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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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schüttelte den Kopf. »Dadurch würden ebenso viele Einwohner wie gegnerische Krieger getötet.«
    »Dann sollten wir die Stadt in Brand setzen.«
    Widerwillig nickte Damin. Er hatte sich der Hoffnung hingegeben, eine Brandschatzung ließe sich vermeiden, aber schon Tage vor der absehbaren Entscheidungsschlacht insgeheim durch Almodavar überall in der Stadt Fässer voller Pech versteckt aufstellen lassen. Wenn Groenhavn in Flammen stand, musste sich Cyrus aus der Stadt zurückziehen, doch voraussichtlich brannte sie zum größten Teil nieder.
    »Feuer will ich erst als allerletztes Mittel anwenden.«
    »Eine vernünftige Haltung«, stimmte Gaffen ihm schwermütig zu. »Doch rückt die Stunde näher, in der wir zu diesem Mittel greifen müssen.«
    Während der Tag verstrich, tobte die Schlacht ohne Unterlass. Mit jeder Meldung erhielt Damin schlimmere Nachrichten. Schon sank die Sonne an den Rand des Erdkreises nieder, da hörte Damin plötzlich seinen Magen knurren, und ihm wurde unversehens klar, dass der Tag fast vorüber war. Das unausgesetzte Erteilen von Befehlen hatte ihn zu stark in Beschlag genommen, als dass er irgendwann etwas hätte essen können. Diese Art der Beanspruchung verabscheute Damin. Mit ganzem Herzen war er ein Krieger, doch betätigte er sich ungern als Feldherr. Lieber focht er im dichtesten Wüten einer Schlacht, als dass er anderen Kriegsleuten befahl, wo und wann sie kämpfen sollten. Viel mehr als er taugte dagegen Tarjanian zum Schlachtenlenker.
    Bei dieser Einsicht wanderten Damins Gedanken kurz zu seinem Freund, und er fragte sich, welches Los unterdessen Tarjanian Tenragan ereilt haben mochte. Harrte er in Krakandar eines Beistands, der nie kommen sollte? Oder hatte er irgendeine törichte Verwegenheit verübt und war durch die Karier getötet worden?
    Allmählich bezweifelte Damin, dass er es jemals noch erfuhr. Cyrus’ pochte gleichsam mit gepanzerter Faust ans Palasttor. Knapp über drei Stunden waren seit Gaffens Vorschlag verstrichen, und nun musste er einsehen, dass er keine andere Wahl hatte, als in der Hoffnung, dadurch den Feind auszutreiben, die Stadt zu brandschatzen.
    »Gaffen, ich bitte Euch, holt Adrina und jedermann sonst zusammen, den Ihr noch im Palast antrefft, und schafft sie allesamt fort.«
    Flüchtig musterte ihn der Fardohnjer, ehe er Damins Vorsatz verstand und nickte. »Und was wird aus Euch, Eure Hoheit?«
    »Eine solche Aufgabe kann ich an niemanden vergeben. Wenn Groenhavn denn brennen muss, soll es durch meine Hand geschehen.«
    Gaffen zögerte, dann rief er einen seiner Hauptleute zu sich und wies ihn an, den Palast zu räumen. Anschließend packte er sein Schwert, das er auf einem Tisch abgelegt hatte, um damit eine entrollte Karte Groenhavns zu beschweren. »Also vorwärts!«
    »Was habt Ihr vor?«
    »Ihr glaubt doch nicht etwa, dass ich gemeinsam mit den Frauen und Kindern das Weite suche, oder?«
    »Diese Schlacht geht Euch nichts mehr an, Gaffen. Ich habe gar nicht vor, irgendwelche Heldentaten zu verrichten. Es ist lediglich meine Absicht, die Stadt in Brand zu setzen.«
    »Dennoch muss irgendwer Euch dabei den Rücken decken. Außerdem seid Ihr mit meiner Schwester vermählt. Daher zählt Ihr zur Sippschaft.«
    Damin sah Gaffens entschlossene Miene und entschied, ihm nicht zu widersprechen. Er hatte wahrhaftig nichts dagegen, sich von diesem fardohnjischen Hünen Rückendeckung geben zu lassen. Gaffen gehörte zu den Kerlen, die den Eindruck erweckten, als könnten sie mit bloßen Armen einen Erdrutsch zum Stillstand bringen.
    »Wohlan, gehen wir ans Werk«, sagte Damin und unterdrückte jeden Gedanken an die Folgen seines Vorhabens. Voll ingrimmigster Entschiedenheit verließ er seine Befehlsstelle und ließ die Pferde herbeischaffen. Wie weit er gelangen konnte, wusste er nicht, aber je weiter entfernt vom Hafen er die Flammen entfachte, umso mehr Groenhavner würden die Gelegenheit finden, sich ihnen zu entziehen.
    Deutlich war der Kampflärm zu hören, als er und Gaffen die Reittiere antrieben. Schon verstopften Menschenmengen, die vor den in Annäherung begriffenen feindlichen Horden flohen, die Straßen im Umkreis des Hafens. Durch mehrere Straßen mussten Damin und Gaffen sich wider den Strom der Flüchtenden drängen, ehe sie in eine nahezu menschenleere Gasse abbogen. Diesen Teil der Stadt hatte das unentwegte Ringen noch nicht erreicht, sodass er in Anbetracht der Umstände befremdlich ruhig wirkte, wie eine stille Wüstenoase inmitten

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