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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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dass die Götter sich aller Dinge annahmen. Das blonde Haar hatte sie zu einem lockeren Zopf gebunden und trug über der ländlichen Kleidung eine Schürze. Sie hatte in Rhönthal gewartet und sich gewissermaßen zur Haushälterin der höheren Führung eingesetzt, ohne dass irgendwer dagegen Einwände geäußert hätte. Mandah gehörte zu jener Art von Frauen, die es verstanden, sich mit bemerkenswerter Ungezwungenheit unentbehrlich zu machen. Denjon zeigte sich sehr für sie eingenommen.
    »Du hast heute Abend noch nichts gegessen, darum bringe ich dir etwas«, sagte sie jetzt.
    »Hab Dank. Stell’s dort auf den Tisch. Ich esse später.« Sie setzte das Tablett ab, aber anstatt zu gehen, blieb sie. Erneut hob Tarjanian den Blick. »Gibt es noch irgendetwas?«
    »Ich dachte mir, du möchtest vielleicht ein paar Worte mit mir reden.«
    »Ein anderes Mal, Mandah. Gegenwärtig bin ich stark beschäftigt.«
    »Du bist immerzu beschäftigt. Du isst nichts, du schläfst nicht. Was wurmt dich?«
    Tarjanian lachte freudlos auf. »Was mich wurmt ? Hast du dich einmal draußen umgesehen?«
    »Nicht das ist es, was dich umtreibt. Du könntest all diese Angelegenheiten im Schlaf regeln, falls du denn Schlaf fändest. Liegt es an Mahinas Schicksal?«
    Tarjanian hatte vergessen, dass sie während der Unterhaltung mit Seth zugegen gewesen war. »Zum Teil, ja.«
    »Und was ist sonst noch?«
    »Darüber möchte ich nicht reden, Mandah.«
    »Irgendwann musst du dein Gemüt erleichtern, Tarjanian. Etwas zerfrisst dich inwendig.« Kurz zögerte Mandah. »Ist es wegen R’shiel?«, fragte sie dann mit leiser Stimme.
    Ruckartig hob Tarjanian den Kopf. »Weshalb fragst du nach ihr?«
    »Weil du sie in jüngster Zeit kein einziges Mal erwähnt hast.«
    »Könnte das irgendwen verwundern? Ich hatte, solltest du es übersehen haben, überaus viel zu erledigen. Ferner frage ich mich, wieso du dich mit ihr befasst. Du mochtest sie ohnehin nie leiden.« Eigentlich wollte er keinen so barschen Ton anschlagen, aber Mandah kam der Wahrheit zu nahe, als dass er hätte gleichmütig bleiben können.
    »Ob ich sie mag, ist unerheblich, Tarjanian. Sie ist das Dämonenkind.«
    »Offenbar versäumt wirklich niemand es, mich darauf hinzuweisen.«
    Mandah umrundete den Tisch und stellte sich an seine Seite. Sachte legte sie eine Hand auf Tarjanians Schulter. »Willst du dich über diese Sache aussprechen?«
    »Nein«, erwiderte er unverblümt und schüttelte ihre Hand ab.
    »Irgendwann hast du keine Wahl mehr, Tarjanian.« Angesichts der Abweisung spiegelten ihre Augen stummen Schmerz. »So wie bisher kannst du es unmöglich durchhalten. Du stehst am Rand eines Zusammenbruchs. Was wirst du noch taugen, wenn du nicht mehr klar denken kannst?«
    Tarjanian unterdrückte seinen Ärger und bemühte sich um Höflichkeit. Mandah hatte keine Schuld an seiner Verbitterung. »Glaube mir, Mandah, ich weiß deine Fürsorglichkeit zu schätzen, aber ich wüsste wirklich nicht, worüber ich mit dir plaudern sollte. Ich danke dir für das Essen. Ich verspreche dir, mich später daran zu stärken.«
    Er lächelte ihr zu und hoffte, dass das Lächeln nicht so falsch aussah, wie es sich auf seinem Gesicht anfühlte, dann schenkte er wieder alle Aufmerksamkeit der Landkarte, fragte sich jedoch insgeheim, was wohl noch erforderlich wäre, um Mandah fortzuscheuchen.
    »Ghari hat erzählt, du und R’shiel, ihr wärt ein Liebespaar«, sagte sie nach etlichen Augenblicken angespannter Stille. Tarjanian schlug beide Handteller auf den Tisch, sodass das Tablett einen Hüpfer tat. Mandah schrak zurück, hatte plötzlich Furcht in den Augen. »Er hatte wohl kaum Grund zu lügen, Tarjanian.«
    »Zum Henker, Mandah, all das geht dich doch überhaupt nichts an!«
    »Ist sie der Ursprung deiner inneren Ruhelosigkeit?«
    Tarjanian nahm, um sich selbst zu beschwichtigen, einen tiefen Atemzug, ehe er Mandah anblickte. »Du würdest all das gar nicht verstehen.«
    »Dann erklär’s mir.«
    Für die Dauer einiger Herzschläge musterte Tarjanian sie; schließlich zuckte er mit den Schultern. Offenkundig ließ sie sich nicht ohne weiteres abfertigen. »Wie viel hat er dir erzählt?«
    »Genug.«
    »Also brauche ich ja eigentlich nichts zu erklären.«
    »Tarjanian, wenn du sie wirklich liebst …«
    »Ach, weißt du, das ist es ja eben. Ich erinnere mich daran, R’shiel geliebt zu haben, als gäbe es keine zweite Frau auf der ganzen Welt. Aber dabei ist mir zumute, als gehörten diese

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