Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
ein kleines Lagerfeuer hockten, erfuhr Tarjanian alles Übrige von Denjon und Linst. Nachdem sie ihm R’shiels Zusammenprall mit den karischen Priestern, ihre plötzliche Entscheidung, das Erbe ihres harshinischen Bluts anzutreten, und alle späteren Begebenheiten geschildert hatten, schwirrte ihm der Kopf.
    Sie beschrieben ihm die beinahe tödliche Wunde, wussten allerdings keine Erklärung dafür, wieso überhaupt keine Narbe mehr sichtbar war, und konnten genauso wenig sagen, weshalb er für so lange Frist ohnmächtig gewesen war; sicher war nur, dass R’shiel die Weisung erteilt hatte, ihn zu seinem eigenen Schutz festgebunden zu halten. Regelrecht ehrfürchtig erwähnte Denjon den aus Dämonen zusammengefügten Drachen, auf dessen Rücken Brakandaran gen Süden geflogen war, und erwähnte sein Unbehagen bezüglich des ungewissen Schicksals der karischen Gefangenen, die sie hatten zurücklassen müssen.
    »Alles in allem ist das alles, was wir dir zu berichten haben«, meinte Denjon mit einem Achselzucken. »Als Kriegsherr Wulfskling uns mitteilte, Hochmeister Jenga habe dir befohlen, gegen die Karier zum Widerstand überzugehen, kam es uns, zumal Herzog Terbolt und der karische Kronprinz ja tot waren, durchaus angemessen vor, uns nach dem Willen des Obersten Reichshüters zu richten.«
    Im Feuerschein forschte Tarjanian in Denjons Miene. »Mir ist unklar, ob er damit gemeint hat, wir sollten nach Hythria fliehen.«
    »Wir wagen für Euch den Hals, Kamerad«, knurrte Linst. »Ein gewisses Maß an Dankbarkeit wäre nicht fehl am Platz.«
    »Eure Worte, Linst, klingen keineswegs so, als mache der Lauf der Dinge Euch froh.«
    » Froh? Natürlich bin ich darüber nicht froh . Aber noch unfroher wäre ich, gar nach den Befehlen des karischen Ritterpacks springen zu müssen, und darum bin ich bereit, an der Seite tausend anderer Fahnenflüchtiger den Kampf gegen diese Halunken aufzunehmen. Bedenkt, Kamerad Tenragan, bevor Ihr in dieser Hinsicht ein Beispiel gesetzt habt, fiel es keinem einzigen Hüter jemals ein, den geleisteten Eid zu brechen. Heute ist daraus in der Tat eine weithin verbreitete Schrulle geworden.« Er schüttete den Rest seines Eintopfs ins Feuer und erhob sich. »Ich muss nach den Schildwachen sehen, wenngleich ich nicht verstehe, wieso wir uns eigentlich noch an die alte Zucht und Ordnung des Hüter-Heers klammern, ist doch die Aussicht mehr als schlecht, je wieder in seinen Reihen willkommen geheißen zu werden, nicht wahr?«
    Er stapfte davon ins Nachtdunkel. Tarjanian und Denjon blickten ihm nach.
    »Linst war stets ein Erbsenzähler«, sagte Denjon in das peinliche Schweigen hinein, das sich dem Abgang des anderen Hauptmanns anschloss.
    »Wie viele Krieger denken wie er?«
    »Durchaus eine Menge«, lautete Denjons Auskunft. »In einer Sache jedenfalls hat er vollauf Recht. Es ist für einen Hüter keine Leichtigkeit, von seinem Treueschwur abzuweichen.«
    »Ich habe niemanden dazu aufgefordert, mir nachzueifern, Denjon.«
    Der Feldhauptmann lachte freudlos. »Gewiss, du hast es nicht getan. Doch R’shiel hat unser halbes Zeltlager in Brand gesteckt, indem sie bloß mit dem Arm winkte, dann hat sie uns, während sie von harshinischen Zauberkräften nur so strotzte, vor die Frage gestellt, was wir denn wohl nun zu tun gedächten. Zu der Stunde empfanden wir es als das einzig Richtige, uns auf deine Seite zu schlagen.«
    Tarjanian schnitt eine mürrische Miene. Irgendetwas an R’shiel beunruhigte ihn; er verspürte ein Gefühl oder eine sonstige innere Regung, die er nicht näher zu benennen wusste. Am Rande seines bewussten Denkens lauerte irgendeine Art von Missbehagen, die er nicht fassen konnte.
    »Wie weit ist es denn noch nach Testra? Dort gedenkt ihr doch den Fluss zu überschreiten, oder nicht?«
    Denjon nickte. »Keine Woche mehr zu Pferd. Da du wieder auf eigenen Beinen stehst und gehst, kommen wir sicherlich schneller vorwärts. Glaubst du, du kannst wieder im Sattel sitzen?«
    »Der Henker soll mich holen, ehe ich nochmals auf einem Karren fahre. Natürlich kann ich reiten.«
    »Vorzüglich. Wir haben unterwegs eine ganze Anzahl Hüter aufgelesen, mit denen du von der Grenze abgeritten warst. Inzwischen zählen wir fast dreizehnhundert Mann.«
    »Eintausenddreihundert Krieger sind allemal nur eine kleine Schar im Vergleich zum riesigen karischen Heerbann.«
    »Dessen bin ich mir durchaus bewusst«, antwortete Denjon. »Den Ausgleich müssen deine hythrischen Freunde schaffen. Mit

Weitere Kostenlose Bücher