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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Sonne vollends sank, gingen die Flugdrachen auf dem sandigen Boden des Amphitheaters nieder. Auch hier erhellte das Leuchten den Abend. Ein R’shiel unbekannter Hüter hieß sie und den Magus willkommen, betrachtete die Drachen mit dem müden Blick eines Menschen, der inzwischen alles gesehen hatte, und teilte mit, dass der Hochmeister R’shiel erwarte und zu sprechen wünsche; sie solle sich mit Brakandaran unverzüglich bei ihm einfinden.
     
    »Wo habt ihr gesteckt?«, erkundigte sich Tarjanian, kaum dass sie die Schwelle zum ehemaligen Kabinett der Ersten Schwester überquerten. »Wir warten seit Tagen auf euch.«
    »Wir haben einen Abstecher zu Damin Wulfskling und den Fardohnjern gemacht.«
    »Wie weit sind sie noch entfernt?«, fragte Garet Warner. Er und Shananara saßen vor dem Pult in schweren, mit Leder gepolsterten Lehnstühlen. Hinter dem Pult stapfte Tarjanian hin und her wie eine ruhelose Raubkatze.
    »Die Fardohnjer dürften gegen Ende der nächsten Woche in Breitungen eintreffen. Damin ist nicht weit hinter ihnen, nur ein paar Tagesmärsche, glaube ich.«
    »Das ist doch ausgeschlossen«, rief Warner. »Sie können unmöglich innerhalb so kurzer Frist eine dermaßen gewaltige Entfernung zurückgelegt haben.«
    »Ihr vergesst, Obrist«, klärte Shananara ihn auf, »dass die Harshini und die Götter ihnen tatkräftig zur Seite stehen.«
    »Es ist mir einerlei, wer ihnen zur Seite steht, Eure Majestät. So schnell flussaufwärts zu fahren ist selbst mit Kriegsschiffen, die gerudert werden, schlicht und einfach unmöglich. Auch ein Heer kann keinesfalls mit derartiger Schnelligkeit durchs Land ziehen.« Warner wandte sich kopfschüttelnd an R’shiel und den Magus. »Euch muss ein Irrtum unterlaufen.«
    »Wir irren uns beileibe nicht, Obrist. Glaubt es oder glaubt es nicht, uns ist es gleich.« R’shiel betrat das Kabinett und nahm in einem freien Lehnstuhl neben Shananara Platz, richtete dann den Blick auf Tarjanian. Er wirkte übermüdet. »Der Hüter, der uns im Amphitheater begrüßte, hat erwähnt, du möchtest mit uns sprechen.«
    »Uns ist eine Antwort von König Jasnoff zugegangen.«
    »Welchen Inhalts?«
    »Es ist ein über die Maßen weitschweifiges Sendschreiben, aber der Inhalt besagt im Wesentlichen Folgendes: Tötet meine Herzöge, und ich verwandle Medalon in einen Friedhof.«
    »Und was habt ihr nun im Sinn?«, fragte R’shiel.
    »Darüber befinden wir uns soeben im Meinungsaustausch«, gab Garet Warner zur Antwort. »Der Hochmeister ist dafür, das Eintreffen der Entsatzstreitmacht abzuwarten und dann mit vereinten Kräften die Karier anzugreifen und zu schlagen. Ich befürworte es, uns an den ursprünglichen Plan zu halten: Wir enthaupten einen Herzog und schicken Jasnoff den Kopf, um ihm in aller Deutlichkeit zu zeigen, dass wir keine leeren Worte leiern. Ihre Majestät hier spricht sich hingegen dahingehend aus, die Waffen niederzulegen, den Scheitel mit Blumen zu bekränzen und unseren Feinden auf ewig Frieden und Freundschaft zu schwören.«
    R’shiel schmunzelte, obwohl sie keinesfalls dessen sicher war, dass Warner einen Scherz riss. »Nun, ich muss bekennen, mir behagt Shananaras Vorschlag mehr.«
    Ein grimmiger Blick Tarjanians traf sie. »Die Lage eignet sich kaum zum Spaßen, R’shiel. Weißt du keine sinnvollen Anregungen zu äußern? Wenn nicht, können wir die Besprechung getrost ohne dich fortsetzen.«
    »O doch, auch ich habe einen Vorschlag. Ich möchte, dass du den Priestern ihre Stäbe aushändigst und sie ziehen lässt.«
    Dieses Ansinnen brachte sogar Shananara aus der Fassung. »Das kann unmöglich dein Ernst sein.«
    »O doch, es ist ihr Ernst, ich seh’s ihr an«, widersprach Tarjanian, der aufmerksam in R’shiels Miene forschte. »Indessen war es eigentlich dein Einfall, wenn ich recht gehört habe, sie als Geiseln zu nehmen. Nun willst du sie in die Freiheit entlassen. Ich unterstelle, du hast dafür einen guten Grund?«
    »Sie müssen zum karischen Heer zurückkehren, weil sie nur in dessen Reihen Einfluss auf die Krieger haben.«
    »Ich hatte den Eindruck, es wäre der Zweck ihrer Festsetzung, zu verhindern , dass sie noch irgendeinen Einfluss auf die karischen Kriegsleute ausüben«, bemerkte Garet Warner. Seltsamerweise erhob er keinen unumwundenen Einspruch gegen R’shiels Vorschlag. Von ihm hatte sie den nachdrücklichsten Widerstand erwartet.
    »Diesen Zweck hatte sie, bevor mir klar wurde, wie wiederum ich die Priester beeinflussen kann.«
    »So

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