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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Erinnerungen einem Fremden. Heute fühle ich nicht mehr so, und ich kann mir gar nicht vorstellen, jemals so etwas gefühlt zu haben, und doch entsinne ich mich dermaßen deutlich, als wäre es erst gestern gewesen.«
    »Erinnerst du dich an den Augenblick, als du das erste Mal Liebe zu ihr empfunden hast?«
    »Ja, daran erinnere ich mich noch ganz genau«, antwortete Tarjanian. »Es geschah auf dem alten Weingut bei Testra. Eigentlich wollte ich ihr den Hals umdrehen, aber unversehens habe ich sie geküsst.«
    »Und weißt du noch, wann deine Liebe zu ihr ein Ende genommen hat?«
    »Ich weiß bloß, dass ich auf einem Karren erwacht bin und mir der Schädel von lauter Erinnerungen brummte, die ich anfangs für Albträume hielt.«
    »Das klingt mir nach einer göttlichen Fügung«, meinte Mandah nachdenklich.
    »Einer was ? «
    »Einer göttlichen Fügung. Einem Zauberbann, wenn man’s so nennen will.«
    »Magie?«, knurrte Tarjanian. »Oho, das will mir gar wohl behagen.«
    »Ich mag mir in dieser Hinsicht keine Sachkundigkeit anmaßen, aber für meine Begriffe ist es die einzige vernünftige Erklärung.«
    »Mandah, dort, woher ich stamme, gebraucht man die Wörter Magie und Vernunft nicht in einem Atemzug.«
    »Beides schließt keineswegs einander aus, Tarjanian.«
    »Verzeih mir, Mandah, aber ich halte nichts von deinem Götterglauben. Du musst mir schon eine überzeugendere Erklärung meiner inneren Not geben, wenn du es darauf anlegst, sie zu lindern.«
    »Ich wollte meinen, Tarjanian, inzwischen hättest du wahrlich genug Außergewöhnliches erlebt, um an die Macht der Götter zu glauben. Die Verstocktheit, mit der du dich für alles blind stellst, was du doch mit eigenen Augen siehst, ist geradeso unvernünftig, wie du es meinem Glauben an die Götter nachsagst.«
    Tarjanian konnte sich nicht des Eindrucks erwehren, dass er, wenn er mit Mandah über Glaubensfragen stritt, einen Holzweg betrat. »Hör her, selbst wenn ich einräumte, dergleichen sei möglich, weshalb sollten die Götter sich mit mir irgendwelche Mühe geben? Und warum, wenn sie über mich eine … Wie hast du es genannt? Wenn sie über mich eine ›göttliche Fügung‹ verhängt hätten, welchen Anlass könnten sie haben, sie später zu verwerfen?«
    Mandah überlegte einige Augenblicke lang, bevor sie darauf antwortete. »Ist dir bekannt, wie R’shiel dir zur Genesung verholten hat, Tarjanian?«
    »Mittels ihrer Harshini-Magie.«
    »Wie wahr. Also eben jener Magie, an die du vorgeblich gar nicht glaubst. Aber du weißt nicht alles. Du warst von Dämonen besessen. Sie hatten eine Verschmelzung gebildet, um Ersatz für dein verlorenes Blut zu sein.«
    »Dämonen?! Bei den Gründerinnen! In mir steckten Dämonen? Woher weißt du darüber Bescheid?«
    »Von R’shiel selbst. Ihr war unklar, welche Nebenwirkungen daraus entstehen könnten. Meine Ansicht lautet, dass auf diesem Wege die göttliche Fügung aus dir getilgt worden ist.« Tarjanian schüttelte den Kopf und senkte ratlos den Blick auf die Landkarte. Was er da hörte, kam ihm völlig unglaubhaft vor, klang zu sehr nach den Gedanken eines Phantasten, als dass er es für wahr halten konnte. »Auf mich macht es genau diesen und keinen anderen Eindruck«, bekräftigte Mandah ihre Auffassung. »Bisweilen erlassen die Gottheiten über einen Menschen eine göttliche Fügung, damit er so handelt, wie sie es wünschen. Ich halte es für denkbar, dass sie durch die Dämonen-Verschmelzung verflogen ist und darin der Grund gesehen werden muss, warum du beim Erwachen meintest, R’shiel überhaupt nie geliebt haben zu können. Und die Ursache, wieso es dich niemals gewundert hat, sie zu lieben, solange die göttliche Fügung sich in Kraft befand.«
    »Warum sollte irgendwer, ob Gott oder Mensch, darauf Wert legen, dass ich R’shiel liebe?«
    Mandah hob die Schultern. »Wer kann den Ratschluss der Götter beurteilen? Doch beachte, was sich seither ereignet hat. Hättest du sie andernfalls aus Grimmfelden geholt? Oder aus den Klauen der Karier befreit? Hättest du nur die Hälfte von dem vollbracht, was du getan hast, wärst du nicht von dem überstarken Wunsch angetrieben worden, sie an deiner Seite zu behalten? Mag sein, die Götter haben diesen Weg gewählt, um R’shiel zu schützen.«
    »Allmählich bin ich deiner Götter von ganzem Herzen überdrüssig, Mandah.«
    Sie lächelte. »Für einen Ungläubigen bist du ihnen auf bemerkenswerte Weise zu Diensten.«
    »Ich habe nie den Wunsch

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