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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Vorhaltung, einen Diebstahl gestanden und gar Dacendaran abspenstig geworden zu sein, hat er mich sogar mit dem Messer bedroht.«
    Für die Dauer etlicher Augenblicke starrte Damin in seinen Weinkelch. »Und zu welchen Schlussfolgerungen haben diese Vorkommnisse dich gebracht?«
    »Zu keinen, Damin. Sonderliche Alte und unerklärliche übersinnliche Erlebnisse stehen in keinem Zusammenhang mit meinem Gewerbe. Zur Beurteilung derartiger Fragen haben wir schließlich die Großmeisterin.«
    Damin nickte. Er empfand mehr als nur geringe Sorge. »Ich spreche darüber mit Kalan.«
    »Du solltest es auch mit dem Dämonenkind erörtern.«
    »Warum?«
    »Weil der Alte, außer dass er Hurenweiber und Diebe zu bekehren trachtete, auch irgendjemanden gesucht hat, der die Bereitschaft aufbrächte, das Dämonenkind zu töten.«
13
    »Damin!« R’shiels Stimme schreckte Damin, der sich noch über Starros’ beunruhigende Mitteilungen das Gehirn zermarterte, aus seinen Gedanken. Er wandte sich um und sah sie durch den breiten Flur auf sich zulaufen. Zuletzt schlitterte sie über die glatten Fliesen, ehe sie mit einem Ruck vor ihm stehen blieb.
    »Was gibt’s Schlimmes?«
    »Nichts. Ich muss mit Kalan reden. Orleon hat mir die Auskunft gegeben, dass sie sich im Solarium aufhält. Da ich aber weder weiß, was ein Solarium eigentlich ist, noch mich in diesem Irrgarten von Palast zurechtfinde, hoffe ich, du kannst mir den Weg weisen.«
    »Freilich«, sagte Damin und bot ihr den Arm. Unbekümmert hakte R’shiel sich ein und schritt an seiner Seite aus. Ihr Haar war feucht, wohl von einem Bad, das sie genommen hatte, jedoch hatte sie wieder die harshinische Lederkluft angelegt, die sie mittlerweile so sehr schätzte. Wenigstens glaubte Damin, dass sie aus Leder bestand. Dank irgendeiner seltsamen Eigenschaft verschmutzte sie nie in dem Maße, wie man es von anderer, gewöhnlicherer Kleidung kannte.
    »Hast du unterdessen eine Unterredung mit Adrina gehabt?«
    »Ja. Sie zeigt sich bemerkenswert umgänglich. Das kommt mir sehr verdächtig vor.«
    R’shiel lachte. »Sei darüber froh, denn du weißt nicht, wie lange es so bleibt.«
    »Weißt du, am meisten ärgert es mich, dass sie hinter dem Bollwerk ihres unerträglichen Benehmens in Wahrheit eine unerhört gescheite Frau ist. Dennoch kann ich noch immer kein Vertrauen zu ihr fassen.«
    »Aber du solltest ihr vertrauen. Sie liebt dich.«
    »Adrina? Spaße nicht. Sie liebt es, mit der Gefahr zu spielen. Und sie liebt Macht. Und sich selbst.«
    »Gleiches sagt sie über dich.«
    Damin sah R’shiel an und schüttelte den Kopf. »Lass ab von dem Bemühen, Zuneigung zu stiften, wo keine sein kann, R’shiel. Dein Wille war es, dass wir heiraten, und wir haben es getan, doch meine nicht, du könntest dein Unbehagen lindern, indem du zwischen uns eine Art von Verhältnis erdichtest, das es gar nicht gibt.«
    Versonnen forschte sie in seiner Miene, dann zuckte sie die Achseln. »Ganz wie es dir beliebt.«
    Danach bewahrten sie Schweigen, während sie die langen, breiten Flure des Palastes durchmaßen; beide offenbar in der Überzeugung, dass der andere sich täuschte.
     
    Kalan begrüßte sie, als sie ins Solarium gelangten. »Tritt ein, Dämonenkind … Auch du, Damin …«
    »Mein Name lautet R’shiel.«
    »Es wäre ungebührlich, Euch so zwanglos anzureden, Göttliche.«
    R’shiel seufzte. »Ganz wie es beliebt.«
    Damins Großmutter väterlicherseits hatte das Solarium dem Palast anbauen lassen. Das Dach bestand aus durchsichtiger Verglasung, ebenso die Außenwand, die an den Palastgarten grenzte. Der Garten, stellte Damin missmutig fest, wirkte recht verkümmert. Die Einrichtung des Solariums war aus kunstvoll verarbeitetem Schmiedeeisen gefertigt worden, dessen herbe, verschnörkelte Umrisse durch bunte Kissen Milderung erfuhren. Stets hatte Damin die Räumlichkeit wenig genutzt. Als Kinder hatten sie sie gar gemieden. Irgendein Höfling hätte im Vorbeigehen zu leicht beobachten können, welchen Unfug sie gerade wieder ausheckten.
    »Ich muss einige Fragen an Euch richten«, offenbarte R’shiel der Großmeisterin.
    »Dann lasse ich euch zum Zweck der Aussprache allein«, sagte Damin. Er verspürte nämlich nicht die mindeste Lust, zwischen der Großmeisterin und dem Dämonenkind zerrieben zu werden wie zwischen zwei Mühlsteinen.
    »Ich bin der Ansicht, du solltest bleiben, Damin«, meinte Kalan. »Meines Erachtens betreffen die zu erörternden Angelegenheiten dich ebenso wie

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