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Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Titel: Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thier
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    ‚Ach? Vorher warst du noch ganz begeistert von der Idee.’
    ‚ Nun, nennst du dies hier etwa normale Umstände? Dieser verdammte Ring könnte uns unseren Kopf kosten. Und da du Irrer dich weigerst ihn wegzuwerfen, sollten wir soviel darüber wissen wie nur irgend möglich, um Überraschungen vorzubeugen. Ich mag das Gefühl eines am Hals befestigten Kopfes .’
    ‚In diesem Punkt wird es dich freuen zu hören, dass wir ausnahmsweise übereinstimmen.’
    ‚ Wie nett .’
    Die Halle der Gelehrsamkeit war vollkommen verlassen. Mondlicht strömte durch die großen Fenster und warf die langen Schatten der Regale, die da standen wie Reihen stummer Soldaten, Armeen von Stein und Holz, über den vorderen Teil des riesigen Raumes. In der schattigen Nische konnte Mjir die Gittertür kaum ausmachen, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Dann sah er das eiserne Abbild des zerbrochenen Schlüssels auf dem Gitter und ging langsam darauf zu. Die Tür wirkte sehr düster. Was dahinter lag wirkte noch viel düsterer. Vielleicht war dies doch keine so gute Idee.
    ‚ Feigling! ’
    ‚Ich bin kein Feigling!’
    ‚ Ach, nein? Und was ist mit diesen tapferen Helden, von denen du immer gesungen hast? Viel zu laut gesungen hast, möchte ich nebenbei anmerken? Glaubst du etwa, wenn einer von ihnen vor einer düsteren Tür steht, denkt er sich ‚Ups, das sieht ungemütlich aus, ich verzieh’ mich lieber ?”
    ‚Schon gut, schon gut, ich gehe ja schon!’
    Mjir trat auf die Gittertür zu, packte je einen der Stäbe und zog. Bald war die Lücke groß genug, um hindurchzuschlüpfen.
    ‚ Na, los! Worauf wartest du? ’
    ‚Auf deinen nächsten dummen Kommentar!’
    ‚ Ha, Junge, du bist doch gar nicht so übel wie ich gedacht habe .’
    Mjir zwängte sich durch die Öffnung. Er tastete in der Finsternis um sich. Dort, an der rechten Wand, war etwas. Es fühlte sich an wie der Griff einer Fackel. Doch er hatte vergessen Feuersteine mitzubringen. Gerade überlegte er sich, ob er noch einmal zurückgehen sollte – da explodierte eine Kugel aus Feuer und Licht neben ihm.
    »Aaah! Autsch!« Er stolperte schreiend zurück und krachte mit seinem Kopf gegen die Gitterstäbe. Sie waren fast so hart wie Felswinder Fels.
    Mit zusammengekniffenen Augen blickte er erstaunt zu dem Etwas an der Wand empor. Es hatte sich von selbst entzündet. Doch es war keine Fackel. Fackeln brannten rot mit dem Licht des flackernden Feuers. Was immer dies auch war – es gab ein unheimlich beständiges, blau-weißes Glühen von sich, das keine Hitze ausstrahlte.
    ‚ Oho ’, flüsterte seine innere Stimme. ‚ Dies scheint interessant zu werden. Du wolltest doch dein eigenes Abenteuer, Junge. Jetzt hast du die Chance !
    ’Vorsichtig streckte Mjir die Hand nach dem Lichtstab aus und nahm ihn aus seiner Halterung.
    Abenteuer?
    Mjirs mulmige Gefühle verschwanden schon nach ungefähr fünf Minuten, als er, die Treppe hinuntersteigend, an einem auf einem Hutständer hängenden, alten orangen Schlapphut vorbeikam. Daneben hing ein Korkbrett, übersät mit Nadeln, die vergilbte, mit winziger Schrift bedeckte Zettelchen fixierten, mit Mitteilungen wie ‚Morgen Frü den Kessell Putsen’, ‚S. am Freitag zum Abendessen’ und ‚Morgen wirglich den Kessel putsen, du fauler Hundt!’.
    ‚ Offenbar bist du nicht der einzige, der eine mahnende innere Stimme nötig hat ’, kicherte es in Mjir. ‚ Nur, vermute ich, wird es noch eine Weile dauern, bis du so vernünftig wirst meine guten Ratschläge für die Nachwelt festzuhalten .’
    ‚Verzeihung, vielleicht habe ich dir nicht die ganze Zeit zugehört, aber welche genau sollen gut gewesen sein?’
    ‚ Alle natürlich, du undankbarer kleiner Wurm! ’
    Mit gerunzelter Stirn studierte Mjir die Zettel. Nun, unter gekritzelten Kommentaren wie ‚Nächstes Trefen, Dienstag 12 Ur’ fand er vermutlich keine Hinweise auf die Bedeutung einer antiken Inschrift. Tja, dann mal weiter.
    Er folgte der Treppe weiter nach unten, und bald öffnete sie sich zu einem großen Raum mit Wänden aus schwarzem Stein, der einen seltsamen Kontrast zu dem schönen, gepflegten Rest des Turmes bildete, denn er war so verwittert und von Falten und Rissen durchzogen, dass der Raum mehr einer Höhle als einem menschlichen Bauwerk glich. Irgendwo tropfte Wasser. Vielleicht von Stalaktiten.
    ‚ Oder einem nicht zugedrehten Wasserhahn, was hältst du davon? ’
    Widerwillig musste Mjir sich eingestehen, dass dies die

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