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Daisy Goodwin

Daisy Goodwin

Titel: Daisy Goodwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine englische Liebe
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sich darüber verständigt, in verschiedene Richtungen auseinander
und begrüßten begeistert die Menschen in ihrer Nähe.
    Cora hatte ihre Position oben an der
Treppe aufgegeben. Es kamen jetzt nur noch ein paar Nachzügler, die im Theater
gewesen waren. Sie sprach mit Mrs. Wyndham und Lady Tavistock und erzählte
ihnen, wie man in Newport Feste feierte.
    «Die Bälle dort beginnen überhaupt
erst um Mitternacht, weil es tagsüber ja so heiß ist.»
    «Das klingt
mir aber sehr anstrengend», seufzte Lady Tavistock. «Ich kann im Moment kaum
bis Mitternacht wach bleiben.»
    «Oh, ich glaube, für eins von Mrs.
Vanderbilts schicken Festen würden Sie wach bleiben», sagte Cora fröhlich.
«Letztes Jahr hat sie alle Mitwirkenden der Gaiety Revue verpflichtet,
nach dem Dinner aufzutreten. Und als Geschenke für die Gäste gab es Kopien der
Juwelen, die am Hof von Louis Quatorze getragen wurden. Es war ziemlich
eindrucksvoll.»
    «Ich finde immer noch, dass es
anstrengend klingt, liebe Herzogin. Die Amerikaner haben so viel Energie.»
    «Wir sind ja auch immer noch eine
junge Nation, wir hatten kaum Zeit, uns zu langweilen.» Und dann erblickte Cora
die unverwechselbare Gestalt von Louvain mit seinem silbern schimmernden
blonden Haar und den hellblauen Augen, die die Gesellschaft taxierten. Er sah
sie und hob grüßend eine Hand, aber ehe er zu ihr kommen konnte, wurde er von
einem Damen-Trio angesprochen, das auf ihn zukam wie eine Schar schnatternder
Hühner.
    «Kann das Louvain sein?», sagte Lady
Tavistock ohne eine Spur ihrer vorherigen Mattigkeit.
    «Ja, er ist gekommen, um mir mein
Porträt zu zeigen. Es ist so aufregend, ich habe bisher nur eine Skizze
gesehen.» Cora wollte so schnell wie möglich zu dem Maler, aber Lady Tavistock
redete immer noch.
    «Nun, das
ist aber ein Coup. Jetzt schon von Louvain gemalt zu werden. Lady Sale und
ihre Töchter warten seit Jahren darauf, für ihn Modell stehen zu dürfen. Sie
müssen ihm wohl ein Vermögen geboten haben.»
    «Oh, über
Geld haben wir nicht gesprochen. Tatsächlich hat er mich gefragt. Er war sogar
recht hartnäckig.» Sie tauschte wieder einen Blick mit ihm. «Es ist unmöglich,
ihn abzuweisen.»
    «Das habe ich gehört», sagte Lady
Tavistock mit böse funkelnden Augen. «Louvain bekommt immer, was er will.»
    Mrs.
Wyndham, vom Unterton des Gesprächs alarmiert, sah sich auf der Suche nach
Ablenkung um. «Ich glaube, der Herzog sucht Sie, meine Liebe. Er steht dort
drüben mit seiner Mutter.»
    «Danke, Mrs. Wyndham. Entschuldigen
Sie mich?» Und mit einem dankbaren Blick zu Mrs. Wyndham segelte Cora in
Richtung ihres Ehemanns.
    «Mit ihr
haben Sie es aber gut gemacht, Madeleine», sagte Lady Tavistock. «Schon ganz
die Herzogin. Man merkt kaum, dass sie Amerikanerin ist, abgesehen von der Sprache
natürlich.»
    «Wissen
Sie, das kann ich gar nicht für mich in Anspruch nehmen», sagte Mrs. Wyndham.
«Einige dieser amerikanischen Erbinnen sind inzwischen so majestätisch wie
unsere Prinzessinnen. Sie ist sicher besser erzogen als die meisten englischen
Mädchen ihres Alters. Aber am interessantesten ist ihre Furchtlosigkeit, sie
scheint vor nichts und niemandem Angst zu haben.»
    «Das ist
auch gut, wenn man bedenkt, dass ihre Schwiegermutter Fanny Buckingham ist»,
sagte Lady Tavistock. «Diese Smaragde habe ich seit Jahren nicht gesehen. Warum Fanny wohl beschlossen hat, sie
heute Abend zu tragen? Glauben Sie, sie möchte damit etwas sagen?»
    Ivo traf Cora in der Mitte des Raumes.
Er deutete mit dem Kopf zu Louvain.
    «Wer ist
denn der Mann mit den komischen Haaren, der von Frauen umringt ist? Ich hab ihn
schon mal gesehen.»
    «Du meinst Louvain», sagte Cora.
    «Der Charlotte gemalt hat? Was um
alles auf der Welt hat der denn hier verloren?»
    Cora war erstaunt, weil er einen so
scharfen Ton anschlug. «Ich habe ihn natürlich eingeladen», sagte sie und fuhr,
ehe Ivo etwas entgegnen konnte, fort: «Und er hat etwas mitgebracht, das ich
dir zeigen möchte. Es ist in der Bibliothek. Komm schnell mit, bevor Lady
Tavistock uns erwischt.»
    Aber Ivo rührte sich nicht vom
Fleck. «Cora! Wir können nicht einfach verschwinden. Nicht mal für Mr.
Louvain.» Cora hörte wieder diesen scharfen Unterton. «Was auch immer es ist,
es kann sicher warten.»
    Cora hätte am liebsten vor Ungeduld
mit dem Fuß aufgestampft. Aber da stand auch schon Lady Tavistock neben ihnen.
«Mein lieber Herzog, ich kann es gar nicht erwarten, das Porträt zu sehen, was
für ein

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