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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Magie-Kräfte offenbarte. Sie sind längst kein Geheimnis mehr . »Nun, da kann man es sehr wohl nachfühlen«, fügte der Alte hinzu, nachdem er einen Schluck Bier getrunken hatte, »dass dich Sorgen quälen.«
    »Wer sagt, dass ich von Sorgen geplagt werde?«
    »Es ist ja eindeutig an deinen Gesichtszügen erkennbar, Hauptmann.«
    »Hab Dank für dein Mitgefühl, aber du brauchst dir deshalb keine Gedanken zu machen. Wir haben alles in der Hand.«
    »Davon bin auch ich überzeugt«, beteuerte der Alte ernst. »Allerdings kann es niemals wieder wirkliche Sicherheit geben, solange das Dämonenkind unter den Lebenden weilt.«
    Argwöhnisch forschte Tarjanian in der Miene des Alten. Seine tatsächlich vorhandenen Sorgen vernagelten ihn nicht so sehr, dass er eine gegen R’shiel gerichtete Drohung überhört hätte. »Was willst du damit andeuten?«
    »Andeuten will ich gar nichts«, entgegnete der Alte mit einem Schulterzucken. »Bloß kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Karier sich friedfertiger zeigten, sähen sie sich nicht durch das Dämonenkind bedroht. Ist es nicht zu dem alleinigen Zweck auf der Welt, ihren Gott zu stürzen? Wie wäre denn dir zumute, versuchte jemand alles auszutilgen, was dir lieb und teuer ist? Man muss überhaupt nicht auf der Seite der Karier stehen, um zu verstehen, was sie zum Handeln treibt. Ich für meinen Teil halte es jedenfalls für höchst verdreht, dass die Hüter sich solcher Mühen unterziehen, um eben die Eine zu beschützen, der man diesen ganzen Zwist erst zu verdanken hat.«
    »Der Krieg ist doch nicht durch R’shiel angezettelt worden.«
    »Nicht? Ist es nicht ihr Dasein, das die Karier zum Einschreiten nötigt? Du hast ihren Gesandten erschlagen, weil er sie nach Karien bringen wollte, nicht wahr? Weshalb schwingst du dich auf zu ihrer Verteidigung? Wenn Medalon, deine Heimat, dir am Herzen liegt, warum übergibst du nicht ganz einfach das Dämonenkind den Kariern und wendest dadurch alle Gefahr ab? Sie ist euer größter Trumpf, doch weigerst du dich, ihn auszuspielen. Bedeutet sie dir so viel, dass du das Wohl deines gesamten Volkes in die Waagschale wirfst, nur um ihr Schutz zu gewähren?«
    »Du weißt nicht im Mindesten, wovon du schwatzt, Alter«, höhnte Tarjanian, weil er nicht zugeben mochte, dass diese Ausführungen ihm auf geradezu unheimliche Weise einleuchteten. Konnte denn alles wirklich und wahrhaftig so einfach sein? Ließe sich der Zusammenprall der Völker gar verhüten, wenn sie R’shiel an die Karier auslieferten? Zöge der Feind sich aufgrund einer derartig leicht zu treffenden Übereinkunft tatsächlich zurück? Tarjanian schüttelte den Kopf, konnte selbst kaum glauben, dass er plötzlich in Erwägung zog, R’shiel in den Rücken zu fallen.
    Aufmerksam beobachtete der Alte ihn, als hätte er die Fähigkeit, Tarjanians inwendige Zerrissenheit klar zu erkennen. Dann lächelte er, zuckte mit den Schultern und trank noch einen Zug Bier. »Hab mit mir Nachsicht, Hauptmann. Bisweilen rede ich zu viel. Ich bin ein alter Mann, der manches anders sieht als jüngere Menschen. Aber was verstehe ich schon von der Welt? Ich wünsche dir bei deinen Bestrebungen Glück.«
    »Mit Glück hat all das gar nichts zu schaffen«, widersprach Tarjanian und schob den Rest des Eintopfs von sich; aus irgendeinem Grund hatte er die Lust am Essen verloren.
    »Ich hoffe bloß, Hauptmann, das Dämonenkind versteht das Opfer zu würdigen, das du in seinem Namen gebracht hast.«
    Der Alte trank den Bierkrug leer und erhob sich von seinem Platz. Tarjanian blickte ihm nach, während er sich durchs Gedränge den Weg zum Ausgang suchte. Er fühlte sich zutiefst verstört, weil die von dem Alten ausgestreute Saat der Zweifel und der Verräterei in seinem zermürbten Gemüt so leicht auf fruchtbaren Boden fiel.
19
    Sklaven säumten im Sommerpalast die Wände des großen Vorraums zum Audienzsaal und hielten mit breiten Schilfrohrfächern die träge Luft in Bewegung, obgleich sich um diese Jahreszeit das Wetter gut ertragen ließ. Höflinge und Bittsteller füllten den überaus beeindruckenden Raum, sie warteten auf die ihnen zugesagte Audienz beim König. Die Topfpalmen gaben einen geeigneten Sammelpunkt für die Trauben aus Ränkeschmieden und Speichelleckern ab, die sich Zugang an jeden Königshof verschafften, gleich wo er sich befand oder wer dort die Macht ausübte. Wenn Hablet in der Hauptstadt weilte, empfing er jeden Morgen allerlei Volk und kehrte

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