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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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für die Beseitigung eines Großfürsten verlangen? Glaubt mir, ein Krieg gegen Hythria, selbst wenn er sich länger hinzieht, kommt ihn billiger.« Brakandaran schmunzelte; dabei war er sich nicht ganz sicher, ob jetzt ihrerseits sie scherzte oder im Ernst sprach. »Um der Wahrheit die Ehre zu geben«, fügte Teriahna hinzu, »er hat versucht, uns mit diesem Auftrag zu betrauen, aber wir haben abgelehnt. Man mag es Erwerbssinn nennen, aber wie dem auch sei, jedenfalls machen wir Halt vor Fürsten und Königen, denn meistens löst die Tötung eines herrschenden Monarchen beim Volk Unruhe aus, und dadurch könnte unliebsame Aufmerksamkeit auf die Zunft gelenkt und das Geschäft geschädigt werden. In die hohe Staatskunst mischen wir uns nicht ein.«
    »Eine tröstliche Vorstellung«, merkte Brakandaran auf seine kauzige Weise an.
    Teriahna lächelte. »Bisweilen vergesse ich, dass Ihr Harshini seid, Meister. Bereitet dies viele Gerede übers Töten Euch Missvergnügen?«
    »Weniger als es der Fall sein sollte«, antwortete Brakandaran. »Seit wann weiß Hablet schon von diesem fast vergessenen Gesetz?«
    »Seit langem, glaube ich. Schon kurz nach der Thronbesteigung hat er bei Lernen Wulfskling um dessen Schwester Marla angehalten. Sicherlich könnt Ihr Euch Lernens Antwort ausmalen. Nicht nur wies er Hablet ab, sondern um die Beleidigung noch zu verschärfen, vermählte er Marla mit irgendeinem grobschlächtigen Kriegsherrn im Norden Hythrias. Hablet hat ihm niemals verziehen.«
    »Also wird Hablet aufgrund eines nahezu vergessenen Gesetzes und einer vor fünfunddreißig Jahren erlebten Kränkung mit Hythria Krieg anfangen?«
    »Im Wesentlichen läuft es genau darauf hinaus«, bestätigte Teriahna. »Sollten Damin Wulfskling und Narvell Falkschwert bei der Verteidigung Hythrias im Kampf fallen – eine Möglichkeit, die keineswegs als abwegig betrachtet werden kann –, und Lernen stirbt, was nach meiner Kenntnis eher früher als später zu erwarten steht, gibt es keine lebenden Wulfsklings mehr, und die seit Greneth überkommene Verpflichtung erlischt.«
    »Marla hat noch mehr Söhne.«
    »Es sind Stiefsöhne«, berichtigte Teriahna. »Sie hat lediglich zwei leibliche Söhne, und beiden fehlt bislang ein Erbe. Sind sie tot, stirbt das Geschlecht der Wulfsklings aus.«
    »Und die Söhne ihrer Töchter?«
    »Sie hätten so viel und so wenig Anspruch auf Fardohnjas Thron wie Hablets Töchter. Die Übereinkunft bezieht sich auf einen männlichen Erben aus dem Hause Wulfskling, und selbst Narvells Anrecht unterliegt Zweifeln, weil er den Namen seines Vaters erst annahm, als er zum Kriegsherrn des Elasapinischen Gaus aufstieg.«
    »Ihr verfügt hinsichtlich der hythrischen Erbfolge über ein bemerkenswert tiefgründiges Wissen.«
    »Dergleichen zählt zu meinen Aufgaben. Allerdings hab ich mich mit diesen Angelegenheiten erst kürzlich befasst. Die Zunft mag sehr wohl die Finger von den Hohen dieser Welt lassen, aber es gibt in ihren Reihen keine Einfaltspinsel. Sämtliche Machenschaften der Fürsten und Könige betreffen auch uns. Wir haben das allerstärkste Interesse an beständigen Verhältnissen.«
    »Und daher rührt Euer Widerstreben, sie zu meucheln.«
    »Wie ich sehe, könnt Ihr unsere Haltung nachvollziehen.«
    Brakandaran nickte und überlegte, wie viel von all den ihm bekannten Neuigkeiten er Teriahna anvertrauen durfte. Allemal konnte es nicht mehr lange dauern, bis sie ohnedies davon erfuhr. Sobald Damin in Hytrhia eintraf, musste sich die Kunde ausbreiten wie ein Steppenbrand.
    Sie hatten das Ende des Ufergemäuers erreicht und erklommen dort die Steintreppe, die hinauf zu der gepflasterten Straße führte, die das Hafengelände säumte. Über die Schulter blickte Brakandaran sich um und staunte über die Strecke, die sie während des Gesprächs zurückgelegt hatten. Die Entfernung war ihm überhaupt nicht bewusst geworden, so sehr hatte die Unterhaltung ihn beansprucht.
    »Habt Ihr Hunger? Unweit befindet sich eine Taverne, wo man die vorzüglichsten Austern ganz Fardohnjas auftischt.«
    Zerstreut nickte Brakandaran. Der Rabe geleitete ihn ein kurzes Stück weit die Straße entlang bis zu einem kleinen Speisehaus, über dessen Eingang man – am Torbogen – den Namen Perle von Talabar eingeschnitzt hatte. In der Taverne war es voll und daher eng, aber sauber und kühl, und offenbar kannte man Teriahna gut. Der Wirt eilte sofort herbei, begrüßte sie mit aller Höflichkeit und teilte ihnen eine Nische an

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