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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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gerechten Zorns.«
    Brakandaran lachte ein wenig mürrisch. »Du musst noch vieles lernen, Dämonenkind.«
    »Ich wollte, du würdest mich nicht so nennen. Du weißt, wie gründlich ich diese Bezeichnung verabscheue.«
    »Ich hatte eher den Eindruck, dass sie dir immer besser schmeckt. In Fardohnja hast du damit jedenfalls nicht hinterm Berg gehalten.«
    »In Fardohnja bestand keine Aussicht, deswegen aufgeknüpft zu werden.«
    Wortlos nickte Brakandaran. Sie kannten beide die Gefahr, die sie auf sich nahmen, indem sie in aller Öffentlichkeit nach Medalon umkehrten. Mehr als die Mittelmäßigkeit ihrer Reittiere war es das Gebot gewesen, Medalon auf herkömmlichem Wege zu durchqueren, aufgrund dessen sie so lange gebraucht hatten, um den Bestimmungsort zu erreichen. Wären sie dazu bereit gewesen, sich ihrer besonderen Hilfsmittel zu bedienen, hätten R’shiel und Brakandaran schon vor Wochen in der Zitadelle sein können; doch mitten in den von Kariern besetzten Gebieten hätten sie durch Dämonen-Beistand das Schicksal allzu kühn herausgefordert.
    Ein von König Hablet zur Verfügung gestelltes Schiff hatte sie nach Markburg gebracht. Von dort aus waren sie auf einem Flussschiff nach Vanaheim gereist. Infolge der Nachricht, dass die Fähre in Testra zerstört worden war, und weil zudem der Flussschiff-Kapitän deutlichen Widerwillen gezeigt hatte, sich näher zur Zitadelle zu wagen, hatte es sich als zügiger und leichter erwiesen, die Reise im Sattel zu Ende zu führen.
    Fremder Hufschlag ertönte, sodass R’shiel sich umwandte. Brakandaran spähte in dieselbe Richtung und stieß einen gedämpften Fluch aus. Am Spätnachmittag gab es auf der Landstraße von Breitungen zur Zitadelle kaum noch Verkehr. Zuvor hatten sich darauf Flüchtlinge aus der Festungsstadt gedrängt, und mehrmals war eine karische Streife dahergeprescht.
    »Es dürfte am vorteilhaftesten sein, von der Landstraße zu weichen.«
    »Bei den Gründerinnen, diese Schufte tummeln sich ja allerorten.«
    Brakandaran lenkte sein Pferd ins hohe Gras längs der Straße. R’shiel schloss sich an. Rasch kam die Streifschar näher. Während sie den Feind beobachtete, umklammerte R’shiel mit den Fäusten die Zügel, bis die Knöchel ihrer Hände weißlich hervortraten.
    Ohne sie eines Blicks zu würdigen, sprengten die Karier vorüber. An ihren Lanzen flatterten die Wimpel. Die gepanzerten Ritter nutzten die Landstraße mit der hochmütigen Selbstsicherheit von Eroberern, die seitens ihrer unterworfenen Gegner nichts zu befürchten hatten. Die dritte Streifschar war es jetzt, der sie innerhalb weniger Stunden begegneten. Im südlichen Medalon sah man kaum welche, aber je näher man zur Zitadelle gelangte, umso häufiger wurde ihr Anblick.
    »Es sind keine Priester dabei.«
    »Sie bleiben in der Zitadelle«, mutmaßte Brakandaran. »Wahrscheinlich wünscht Mathen beim Volke den nachteiligen Eindruck zu vermeiden, man hätte vor, sie zur Anbetung des ›Allerhöchsten‹ zu zwingen.«
    »Aber haben die Karier denn nicht genau das im Sinn?«
    »Ohne jeden Zweifel, aber Knappe Mathen ist zu listig, um es unverhohlen zu zeigen.«
    » Knappe Mathen?«
    »Erinnerst du dich nicht an ihn? Terbolt hat ihm in der Zitadelle den Oberbefehl übertragen.«
    »Ich habe wenig Erinnerungen an meinen letzten Aufenthalt in der Zitadelle«, gab R’shiel zu und verzog das Gesicht. »Außer an Loclon.«
    »Mathen ist keiner adeligen Abstammung«, erklärte Brakandaran, während sich die karische Streifschar entfernte. Den Rittern folgten mehrere Wagen, die man mit Beute aus benachbarten Dörfern beladen hatte, welche zwecks Bevorratung von den Kariern ausgeplündert worden waren. »Daher wirkt es etwas sonderbar, dass man ihn mit einer solchen Aufgabenstellung betraut hat. Die Begründung wird wohl sein, dass er ein äußerst staatskluger Mann ist.«
    »Mir ist es lieber, mich mit den altgewohnten Holzköpfen adeliger Herkunft herumzuschlagen«, sagte R’shiel; sie sah die mit Getreide vollen Wagen vorbeirollen, aber enthielt sich jeglicher Bemerkung und jeder Handlung, die die Aufmerksamkeit der Ritter wecken könnte. Im Lauf der vergangenen Monate hatte sie immerhin eine gewisse Selbstbeherrschung gelernt.
    »Tja, leider muss man oftmals mit dem zufrieden sein, was man antrifft. Dennoch glaube ich, wir müssen uns seinetwegen nicht allzu sehr den Kopf zerbrechen.«
    »Warum nicht?«
    »Mathen ist, wie erwähnt, kein Adeliger. Terbolt hat ihn in der Zitadelle zum

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