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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Zitadelle weiß es, Meisterin.« Er grinste. »Gibt es bei seiner Ergreifung«, fügte er eine Frage hinzu, »eine Belohnung?«
    Die pfiffige Miene des Burschen entlockte R’shiel ein Schmunzeln. »Wir wollen sehen.«
    »Ich habe … ehrlich gesagt, ich habe gehofft, sie sofort zu erhalten. Ich meine, man weiß ja nie, was geschieht …«
    »Kehr um zum Haupttor und frage nach Magus Brakandaran. Er sorgt dafür, dass du belohnt wirst.«
    Alladan wirkte leicht enttäuscht, aber er murrte nicht. Ohne ein weiteres Wörtchen eilte er fort. Kopfschüttelnd blickte R’shiel ihm nach. Auf alle Fälle war er ein erwerbstüchtiger Junge.
    Sie drehte sich um und betrachtete die schmale Pforte, zapfte behutsam ihre Magie-Kräfte an und öffnete den Zugang mittels eines bloßen Gedankens. Beim Zurückschwingen knarrte die Pforte und bot Einblick in eine mit Unrat geradezu bestreute Gasse. R’shiel spürte in der Gasse niemanden und trat vorsichtig ein. Der Gestank verursachte ihr Brechreiz. Lautlos lief sie über den Abfall und gelangte am Ende der Gasse zu einer zweiten Tür. Sie stand auf regelrecht einladende Weise offen. Als R’shiel den dahinter befindlichen Raum betrat, entfuhr ihr ein Aufkeuchen des Erstaunens.
    Die Ausstattung war über alle Maßen pomphaft vorgenommen worden ohne Rücksicht auf Kosten oder feinen Geschmack. In Nischen standen, jeweils abgetrennt durch hauchzarte, durchsichtige Vorhänge, mit Samt gepolsterte Liegen. Die Teppiche ähnelten dank ihrer Dicke und Dichte dem Rasen hinterm Spital. Unangezündet baumelten fardohnjische Kristall-Laternen an der Decke.
    Irgendein Geruch durchzog das Bauwerk, aber obgleich er R’shiel bekannt vorkam, konnte sie seine Natur vorerst nicht benennen. Aus großen Augen schaute sie sich um und fragte sich, warum man wohl eine derartig prächtige Stätte zwischen zwei verfallenen Gebäuden inmitten des Viertels der Handels- und Lagerhäuser verbarg – und wer hier zusammenkommen mochte.
    Sie entdeckte die Antworten, während sie die menschenleeren Kammern in Augenschein nahm, die von einem engen Gang längs des Saals abzweigten. Das erste Zimmer hinterließ noch einen harmlosen Eindruck, sie fand darin lediglich ein großes, breites Bett vor; in Übereinstimmung mit der Farbe der Tür war die Einrichtung ganz in Blau gehalten. Doch je mehr Türen sie öffnete, umso deutlicher wurde der Zweck des Hauses. In einer Kammer gab es ein protziges Badebecken, in einem anderen Zimmer ein Bett, dessen Ausmaße gut und gern sechs Lustsuchenden die Benutzung ermöglichten; ein weiterer Raum enthielt an Ketten unter der Decke befestigte Handschellen sowie Marterwerkzeuge zur Genüge, um die Vernehmungskammer des Hüter-Heers unzweifelhaft der Lächerlichkeit preiszugeben.
    Bei dem Gedanken, was alles an diesem Ort geschehen mochte, gruselte es R’shiel ein wenig, und unwillkürlich erinnerte sie sich an Alladan. Ist er wohl gleichfalls ein Teilnehmer dieses wollüstigen Zeitvertreibs? Die bloße Vorstellung flößte ihr Unbehagen ein.
    Am Ende des Flurs befand sich eine kleinere Tür, die sich durch geringen Druck der Hand öffnen ließ und in völlige Finsternis mündete. Um sich den weiteren Weg zu erhellen, schuf R’shiel aus ihren Magie-Kräften ein Flämmchen, das nur so groß war wie ein Finger, und fühlte sich mit dieser Leistung sehr zufrieden. Als Brakandaran sie eines Abends zwischen Vanaheim und der Zitadelle zu lehren versucht hatte, wie man auf magische Weise Feuer erzeugte, wären sie beinahe beide von einem Glutball verzehrt worden.
    Eine kurze Treppe führte hinab in ein Kellergewölbe mit festgestampftem Erdboden. R’shiel brachte die kleine Flamme zu hellerem Leuchten und erblickte unversehens an der hinteren Wand einen Altar. Ein Aufschrei der Entrüstung entrang sich ihrer Brust, als das Stern-und-Blitz-Wahrzeichen Xaphistas sie anglitzerte.
    Plötzlich schloss sich mit einem Knall hinter ihr die Kellertür. Sie stürzte hin und hämmerte dagegen, doch vergeblich, sie war von der anderen Seite abgesperrt worden. Wütend griff R’shiel auf ihre Magie-Kräfte zu, sprengte die Tür aus den Angeln und stand sofort vor einem Flammenmeer. Nun erinnerte sie sich an die Natur des Geruchs. Öl. Wer ihr diese Falle gestellt hatte, war emsig darauf erpicht gewesen, das ganze Haus damit zu tränken, um ihr ein feuriges Ende zu bereiten.
    R’shiel wich vor den brausenden Flammen um einen Schritt zurück. Sollte dieser Brand sich hier im Viertel der Handels- und

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