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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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eines tosenden Sandsturms.
    In diesem Augenblick hörten sie den Trompetenschall.
    »Was war das?«, fragte Gaffen verwundert und hob bei dem ungewohnten Klang den Kopf.
    »Ich weiß es auch nicht.« Ein zweites Mal erschallten die Trompeten, ihr Ton hallte durch den leichten Wind des frühen Abends. Damin lauschte in völliger Verwirrung, bis er die Töne erkannte. Zum letzten Mal hatte er sie in den nördlichen Ebenen Medalons vernommen, und niemals, nicht einmal in den wildesten Phantasien, hätte er sich vorgestellt, sie je in Groenhavn zu hören. »Das … das kann doch nur …«
    Er schwang sich aus dem Sattel und lief zum größten Gebäude der Nachbarschaft, einem vornehmen, vierstöckigen Wohnhaus, dem Heim eines wohlhabenden Händlers. Gaffen folgte ihm im Laufschritt. Damin trat die Tür ein und scherte sich nicht um die Schreckensschreie des Händlers und seiner Sippe, die sich im Haus verborgen hielten. Indem er jeweils zwei Stufen auf einmal überwand, erklomm er, Gaffen an seinen Fersen, die Treppe und sprang aufs Flachdach. Er lief zur Nordseite und lenkte den Blick über die verwüstete Stadt.
    Erneut drang Trompetengeschmetter an sein Ohr, diesmal viel klareren Klangs. Neben ihm blieb Gaffen schwer atmend stehen und schaute ratlos über die Dächer. »Was ist es, das wir da hören?«
    Wortlos zeigte Damin in den Norden, auf die tadellos gegliederten Reihen von Kriegern in roten Waffenröcken, die geschlossen auf die Stadt zurückten. Seine Entgeisterung und Erleichterung wühlten ihn viel zu tief auf, als dass er hätte sprechen können.
    Die Heerschar zählte wenigstens zweitausend Mann.
    Zweitausend ausgeruhte, durch Zucht und Ordnung ausgezeichnete, vorzüglich im Kriegshandwerk bewanderte medalonische Hüter-Krieger.
34
    Nachdem die Hüter in die Kämpfe eingriffen, nahm die Schlacht um Groenhavn einen zwar scheußlichen, aber tröstlich kurzen Verlauf. Knapp nach Sonnenuntergang wichen Cyrus’ Haufen und gaben Fersengeld. Conin Habichtskrall und Serrin Aarspeer blieben tot auf dem Schlachtfeld liegen, während Cyrus mit dem Leben davonkam und sich mit den Überbleibseln seiner geschlagenen Streitmacht in den Dregischen Gau zurückzog, um sich dort aufs letzte Gefecht vorzubereiten.
    Damin sandte zu Cyrus’ völliger Vernichtung Narvell ins Feld und gab ihm zur Verstärkung Gaffen mit einer Einheit Fardohnjer mit; weniger allerdings, weil Narvell noch einer größeren Streitmacht bedurft hätte, sondern weil er Adrinas Halbbruder und Tejay Löwenklau voneinander abzusondern wünschte. Die Kriegsherrin wäre lieber im Kampf gefallen, als dass sie Beistand seitens ihrer verhassten Widersacher angenommen hätte. Sie machte kein Geheimnis aus ihrem Argwohn gegen die neuen Verbündeten, und darum erachtete Damin es als klüger, Gaffen und Tejay möglichst getrennt zu halten, bis sich die Lage beruhigt hatte.
    Da Narvell und Gaffen durch denselben Geheimgang, durch den Adrina, R’shiel und Damin aus Schloß Dregien geflohen waren, in die Feste eindringen konnten, besetzten Narvell und Gaffen sie bei nur geringen eigenen Verlusten. Damin betrachtete es als angenehme Lösung, dass sich Cyrus ins Schwert stürzte, statt sich den Folgen seiner Handlungen zu stellen, und war darüber bei sich froh.
    Nach einem Bürgerkrieg stand stets die unerfreuliche Frage an, was mit Abtrünnigen geschehen sollte. Hätte er Cyrus hinrichten müssen, wäre unter der Bevölkerung immer ein Rest an Unbehagen vorhanden geblieben, der vielleicht die Zukunft Hythrias unvorteilhaft beeinflusst hätte. Wäre Cyrus das Leben geschenkt worden, hätte er möglicherweise neues Unheil ausgeheckt. Sein Freitod enthob Damin dieser Zwickmühle.
    Cyrus’ Witwe und sein dreijähriger Sohn saßen in Groenhavn in Gefangenschaft, aber Damin hegte alle Neigung, ihnen gegenüber großmütige Milde walten zu lassen. Schwerlich konnte es ihnen als Schuld angelastet werden, dass Cyrus sich zu so maßlosem Ehrgeiz verstiegen hatte, und zudem bezweifelte Damin, dass er es über sich brachte – wie sinnvoll und zweckmäßig eine solche Entscheidung auch wäre –, die Hinrichtung eines Kindes anzuordnen.
    Noch andere Angelegenheiten blieben zu regeln. Der Dregische Gau, Groenhavn sowie der Krakandarische Gau brauchten neue Kriegsherren, und nahezu jeder Hythrier und jede Hythrierin, angefangen von Tejay Löwenklau bis hin zu den Palastgärtnern, hatte dazu eine Meinung, wer für eine derartige Stellung infrage käme. Beim Adel wusste man

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