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Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Titel: Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thier
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bin an der Benimmschule der königlichen Akademie ausgebildet worden. Diese Frage werde ich dir nicht beantworten. Entschuldigung, wo geht’s hier zum Abtritt, Entschuldigung, würdet Ihr mich freundlicherweise durchlassen, vielen Dank.«
    Mjir lehnte sich zurück und schloss die Augen. Ah, was war die Welt doch wundervoll. Er war satt und zufrieden, und befand sich in einer wundervollen Gemeinschaft von Menschen, die von einer wuchtigen hölzernen Umfriedung umgeben war und Stadt genannt wurde. Und es waren alles gute Menschen, so viel stand fest. Noch keiner von ihnen war von den Soldaten umgebracht worden. Das Schicksal hatte es am Ende doch gut mit ihm gemeint.
    Neben ihm erklang ein Hüsteln und er öffnete die Augen wieder. Der Wirt stand vor ihm und sah mit einem freundlichen Lächeln auf ihn hinab.
    »Hättet Ihr vielleicht die Güte zu bezahlen, junger Herr?«
    »Bezahlen, ich?« Mjir blickte ihn verblüfft an. »Wie macht man das denn?«
    Das Lächeln des Mannes vor ihm wurde eine Spur weniger freundlich.
    »Ja, bezahlen, du. Das machst du, indem du mir Geld gibst, Kupfer, Gold, Silber, was auch immer, für das Essen, das in deinem Magen steckt.«
    »Nun, ich weiß nicht …« Mjir überlegte. Hatte Irustar gewusst, dass dieser Mann eine Gegenleistung für das Essen erwarten würde? Ach, wäre der Sänger nur schon wieder hier. »Tja, eigentlich sollte mein Freund das wohl übernehmen … er ist gerade zur Latrine gegangen und …«
    »Oh, diese Masche hast du drauf, Bürschchen, wie?« Der Wirt trat einen Schritt vor. »Hör zu, du bezahlst jetzt auf der Stelle, oder es setzt was!«
    Verzweifelt kramte Mjir in seinen Taschen. Hatte er irgendetwas dabei, das dieser Mensch akzeptieren würde? Seine Hand schloss sich um einen kühlen, schmalen Gegenstand und zog ihn hervor. Der Ring. War er aus Silber? Es war durchaus möglich. Einen Moment zögerte Mjir. Er wollte den Ring eigentlich nicht hergeben, aber dann wanderten seine Augen zu dem wütenden Gesicht des bulligen Gastwirts, und er änderte seine Meinung schnell.
    Er hielt dem Mann die geöffnete Hand mit dem silbern schimmernden Kleinod darauf entgegen.
    Der Wirt streckte die Hand aus und – sie verharrte mitten in der Luft. Sein Gesicht erstarrte zu einer Maske ehrfürchtigen Entsetzens. Schnell wich er zurück.
    »B-bitte v-vielmals um Verzeihung junger Herr. Alles geht natürlich auf Kosten des Hauses. Wollt Ihr noch einen Nachschlag? Etwas zu trinken? Gewürzwein? Bier? Honigmet?«
    Erstaunt starrte Mjir zuerst den Wirt und dann den immer noch in seiner Hand liegenden Ring an. So etwas hatte er nun wirklich nicht erwartet. War der Ring so wertvoll? Er streckte seine Hand weiter aus, doch der Wirt wich angstvoll zurück, als wohne dem Schmuckstück in der Hand des Jungen eine geheimnisvolle, abschreckende Kraft inne. Der Mann wollte den Ring nicht als Bezahlung. Er … fürchtete sich vor ihm. Aber warum?
    Wieder wanderte sein Blick zwischen dem Mann und dem glänzenden Etwas in seiner Hand hin und her. Dann zog er schnell die Hand zurück und steckte den Ring wieder weg.
    Was immer hier auch geschah – so eine Situation hatte auch ihre Vorteile. Sein Magen konnte ruhig noch etwas mehr unverdorbenes Essen vertragen.
    »Ähm … bring mir zwei … was sind das für Dinger dort drüben, die der Dicke in sich hineinschlingt?«
    »Das sind Schweinshachsen, junger Herr.«
    »Ausgezeichnet. Bring mir zwei von diesen … Dingern. Und diese komischen weißen Stangen da sehen nicht übel aus.«
    »Spargel? Der junge Herr möchte Spargel?«
    »Ja. Schweinsachseln und Spargel. Fürs Erste.« Mjir lächelte. Sein neues Leben ließ sich wirklich gut an.
    Der verwirrte Wirt stolperte auf die Straße hinaus. Dass ausgerechnet ihm so etwas passieren musste! Nun, das ging ihn eindeutig nichts an. Er würde dies Leuten überlassen, die sich mit so etwas auskannten. In einiger Entfernung sah er eine Patrouille vorbeireiten. Der Sternenherrin sei Dank! Er rannte den berittenen Soldaten hinterher, rief und winkte.
    »Wartet! So wartet doch, Ihr Herren!«
    Der Truppführer wendete sein Pferd, und sein schwarzer Augenschlitz starrte den Mann dort unten vor ihm undurchdringlich an. »Was willst du von uns? Was ist geschehen? Rede, Mann!«
    Er schlug sein Visier auf. Das Gesicht dahinter setzte sich aus buschigen, dunklen Augenbrauen, einem verkniffenen Mund und kleinen, scharfen Augen zusammen, und ließ einen den Wunsch verspüren, er möchte doch sein Visier wieder

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