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Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
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Taschen seines Sakkos und stieß dabei auf die ramponierte Visitenkarte des Indianers. Er fischte sie aus der Tasche und warf sie auf den Schreibtisch, ehe er seine Suche fortsetzte und schließlich fündig wurde. Den Blick auf die Karte gerichtet wickelte er den Streifen Kaugummi aus dem Papier und schob ihn sich in den Mund. Nur Name, Adresse und Telefonnummer. Kein Zusatz, aus dem hervorgegangen wäre, dass sich der Mann für einen Zauberer hielt.
    Während er auf dem Kaugummi herumkaute und ihn der Pfefferminzgeschmack wieder ein wenig mit Leben erfüllte, machte er sich daran, eine E-Mail an Munarez zu verfassen, in der er von Joseph Quinns Auftauchen berichtete. Sobald die Mail fertig war, würde er die Visitenkarte einscannen und als Anhang versenden. Er mochte von der Walla-Walla-Magie des Indianers nichts halten und noch weniger daran glauben, trotzdem musste er das Erscheinen des Mannes der Vollständigkeit halber weitergeben.
    Als er den Scanner einschaltete, klingelte das Telefon. Miss Tanner, die üblicherweise seine Anrufe entgegennahm, war nicht mehr im Haus, deshalb nahm er das Gespräch selbst an.
    »Ryan«, meldete er sich knapp.
    »Hier ist Kate Lombardi, Agent Ryan. Ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.« Obwohl ihre Stimme am Telefon sympathischer klang, als ihm die Frau selbst war, stand ihm nicht der Sinn danach, sich mit ihr herumzuschlagen.
    »Ungünstiger Zeitpunkt«, brummte er. »Warum rufen Sie nicht morgen noch einmal an?«
    »Damit mich Ihre Assistentin abwimmeln kann?«
    Er zuckte die Schultern. »So hatte ich mir das vorgestellt.« Dass sie seine Absicht durchschaut hatte, störte ihn nicht im Geringsten.
    »Das passt nicht ganz zu
meiner
Vorstellung«, gab sie zurück. »Nachdem ich Ihretwegen das Statement des Lieutenants habe sausen lassen, dachte ich mir, dass Sie mir ein paar Antworten schuldig wären.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, Sie darum gebeten zu haben, mir zu folgen, statt dem Lieutenant zu lauschen.« Er legte die Visitenkarte auf den Scanner und startete den Einlesevorgang. »Wenn Sie also glauben, ich würde hier in Schuldgefühlen versinken – vergessen Sie es, Lombardi.«
    »Kommen Sie schon, Ryan«, hakte sie nach. »Geben Sie mir etwas, womit ich arbeiten kann.«
    »Schreiben Sie von Ihren Kollegen ab.«
    »Hab ich schon«, gab sie unumwunden zu. »Allerdings finde ich Ihr Wissen wesentlich interessanter.«
    »Was man nicht kennt, ist immer spannender als das Altbekannte. Ich möchte meinen Zauber nur ungern verlieren, deshalb werde ich weiterhin geheimnisvoll bleiben.«
    Lombardi schnaubte. »Ich weiß, dass Sie ein Täterprofil erstellt haben.«
    »Es ist mein Job, Profile zu erstellen.«
    »Erzählen Sie mir davon und pochen Sie nicht wieder auf Ihre verdammten Vorschriften!«
    Chase lehnte sich zurück und ließ einige Zeit verstreichen, ohne dass er etwas sagte. Sosehr Lombardi ihm auch auf die Nerven ging, so viel Vergnügen bereitete es ihm, sie auflaufen zu lassen. Zwar kein Ausgleich für die Ereignisse des Tages, aber immerhin eine willkommene Ablenkung. »Wenn Sie etwas über Profiling wissen wollen, sollten Sie einen meiner Vorträge besuchen.«
    »Ich will kein allgemeines Blabla hören!«, entfuhr es ihr. Schnell senkte sie ihre Stimme wieder. »Wer ist dieser Killer? Nach was für einem Menschen suchen Sie?«
    Sie wurde immer zorniger und versuchte dabei krampfhaft ruhig zu bleiben, da sie wusste, dass Wut ihr nur die letzte Chance nehmen würde, etwas aus ihm herauszubekommen – nicht dass die je existiert hätte.
    »Wenn Lieutenant Murphy entscheidet, diese Informationen zu veröffentlichen, werden Sie es erfahren.«
    »Ryan!«
    »Halten Sie sich an die offiziellen Statements der Mordkommission. Etwas anderes kann und werde ich Ihnen nicht sagen.« Es war ein beschissener Tag gewesen, trotzdem konnte Chase sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie am anderen Ende der Leitung nach Luft schnappte.
    »Zu schade, dass Sie im Dienst sind«, sagte sie plötzlich.
    »Warum? Hätten Sie mich sonst gefragt, ob ich mit Ihnen ausgehen möchte?«
Du würdest dir ein glattes Nein einfangen, Lombardi.
    Wieder ein Schnauben. »Ganz sicher nicht! Aber ich hätte Ihnen gesagt, was für ein unausstehlicher, arroganter …« Sie brach ab. Er hörte das leise Klimpern ihrer Ohrringe, die gegen den Hörer schlugen, und wusste, dass sie den Kopf schüttelte. »Was auch immer Sie sind, ich werde es Ihnen nicht sagen. Ich habe keine Lust, auch noch wegen

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