zwei Tage gebraucht, um bei mir anzukommen. Außer mit einer Brieftaube, aber ich vermutete, dass Dämonen nicht so gut auf Tauben zu sprechen waren. Ich versank in meinen Gedanken, da blinkte es wieder.
     

    Du kannst nicht viel zu tun haben, wenn du immer so schnell antwortest ? Was mach ich denn, bis du kommst. Du hast nicht wirklich viel da… Darf ich deine DVDs ansehen?
     

    Ich grinste.
     

    Klar. Bedien dich. Aber wehe du machst sie kaputt.
     

    Er antwortete mit einem einfachen
Danke
? . Bis zum Abend hörte ich nichts mehr von ihm. Es nervte mich. Auch wenn meine Mailbox den Inhalt automatisch regelmäßig abrief, erwischte ich mich mehrmals dabei, wie ich selbst auf den Empfangen-Button klickte.
    Trotzdem zwang ich mich dazu, nicht zu schreiben. Er würde vermutlich auf meinem Sofa sitzen und sich durch meine durchaus beeindruckende Sammlung von Filmen kämpfen.
    Als ich am Abend das Büro verließ und hinter mir schloss bemerkte ich, dass jemand auf mich wartete.
    «Er ist bei dir?»
    Gabriels Gesichtsausdruck verriet, dass sie es überhaupt nicht witzig fand.
    «Ja. Er kann sonst nirgends hin.»
    «Das ist der Witz an einer Verbannung!!!» platze sie heraus. «Bei Gott, Irial, er ist ein Dämon. Du darfst dich nicht auf ihn einlassen!»
    Ich ging neben ihr her über den Platz zur U-Bahn Station.
    «Ich kann ihn nicht seinem Schicksal überlassen. Ich helfe ihm solange, bis er etwas gefunden hat.»
    Gabriel schüttelte den Kopf. «Er wird nichts finden, Irial. Er wird von der Hölle und dem Himmel gejagt. Es ist nicht sicher für dich, wenn er bei dir ist.»
    «Bitte, verrate es niemandem», flehte ich. «Ich bitte dich nur, es niemandem zu sagen. Lass mich ihm helfen, so gut ich eben kann. Ich bin schon in der Lage, auf mich selbst aufzupassen. Aber er ist allein. Er hat mich gerettet. Ich muss ihm doch helfen.»
    Gabriel rückte ihren Rock zurecht und musterte mich dann eindringlich. «Lass dich nicht verletzen, hörst du? Wir behalten dich im Auge.»
     

Der tut nichts
     

    Ich besaß ein kleines Haus. Wirklich klein. Drei Zimmer, Küche, Wohnzimmer, Bad. Ich war dort aufgewachsen und seit dem Tod

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