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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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R’shiel Ausdrücke wie »Karische Schweine!« und »Mörder!«, dazu einige Beschimpfungen, deren Unflätigkeit sie entsetzte.
    Sie schaute Brakandaran an. Der Magus hob die Schultern. »Man kann es ihnen schwerlich verübeln. Gewiss, die Hüter haben die Zitadelle zurückerobert, aber noch lagert ein karisches Heer vor der Stadt, und seit Medalons Niederlage haben nicht wenige Menschen vieles verloren.«
    Ein Hauptmann näherte sich, um Garet Warner Meldung zu erstatten. Er streifte R’shiel und Brakandaran mit einem neugierigen Blick, ehe er sich an den Obristen wandte.
    »Also ist alles gelungen?«, erkundigte sich Warner. Genauer brauchte er die Frage nicht zu stellen.
    »Ja, es ist gelungen«, bestätigte der Hauptmann. »Fast alles ist gänzlich gemäß unserer Planung abgelaufen.«
    Brakandarans Brauen wanderten nach oben. » Fast alles?«
    »Gestattet mir, Einzelheiten später zu nennen.«
    Garet Warner nickte und trat vor, um das Wort an die karischen Herzöge zu richten.
    »Was hofft Ihr eigentlich zu erreichen, Obrist?«, rief einer von ihnen, bevor Warner überhaupt etwas sagen konnte. »Gegen unser Heer seid Ihr zur Gänze machtlos.«
    Der Mann, der dies gesagt hatte, war ein schlanker Adeliger, der mit hintersinniger Miene in der ersten Reihe der Karier stand. Er wirkte weniger beeindruckt als seine Gefährten.
    »Wer ist das?«, fragte R’shiel den Obristen.
    »Ich bin Herzog Rollo Kraft von Morrus«, beantwortete der Herzog selbst die Frage. »Ihr vermögt Euch wohl beileibe nicht vorzustellen, welches Unheil Ihr durch Euer Verhalten über Medalon bringt.«
    »Der Allerhöchste wird uns beschützen«, prahlte ein anderer Herzog, aber alles andere als im Brustton der Überzeugung. Zwar war er ein hoch gewachsener Mann, aber seine grobschlächtige Statur eher fleischig als mit Muskeln bepackt. Er stand in einem langen, weiten, roten Nachtgewand auf der Straße und sah reichlich lächerlich aus. Die Hüter mussten ihn aus dem Bett gezerrt haben.
    »Ich hoffe zu Euren Gunsten, dass Eurem König so sehr daran gelegen ist, Euch das Leben zu bewahren, wie Ihr es von Eurem Gott glaubt«, merkte Garet Warner an. Dann wandte er sich an den Hauptmann, der die Krieger befehligte, welche die Beaufsichtigung der Herzöge übernommen hatten. »Sperrt sie fürs Erste zu den übrigen Gefangenen.«
    Markig nahm der Hauptmann Haltung an. R’shiel kehrte dem weiteren Geschehen den Rücken zu; Frohinias Tod hatte sie zu stark erschüttert, als dass sie sich um das Los der karischen Herzöge geschert hätte. Sie hielt Ausschau nach Brakandaran und erspähte ihn am Rand der Menschenmenge, wo er stand und auf jemanden wartete, der sich gegenwärtig durchs Gewühl zwängte – einen anderen Hauptmann. Die Hüter ließen ihn durch, und sobald R’shiel ihn erkannte, verflog ihre Enttäuschung.
    »Tarja!«
    Sie lief zu ihm, blieb jedoch stehen, als sie seine Miene sah. Über und über mit Blut war er bespritzt, seine Augen hatten einen unheimlichen Ausdruck. Bei R’shiels Anblick zeigte er keinerlei Anzeichen der Freude.
    »R’shiel …«
    »Tarja, ich …« Ihr fielen keine Worte ein. Tarjanian war gesund und unverletzt, trotz des Blutes, das ihn besudelt hatte – R’shiel vermutete, dass es nicht von ihm stammte. Doch dass er das Wiedersehen willkommen geheißen hätte, war ihm nicht anzumerken.
    »Wie ich höre, hast du Frohinia getötet.«
    »Sie selbst hat sich den Tod gegeben«, berichtigte Garet Warner die Darstellung. »Das ist hoffentlich nicht Euer Blut, Hauptmann.«
    »Nein.«
    »Vorzüglich. Dann sollten wir nun wohl auf den Straßen wieder Ruhe schaffen.« Der Obrist wandte sich an einen anderen Hüter-Hauptmann und erteilte die Weisung, die Menschenaufläufe zu zerstreuen. Die Mühe war, wie sogleich klar wurde, vollkommen vergebens. Es standen zu wenige Hüter gegen zu viele Leute.
    R’shiel beobachtete die fruchtlosen Bestrebungen der Männer, während die Bürger den Kariern abstoßende Ungehörigkeiten zubrüllten. Jemand warf etwas nach Herzog Rollo. Flink duckte sich der Herzog, und ein fauliges Stück Melone zerschellte harmlos auf der Freitreppe.
    Gekränkt durch Tarjanians kalte Abweisung und infolge der Tatsache, dass Loclon ihr durch die Lappen gegangen war, über die Maßen verdrossen, spürte R’shiel, dass in ihr Zorn emporstieg. Ungeduldig zapfte sie die Harshini-Magie an und wandte sich an die Menschenmenge.
    »Kehrt heim in eure Häuser!« , schrie sie und gebrauchte die Magie, um ihre

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