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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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waren keine Priester. Sonst merkte er nur, dass jemand ihn in eine Decke wickelte, und irgendwer reichte ihm einen Becher kühlen Wassers. Gierig trank er es, und ebenso verschlang er das schimmelige Brot, das man ihm in die Hand drückte. Durch das Abenddunkel führten die Unbekannten ihn zu einer grob gezimmerten Hütte, die so nah an der Küste stand, dass er, ehe er in unruhigen Schlummer sank, noch die Brecher gegen das Ufer donnern hörte.
    Irgendwann in der Nacht erwachte er und spürte, dass sich an seinen Körper ein fremder, ein warmer, junger, eindeutig weiblicher Leib drängte. Er schmunzelte und überlegte sich, dass er, bevor er von der Insel floh, durchaus noch ein wenig Spaß haben könnte. Ging er mit Vorsicht zu Werke und hinterließ keine Male, fiel es voraussichtlich, bevor er fort war, niemandem auf, wenn er das Mädel gründlich züchtigte. Ein Lächeln auf den Lippen, zog Loclon, indem er aus Behagen aufseufzte, das Mädchen an sich und schlief wieder ein.
    Der Schrecken ereilte ihn bei Tagesanbruch.
    Langsam öffnete er die Augen, kostete das Gefühl des nackten Körpers aus, der sich an ihn schmiegte. Er strich mit der Hand über die kleinen Brüste des Mädchens, ihre schmalen Hüften und dann über ihren Bauch, schob sie zuletzt zwischen ihre Schenkel, um die Beine zu spreizen. Da ertastete er etwas Kleisteriges und stieß einen Fluch aus. Er zog die Hand zurück und streckte sie ans Licht.
    Kein Blut hatte seine Finger befleckt, sondern Eiter.
    Mit einem Aufschrei sprang er von der rauen Lagerstatt auf; das Mädchen hatte sich herumgewälzt. Die Ärmste bot einen schauderhaften Anblick. Ihr Gesicht war grässlich entstellt, halb zerfressen von dem Leiden, das einen Menschen von innen nach außen verzehrte. Offene Wunden, aus denen Eiter sickerte, bedeckten die ganze linke Körperhälfte, und eine klare, aber klebrige Flüssigkeit hatte unter ihr das derbe Laken genässt.
    »Bitte …«, hatte das Mädchen gewimmert, Tränen waren ihm aus dem heilen Auge geströmt. Bei ihrem widerwärtigen Gewinsel hätte Loclon speien können, und bei der Vorstellung, sie berührt zu haben, wünschte er sich nur noch den Tod.
    Über die Mauer war er stracks in die Siedlung der an Maliks Fluch erkrankten Siechen gesprungen.
    Noch einmal schrie Loclon, und er brüllte immer weiter, bis ein bulliger Kerl in die Hütte kam, dem zwar das Leiden gleichfalls weitgehend das Gesicht zerstört, der aber eine große Faust hatte, die er Loclon unters Kinn hieb und ihn besinnungslos schlug.
     
    Seitdem versteckte sich Loclon. Er mied die kleine Ansiedlung und ihre abstoßenden Bewohner, umschlich sie ausschließlich des Nachts, um irgendwelche Überreste ihrer Mahlzeiten aufzulesen. Die Siechen wussten um seine Nähe, und das verunstaltete Mädchen hinterlegte ihm manchmal diesen und jenen Bissen, vielleicht um ihn zurück in ihre Hütte zu locken. Sie musste einmal recht schön gewesen sein, vermutete Loclon, jetzt jedoch war sie bloß noch ein Wrack und wurde langsam verzehrt von der Krankheit, gegen die es keine Heilung gab. Maliks Fluch fraß die Gliedmaßen fort, übersäte den Leib mit Geschwüren und verdarb die Eingeweide, bis nichts mehr heil und gesund war und das Opfer einen fürchterlich qualvollen Tod starb.
    Täglich entledigte sich Loclon der inzwischen zerlumpten Kleidung und untersuchte seinen Körper auf Anzeichen einer Ansteckung, doch bislang hatte er keine feststellen können.
    Ansonsten blieb ihm nichts anderes zu tun, als auf der Insel umherzustreifen und nach einer Gelegenheit zu suchen, sie zu verlassen.
    Es gab keine solche Gelegenheit.
    Genau aus diesem Grund verbannte man die Opfer von Maliks Fluch auf diese Insel.
    Loclon unternahm sogar einen Versuch, ins karische Kastell umzukehren, doch erwies sich die Mauer, die er von innen so mühelos überwunden hatte, als an der Außenseite viel steiler; außerdem umgab sie ein tiefer Graben, sodass es ausgeschlossen war, sie ohne Hilfe eines Seils zu erklimmen. Aber er hatte kein Seil.
    Also setzte er das Umherirren und das Zusammensuchen von Speiseresten fort und auch das aussichtslose Forschen nach einem Fluchtweg.
     
    Ruhelos wand sich Loclon und stemmte sich schließlich hoch; ihm war unklar, was ihn geweckt hatte. Rundum lugte er in die Dunkelheit, aber er konnte nichts sehen, darum kroch er auf allen vieren zum Ausgang der kleinen Höhle, die er zur Behausung erwählt hatte, und spähte hinab zum felsigen Ufer. Im Mondschein stand eine

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