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Dämonentor

Dämonentor

Titel: Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Stross
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Ordnung,
was allerdings der Grund dafür ist, warum ich mich jetzt so unwohl fühle. Es
ist mir einfach unangenehm, nette Kerle wie den Satan persönlich oder einen
Microsoft-Vertreter behandeln zu müssen.
    »Sie haben mich vor zwei Monaten hierher versetzt. Vollzeit.
Miriam hat jetzt eine Stelle in der City, und wir spielen mit dem Gedanken,
ganz nach London zu ziehen. Hast du Sophie schon gesehen? Ich glaube, sie
leitet den Kurs hier.«
    »Nein, noch nicht. Wer kommt denn sonst noch? Und was
weißt du über Sophie? Bisher hat sich noch keiner die Mühe gemacht, mir etwas
über diesen Kurs mitzuteilen. Ich weiß nicht einmal, wozu ich eigentlich hier
bin.«
    »Warte mal.« Er kramt in seiner Aktentasche herum,
holt ein Stück Papier heraus und reicht es mir: Orientierung und
Objektivität 120.4: Kontakte im Ausland.
    Ich lese die Beschreibung: Dieses Seminar soll den
Teilnehmern die geeignete Einstellung vermitteln, um Verhandlungen mit
Repräsentanten alliierter Behörden zu führen. Es werden u. a. typische
Problematiken und Fallstricke genauer analysiert, um optimale Verfahren
herauszuarbeiten und sich diese zu eigen zu machen. Eine proaktive
Herangehensweise, um operative Einverständnisse mit extraterritorialen Parteien
zu integrieren, wird nicht unterstützt. Stattdessen wird ein Protokoll für
diplomatische Hilfsgesuche vorgestellt. Status: Die erfolgreiche Teilnahme an
diesem Seminar und die Lösung der damit verbundenen Aufgaben sind für Einsätze
im Ausland der Kategorie 2 (nicht-alliiert) zwingend erforderlich.
    »Interessant«, murmele ich gelangweilt. »Wirklich
toll.« Vielen Dank, Budget.
    »Dabei wollte ich doch nur die Fabrik in Taiwan
besichtigen, die unsere PCs herstellt«, murrt Nick vor sich hin. »Alles Teil
unseres ISO-Zertifikationsprozesses. Ich muss prüfen, ob man die optimalen
Verfahren in der Hauptplatinen-Fertigung und den darauffolgenden Testeinheiten
einhält …«
    Die Tür öffnet sich. »Hallo, Nick. Schön, dich zu
sehen. Wie geht es Miriam?«
    Ein Neuer. Sieht aus wie ein stereotyper Schullehrer:
ein dünner, schmächtiger Mann mit dicker Hornbrille und sich lichtendem Haar.
So wie er in den Raum hüpft, könnte man meinen, er bestünde aus Sprungfedern.
    Nick scheint ihn zu kennen: »Miriam geht es gut, sehr
gut. Und wie steht es mit dir? Bob, das hier ist Alan. Oder kennt ihr euch
bereits?«
    »Alan?« Ich strecke ihm die Hand entgegen. »Welche
Abteilung? Wenn ich fragen darf.«
    »Ah –« Er schüttelt meine Hand mit einer Heftigkeit,
die geradezu schmerzhaft ist. Dann wirft er mir einen seltsamen Blick zu.
»Wahrscheinlich besser nicht, aber so ist es eben, nicht wahr?« Über die
Schulter hinweg wendet er sich wieder an Nick: »Hillary geht es blendend, tut
sich allerdings mit den ganzen Waffen etwas schwer. Wir müssen uns vermutlich
bald einen neuen Waffenschrank zulegen, und die Mietwohnung in Maastricht ist
die reine Hölle.«
    Waffen? »Alan
und ich sind im selbem Schießsportverein«, erklärt Nick. »Als vor ein paar
Jahren so viel Aufhebens um das Thema Waffenbesitz gemacht wurde, hat man uns
vor die Wahl gestellt: Wir sollten sie entweder in ein Land verfrachten, wo sie
legal sind, oder sie abgeben. Die meisten haben sie abgegeben und dürfen sie
nur noch im Verein benutzen. Alan aber hatte andere Pläne.«
    »Handfeuerwaffen?«
    »Nein, von der größeren Sorte. Nur als Zeitvertreib,
versteht sich. Ich bin nur ein Amateur, aber  Alan hier, der nimmt das Ganze
schon etwas ernster – er hat schon für die Olympiade trainiert.«
    »Eine unverschämte Verletzung unserer Rechte«,
schnaubt Alan. »Den eigenen Staatsbürgern nicht über den Weg zu trauen, und das
nur wegen ein paar automatischer Waffen! Das ist kein gutes Zeichen. Aber was
kann man schon tun?«
    »Hätte schlimmer kommen können«, meint Nick und geht
zu einem Tisch in der Nähe der Tür, wo eine große Thermoskanne steht. »Ah,
Kaffee!«
    Warum habe ich den nicht schon früher entdeckt?
    »Wo soll es denn bei Ihnen hingehen?«, fragt     Alan.
    »Nirgendwohin. Bin gerade erst zurückgekommen.« Ich
zucke mit den Schultern. »Ich wusste nicht einmal, dass es diesen Kurs gibt.«
    »Geschäftlich oder privat?«
    »Milch und Zucker, Alan?«
    »Geschäftlich. Ich wünschte, es wäre privat gewesen.
Aber so erhielt ich keinerlei Einweisung und nichts war so, wie ich mir das
vorgestellt hatte.«
    »Milch, keinen Zucker, bitte. Klingt mir ganz nach dem
typischen Wäscherei-Chaos.«
    »Ja, so kann man

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