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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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geholt.«
    »Ach? Du willst behaupten, darin wäre ein Unterschied zu sehen?«
    »Natürlich besteht da ein Unterschied. Gevatter Tod hat Korandellan mit Leib und Seele zu sich genommen. Das ist eine äußerst selten gewährte Ehre.«
    »Tot ist tot, Brakandaran.«
    »Gewiss, aber du hast ihn gesehen, bevor er entschwand. Gevatter Tod hat ihn verklärt. Und es gibt allemal die Aussicht auf Wiederkehr.«
    »Was?« , fragte R’shiel und wandte sich Brakandaran mit großen Augen zu.
    »Dergleichen ist schon geschehen.«
    »Wann?«, lautete R’shiels nächste, ebenso ungläubig gestellte Frage.
    »Auf alle Fälle bleibt die Möglichkeit offen.« Angesichts der Zweifel in ihrer Miene wurde Brakandarans Lächeln breiter. »Lass es mich so ausdrücken: Wenn man stirbt und Gevatter Tod holt nur die Seele, bedeutete es das Ende. Dann ist man unwiderruflich fort aus dieser Welt. Eben aus diesem Grund bestattet euer Volk die Toten, wusstest du das nicht? Heiden sind von der Zweckmäßigkeit des Beisetzens überzeugt, weil Gevatter Tod, sollte er danach den Wunsch verspüren, den Leib nachträglich holen könnte.«
    »Aber verbrennt man den Leichnam, gibt es keine Hoffnung auf Wiederkehr?«, vergewisserte sich R’shiel und nickte vor sich hin. Die Frage, warum man in Medalon die Toten verbrannte, jedoch die Heiden auf ihrer Bestattung beharrten, hatte sie noch nie beschäftigt. Brakandarans Erklärung aber leuchtete ihr auf Anhieb ein.
    »Genau so ist es. Kehrte eine Seele jemals wieder, müsste es in einem anderen Körper sein. Aber holt Gevatter Tod jemanden mit Seele und Leib, kann er ihn nach Gutdünken als Ganzheit zurück in diese Welt senden.«
    »Und so etwas kommt vor?«
    »Nicht gerade häufig. Er stört höchst ungern das natürliche Gleichgewicht der Welt. In dieser Beziehung pflegt er sich strengstens an die Regeln zu halten.«
    »Ich hatte den Eindruck, dass er dich gut kennt.«
    »Wir haben in der Vergangenheit schon ein wenig miteinander geschachert«, antwortete Brakandaran leicht schroff. R’shiel spürte, dass er sich dazu nicht näher äußern mochte.
    »Was hat er gemeint, als er …«
    »Da kommt unsere neue Königin«, fiel Brakandaran ihr ins Wort, bevor sie die Frage stellen konnte, auf die er anscheinend aber ohnehin nicht einzugehen gedachte. Sein Tonfall hatte eine unerklärliche Schärfe angenommen. »Es wird ratsam sein, sich nun von ihr zu verabschieden, bevor uns die Gelegenheit entgeht.«
    Shananara näherte sich ihnen. Sie trug die Lederkluft der Drachenreiter, ihre langen Schritte und die beschwingte Anmut ihrer Bewegungen kennzeichneten sie noch deutlicher als Harshini, als die gänzlich schwarzen Augen ihre Abkunft bezeugten. Sie lächelte ihnen zu, blickte jedoch über die Schulter hinüber zu Dranymir und seiner im Entstehen begriffenen Dämonen-Verschmelzung, ehe sie sich an R’shiel wandte.
    »Sobald wir in der Zitadelle sind, schicke ich euch Dranymir und Elarnymira zu eurer Verfügung zurück. Du weißt, was du zu tun hast?«
    R’shiel nickte. Obgleich die Harshini das Sanktuarium verließen, hatten sie keine Absicht, es vollends aufzugeben; es müsste den Kariern zufallen und würde auf ähnliche Weise entweiht, wie die neuen Bewohner der Zitadelle sie entweiht hatten. Shananara hatte R’shiel erläutert, wie sie das Sanktuarium ab und zu aus der herkömmlichen Zeit entfernen konnte; von nun an allerdings sollte dort niemand mehr weilen, dem es zum Nachteil gereichen mochte. Fortan gab es in der ganzen Fluchtburg keinerlei Leben mehr. Die Harshini gingen samt und sonders fort; sämtliche Tiere waren es schon, sogar dem Kerbgetier hatte man dringlich den Abzug angeraten. Sobald auch die Harshini ausgezogen waren, wollte R’shiel das Sanktuarium so weitab aus der gewöhnlichen Zeit versetzen, dass ausschließlich sie oder Shananara jemals die Möglichkeit hatten, es rückgängig zu machen.
    »Dann sollen die Karier nur kommen. Sie werden hier nichts vorfinden.«
    »Ich hoffe, ich erledige meine Aufgabe richtig«, meinte R’shiel infolge einer plötzlichen Anwandlung von Unsicherheit.
    »Ganz gewiss wird sie dir gelingen«, beteuerte Shananara. »Ich muss zugeben, Korandellan hat dich treffend beurteilt. Du bist bei weitem nicht so unverlässlich, wie ich es stets befürchtet habe.«
    »Für dies Lob muss ich mich wohl bedanken … glaube ich …«
    »Alles ist so, wie es sein muss, R’shiel.«
    »Trotz Korandellans Tod?«
    »Gevatter Tod hat meinem Bruder die Ehre erwiesen.

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