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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Festungsstadt den Großteil der Besatzung gebildet hatten. Die Männer wirkten, nachdem sie bei feuchter Witterung eine Nacht im Amphitheater hatten verbringen müssen, durchgefroren und kläglich. Überwiegend sah man darunter einfache Bauern, die man, weil ihre Herren dem karischen König zum Kriegsdienst verpflichtet waren, ganz gegen ihren Willen für den Feldzug gegen Medalon ausgehoben hatte. Ihresgleichen blieb stets der Gnade ihres Gottes, des Königs und der Fürsten unterworfen.
    »Sie erregen keinen sonderlich frohen Eindruck, wie?«, meinte Brakandaran.
    »Kann man es ihnen verübeln?«
    »Du bedauerst sie doch nicht etwa, oder?«
    »In gewisser Hinsicht schon, denn ich glaube, die Mehrheit wäre lieber daheim, um die Frühsaat auszubringen, als in der Fremde in einem Krieg zu kämpfen, dessen Sinn sie vermutlich gar nicht durchschauen.«
    »Tja, wenn du der Ansicht bist, dass die Bauern sich unwohl fühlen, dann stell dir einmal vor, wie denen dort zumute sein muss.« Brakandaran deutete die Straße hinauf.
    Eine gesonderte Schar, die aufs Abziehen wartete, bestand aus den karischen Rittern. Tarjanian hatte ihnen genehmigt, die Pferde zu behalten, im Übrigen jedoch mussten sie mit leeren Händen fort. Sie trugen abweisende, hochmütige Mienen zur Schau, als verließen sie die Stadt aus freien Stücken und nicht wie mittellose Bettler, die man vor die Tür setzte. An der Spitze der kurzen Kolonne befand sich Ritter Andony. Die Gesichter seiner Standesgenossen konnte R’shiel aus der Höhe des Wehrgangs nicht erkennen.
    Versonnen beobachtete R’shiel sie, fragte sich, was sie wohl dachten. Brüten sie längst an Racheplänen? Trachten sie schon nach Rückkehr?
    »Meisterin! Meisterin R’shiel!«
    R’shiel blickte hinab auf die Straße und sah einen jungen Bengel, der ihr zuwinkte. Sie kannte das Kind nicht, aber es atmete schwer, als wäre es auf dem ganzen Weg zum Haupttor nur gerannt. »Was gibt’s denn?«, rief sie ihm zu.
    »Den Mann, den Ihr sucht, Meisterin, den Mann mit den Narben, ich hab ihn gesehen.«
    »Warte hier«, sagte R’shiel zu Brakandaran und eilte schon im nächsten Augenblick im Laufschritt zu der Treppe, die ins Torgebäude führte. Auf der Straße angelangt, musste sie sich zunächst durch das Gedränge zwängen, um den Burschen wiederzufinden. Er wartete an der Mauer des Torgebäudes auf sie. Er hatte das schönste Gesicht, das R’shiel jemals bei einem Kind gesehen hatte. »Wer bist du?«, fragte sie. »Wo hast du Loclon gesehen?«
    »Ich heiße Alladan. Ich diene Meisterin Humbalda.«
    »Wer ist Meisterin Humbalda?«
    »Sie … sie ist … meine Dienstherrin«, antwortete der Knabe leicht verunsichert. »Aber es ist wahr, ich habe den Mann gesehen, den Ihr sucht. Gestern Abend ist er zu Meisterin Humbalda gekommen.«
    »Und weilt noch dort?«
    Alladan nickte. »Ich glaube ja. Soll ich Euch hinführen?«
    R’shiel blickte hinauf zum Wehrgang, wo Brakandaran stand und herabschaute; sie überlegte, ob sie ihn herunterrufen sollte. Obgleich sie die Überzeugung hegte, dass der Knabe aus seiner Sicht die Wahrheit erzählte, ließ sich nicht ausschließen, dass er sich getäuscht hatte. Allemal wollte sie nicht leichtfertig zulassen, dass Loclon sich aus dem Staub machte. Sie winkte Brakandaran zu, um ihn zu beruhigen, und wandte sich wieder an Alladan. »Also geh voran.«
    Während sie sich hinter ihm durch das Gewimmel der Menschen schob, hörte sie leise, dass Brakandaran sie rief, um sie zur Umkehr zu bewegen, aber sie missachtete seine Mahnungen. Die Vorstellung, Loclon aufgespürt zu haben, siegte über Umsicht und Verstand. Nach langwierigem Gedrängel und Geschubse lösten sie und Alladan sich endlich aus der Menschenmenge und schlugen die Richtung zu dem Viertel der Handels- und Lagerhäuser ein. Der Knabe lief voraus, blickte sich ab und zu über die Schulter um und vergewisserte sich auf diese Weise, dass R’shiel ihm noch folgte.
    Als er zu guter Letzt den Bestimmungsort erreichte, stellte dieser sich als eine schmale Pforte heraus, die in Augenhöhe eine kleine Klappe aufwies. Der Zugang befand sich zwischen zwei verfallenen Lagergebäuden. Alladan blieb davor stehen und wartete, bis R’shiel ihn einholte; dann deutete er mit einer knappen Kopfbewegung auf die Pforte. »Dort ist er drin.«
    »Bist du dir ganz sicher?«
    »Heute Morgen war er noch da.«
    »Woher weißt du überhaupt, dass ich ihn suche?«
    Unschuldig hob Alladan die Schultern. »Jedermann in der

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