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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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anderes zu unserem Nachteil auf diesen Einfall kommt. Sie leistet sehr treue Dienste.«
    »Du meinst, hat jemand sie erst gekauft, bleibt sie von ihm gekauft.«
    »Das läuft letzten Endes auf das Gleiche hinaus.«
    Adrina stöhnte auf, als würde ihr erst in diesem Augenblick so richtig deutlich, wie schwierig sich das Leben in der nächsten Zeit gestalten sollte.
    Um nichts in der Welt hätte Damin ihre gegenwärtige Stimmung erraten können. »Nun denn, wenn du zur Stunde alles hast, was du brauchst, sehen wir uns zur Abendmahlzeit. Ich lasse Orleon jemanden schicken, der dir den Weg zeigt.«
    »Damin«, rief sie, als er sich gerade zum Gehen wandte, »weshalb halten sich deine Mutter und die Großmeisterin in Krakandar auf? Ich weiß, R’shiel hat wahrhaftig Zegarnald dafür eingespannt, Narvell zur Umkehr zu veranlassen, aber das erklärt beileibe nicht die Anwesenheit der beiden genannten Frauen.«
    »Ich habe keine Ahnung«, gestand Damin, den es ein wenig verdutzte, aus Adrinas Mund eine solche Frage zu hören. Zum wiederholten Mal ermahnte er sich, dass er seine Gemahlin auf gar keinen Fall unterschätzen durfte.
    »Dann empfehle ich dir dringlich, dass du dir Aufschluss darüber verschaffst. Gewiss kann ich mich als keine Kennerin der hythrischen Verhältnisse bezeichnen, jedoch weiß ich, dass die Großmeisterin nichts ohne zwingenden Grund unternimmt, und deine Mutter hat in ihrem ganzen Leben noch keinen unüberlegten Schritt vollzogen.«
    Berücksichtigte man Adrinas erst kurze Bekanntschaft mit seiner Sippe, dann hatte sie, das musste Damin eingestehen, über seine Anverwandten ein recht zutreffendes Urteil gefällt. Flüchtig wünschte sich Damin, er könnte ihr echtes Vertrauen schenken. Sie gäbe eine vorzügliche Großfürstin ab – falls sie ihn nicht zuvor meuchelte.
    »Ich erwarte, dass wir schon bald erfahren, was ihre Anwesenheit zu bedeuten hat, nämlich sobald Marla die erste Aufregung wegen unserer Heirat überwunden hat.«
    »Also wirklich, wenn sie daran solchen Anstoß nimmt, dann soll sie sich deswegen mit dem Dämonenkind anlegen«, meinte Adrina und nahm eine silberne Haarbürste zur Hand. Sie wandte ihm den Rücken zu und bürstete sich das lange, schwarze Haar.
    Damin zog den Rückschluss, dass er sich entfernen durfte.
     
    Nachdem Damin die Gemächer Adrinas verlassen hatte, drehten seine Überlegungen sich um all das, was sie über seine Mutter und seine Schwester geäußert hatte. Man konnte nicht behaupten, dass ihre Ansichten verfehlt waren. Marla tat nichts, ohne es vorher höchst gründlich durchdacht zu haben. Und auch in Bezug auf Kalan hatte Adrina Recht. Die Großmeisterin der Magier-Gilde hätte sich nie und nimmer ohne ernste Veranlassung von Groenhavn nach Krakandar begeben. Noch jetzt bereitete es Damin Unbehagen, dass er bei der Ankunft auf der Freitreppe des eigenen Palastes Männer in der silbergrauen Uniform der Magier-Gilde hatte erblicken müssen.
    »Herr …«
    Damin drehte sich um und sah Orleon, der sich mit seinem gewohnt gelassenen Schritt näherte. Der Alte konnte geradeso gut als Bestandteil des Palastes gelten wie die Mauersteine. Er alterte auf keine für Damin erkennbare Weise. Vielmehr schien er noch immer derselbe grauhaarige, adleräugige Wachhund zu sein, den Damin schon als Kind gekannt hatte. »Ja, Orleon, was gibt’s?«
    »Ihr habt Besuch, Herr.«
    Aus dem leicht missfälligen Ton wusste Damin zu schlussfolgern, wer ihn aufgesucht hatte. »Wo ist er?«
    »Im Empfangszimmer, Herr. Ich empfehle Euch, gesellt Euch ohne Verzug zu ihm, solange das Silber noch vorhanden ist.«
    Damin schmunzelte über Orleons Ausdrucksweise und schlug nun eine andere als die zuvor beabsichtigte Richtung ein. Das Empfangszimmer lag im Erdgeschoss. Damin nahm jeweils zwei Stufen auf einmal, denn es drängte ihn, den Ankömmling zu sehen. Als er die Tür öffnete, hielt der Besucher gerade ein kleines Standbild ans Licht und nahm es mit dem sachkundigen Blick eines Kenners in Augenschein.
    »Es ist deiner Beachtung unwürdig«, sagte Damin und schloss hinter sich die Tür. »Dort der Leuchter brächte dir mehr ein.«
    Bedächtig stellte der hellhaarige Mann das Bildnis zurück auf den Kaminsims, ehe er sich Damin zuwandte. »Mag sein. Aber er trägt das Krakenschild-Wappen. Daher lässt sich zu leicht die Herkunft nachweisen.«
    »Seit wann stört dich dergleichen?«
    Der Mann lächelte, durchquerte den Raum und umfing Damin in einer bärenstarken Umarmung, dann

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