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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Morgenlicht-Gebirge kann er nicht überqueren, dafür sorgt Tejay Löwenklau. Ihre Häfen haben die Hythrier zu stark befestigt, als dass er übers Meer in Hythria eindringen könnte, und bevor die Karier gegen ihre Nachbarn den Krieg entfesselten, stand Medalon das vollzählige Hüter-Heer zur Verfügung, um ihm den Vorstoß durch ihr Land zu verwehren. Doch wenn die Hüter-Streitmacht an der Nordgrenze gebunden ist und auch der Kriegsherr von Krakandar dort den Kampf aufgenommen hat, steht Hablet ganz Hythria unverteidigt offen.«
    Brakandaran nickte. Adrina hatte recht ähnliche Überlegungen angestellt.
    »Weshalb ist Hablet denn nur dermaßen darauf versessen, Hythria anzugreifen?«, lautete Brakandarans nächste Frage. »Ihn kann doch unmöglich reine Besitzgier dazu treiben. Er ist ja schon längst der reichste lebende Mensch, den die Welt überhaupt kennt.«
    Teriahna wirkte, als ob diese Frage sie belustigte. »Ihr ahnt es wirklich nicht? Keine Habgier treibt Hablet an, sondern Furcht.«
    »Inwiefern plagt ihn Furcht?«
    »Er hat keinen rechtmäßigen Erben.«
    »Aber das kann doch kein Beweggrund sein, um einen Krieg gegen Hythria anzuzetteln.«
    »Oh, es ist Anlass zur Genüge, wenn er fürchten muss, dass sein Erbe voraussichtlich ein Hythrier sein wird.«
    Brakandaran blieb stehen und starrte Teriahna an. Im ersten Augenblick hatte er Sorge, sie könne schon von Damins und Adrinas Vermählung Kunde erhalten haben; dann aber fiel ihm ein, dass Hablet, selbst wenn es der Fall wäre, den Angriff auf Hythria bereits geplant haben musste, bevor der Kriegsherr und die Prinzessin sich kennen gelernt hatten. »Wie sollte es dahin kommen?«
    »Hythria und Fardohnja sind nicht immer verschiedene Länder gewesen, Brakandaran. Darüber müsstet Ihr Bescheid wissen.«
    »Fardohnja hat sich lange vor meiner Geburt von Hythria getrennt«, stellte Brakandaran fest. »Und ich bin, das glaubt mir, vor langer Zeit geboren.«
    »Die Spaltung erfolgte während der Herrschaft Greneths des Älteren Zwillings«, sagte Teriahna. »Seither sind rund eintausendzweihundert Jahre verstrichen.«
    Brakandaran nickte. »Greneth war, so entsinne ich mich, der Zwillingsbruder Doranda Wulfsklings.«
    »Aha, die Geschichte ist Euch also doch geläufig. Nach allen überlieferten Chroniken verlief die Trennung ganz und gar einvernehmlich. Groß-Fardohnja, wie es damals hieß, war ein riesiges Land, viel zu ausgedehnt, um wirksam verwaltet werden zu können. Die größte Provinz war Hythria, ihre Verwaltung oblag der Wulfskling-Sippe. Greneth verheiratete seine Schwester Doranda mit Jaycon Wulfskling und schenkte ihnen Hythria, über das sie als Großfürstenpaar herrschen sollten.«
    Teriahnas Wissen beeindruckte Brakandaran, vermittelte ihm allerdings bislang nicht den erwünschten Aufschluss. »Dennoch verstehe ich nicht …«
    »Lasst mich die Ausführungen beenden«, bat Teriahna in leicht vorwurfsvollem Ton. »Als Bestandteil des von Greneth unterzeichneten Schenkungs- und Teilungsabkommens wurde verfügt, dass bei Nichtvorhandensein eines fardohnjischen Thronerben ohne weitere Umstände der älteste lebende Wulfskling die Krone Fardohnjas erbt. Diese Übereinkunft ist bis auf den heutigen Tag niemals widerrufen worden.«
    »Davon hab ich nie zuvor etwas vernommen.«
    »Und bis in die heutige Zeit hat man sich deswegen auch niemals irgendwelche Sorgen machen müssen. Leider jedoch ist Hablet seit eintausendzweihundert Jahren der erste fardohnjische König, der noch keinen rechtmäßigen Sohn gezeugt hat.«
    »Wie viele Leute haben davon Kenntnis?«
    »Ihre Zahl genügt, um Hablet den Schlaf zu rauben. Zeugt ein König nur Töchter, fängt so mancher Schlaukopf plötzlich an, in den Archiven zu kramen. Wir in der Zunft sind selbst erst vor kurzem auf den geschilderten Sachverhalt gestoßen. So wie Euch hatte uns erst Hablets unübersehbare Besessenheit bezüglich Hythria misstrauisch gemacht.«
    »Mir ist noch immer unklar, was er sich von einem Überfall auf Hythria erhofft.«
    »Er muss das Geschlecht der Wulfsklings mit Stumpf und Stiel ausrotten. Lebt kein einziger Wulfskling mehr, gibt es in Hythria auch keinen Thronerben. In Ermangelung eines solchen Nachfolgers kann er dann frohen Herzens einen seiner Bankerte zum Erben einsetzen.«
    »Wäre es kein einfacheres, um nicht zu sagen weniger kostspieliges Verfahren, ein Mitglied Eurer Zunft zu dingen?«
    »Beliebt Ihr zu scherzen? Habt Ihr denn gar keine Ahnung, welches Entgelt wir

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