Damals hast du mich geliebt
du irgendwie immer, Chloe. Das und noch so viel mehr. Ich glaube, du weißt gar nicht, wie anziehend das ist.“
„Du willst mir doch wohl nicht weismachen, dass du mich vermisst?“
Er hob den Kopf und sah ihr in die Augen. „Ich habe dich vermisst. Schrecklich sogar. Sag, dass du mich auch vermisst hast.“
Tränen schimmerten in ihren Augen. „Klar habe ich dich vermisst. Und ich war wütend auf dich. Ich habe dich verflucht. Und den Tag deiner Geburt. Und deine Mutter und deinen Vater. Und jetzt auch noch diese verdammte Frau, die dir beigebracht hat, Füße auf diese Art zu massieren … Deinetwegen musste ich ständig weinen. Ich habe ein riesiges Feuer in meinem Hinterhof entzündet und alles verbrannt, was du mir jemals geschenkt hast.“
„Okay, Chloe, das wird jetzt etwas unheimlich.“
„Ich habe getan, was ich konnte, um über dich hinwegzukommen. Jetzt stürmst du zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt zurück in mein Leben und siehst dabei noch genauso verführerisch aus wie immer und bist unglaublich nett und behauptest, du willst nur helfen. Und ich kann diese Hilfe nicht ablehnen.“
„Prima.“
„Ich kann nicht ablehnen, obwohl ich es will. Ich würde so gerne Nein sagen und dich bitten, zu gehen, weil … weil …“
„Ja? Weil …?“
Sie wich zurück, bis sie die Ladentür in ihrem Rücken spürte. Dann rief sie verzweifelt: „Das weißt du genau!“
„Sag es mir!“ Er kam ganz dicht. „Ich muss es hören, Chloe. Sag es mir! Weil …“
„Ah!“ Chloe schrie auf. Die Tür hinter ihr gab nach, und sie wäre um ein Haar ins Innere des Ladens gestürzt.
Und James auf sie. Er konnte sich gerade noch mit einer Hand am Türrahmen abfangen und Chloe mit der anderen Hand stützen.
„Was ist eigentlich los mit euch beiden?“ Addie stand plötzlich da, hielt die Tür auf und starrte beide an. „Könnt ihr nicht einmal ein paar Stunden miteinander verbringen, ohne euch zu streiten? Ihr seid schwer verliebt, habt ihr das schon vergessen? Der Prinz und die Märchenprinzessin? Und jetzt steht ihr hier und schreit euch an, bevor ihr überhaupt richtig angefangen habt!“
„Tut mir leid“, sagte James.
„So wird das nie was. Wir gehen alle vor die Hunde, und dann leben wir auf der Straße und betteln um Kleingeld. Oder wickeln uns in teure Brautkleider, um uns zu wärmen, weil die sowieso keiner mehr kauft! Weil wir alle verflucht sind! Nicht einmal für lächerliche zwei Stunden können wir eine glaubhafte Illusion von Liebe erzeugen!“
„Addie, Liebes. Es ist okay. Geh zurück ins Bett“, meinte Chloe beschwichtigend.
„Nein“, beharrte Addie. „Nicht, bevor er weg ist.“
„Okay, ich geh ja schon.“ James sah Chloe noch einmal prüfend an.
Am liebsten hätte er sie wahrscheinlich gegen die Wand gedrückt und sie gezwungen, zuzugeben, dass sie eine zweite Chance mit ihm wollte. Er wusste bestimmt, wie nah er diesem Ziel bereits gekommen war.
Doch mit einer aufgebrachten Addie im Hintergrund war der Zeitpunkt für ein solches Geständnis denkbar ungünstig. James war ein geduldiger Mann. Verdammt geduldig, wenn es ihm nützte und er damit erreichte, was er wollte. Und dass er es erreichte, daran bestand kein Zweifel.
James beugte sich über sie, jetzt wieder ganz der perfekte Gentleman, und küsste Chloe sanft auf die Wange. Dann flüsterte er: „Gute Nacht“, und ging.
Chloe sank auf den Boden des Ausstellungsraums, die Hände vor das Gesicht geschlagen.
Addie schimpfte und wollte wissen, was los war.
Aber Chloe brachte die Worte einfach nicht über die Lippen.
Er will mich zurück!
5. KAPITEL
Addie rief gleich am nächsten Morgen in James’ Büro an, um ihm die Meinung zu sagen. Ihr wurde jedoch in ziemlich überheblichem Ton mitgeteilt, dass James gerade in einem Meeting sei und nicht gestört werden dürfe.
Eine Stunde später klingelte Addies Telefon. Die Nummernanzeige verriet, dass der Anruf aus James’ Büro kam.
„Du Mistkerl! Was hast du ihr letzte Nacht angetan?“, fauchte Addie, ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten.
Doch wie sich herausstellte, war es nicht James, sondern eine Frau, die sich als seine Assistentin Marcy vorstellte. Marcy versprach, Addie die heutigen Presseartikel und Internetbeiträge über Chloe und James per Kurier zu schicken. Diese würden den ersten Erfolg ihrer Mission belegen. Der Beweis, dass Chloes Liebesleben nicht verflucht war.
Dann erzählte Marcy, wie glücklich James an diesem Morgen wirkte. Er
Weitere Kostenlose Bücher