Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Damals hast du mich geliebt

Damals hast du mich geliebt

Titel: Damals hast du mich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Hill
Vom Netzwerk:
ausgeweint hatte.
    Addie behauptete, es habe schlichtweg am Timing gelegen, dass sie mit Bryce zusammengekommen war, doch das glaubte Chloe ganz ehrlich nicht. Sie würde doch nicht so weit gehen, sich zu verloben, nur um einen anderen Mann zu vergessen.
    Verlobter Nummer zwei, der es hasste, in welchem Zusammenhang auch immer als Zweiter zu gelten, war James Elliott IV. Einer der begehrtesten New Yorker Junggesellen, wenn man einschlägigen Zeitschriften Glauben schenkte.
    Chloe sprach nie über ihn.
    „Moment mal“, sagte Addie jetzt und musterte Chloe eindringlich. „Du denkst doch gerade gar nicht an Bryce. Du denkst an … diesen anderen!“
    „Tu ich nicht!“
    „Doch, das tust du!“
    „Na ja, jetzt natürlich schon. Was musstest du mich auch an ihn erinnern?“
    „Weil du diesen Blick hast. Den bekommst du nur, wenn du an ihn denkst. An …“
    „Sei still! Untersteh dich, seinen Namen auszusprechen.“
    „An die gute alte Nummer zwei“, sagte Addie, wobei sie reichlich blasiert wirkte.
    „Wurde ich nicht schon genug gedemütigt?“, beklagte sich Chloe. „Ohne dass du auch noch die lange Liste meiner Fehlschläge mit Männern heranziehen musst?“
    „Stimmt“, gab Addie zu. „Sorry.“
    Chloe stöhnte. Sie war noch nicht einmal aufgestanden, und schon sah der Tag trübe aus.
    Um ihr Privatleben mochte es verheerend bestellt sein, dafür hatte sie ihr Berufsleben immer um Längen besser bewältigt. Die Tatsache, dass sich beides nun überlappte, ihr Privatleben sie in ein gewaltiges Karriereloch riss, war mehr als nur ein wenig beunruhigend.
    „Okay, wie schlimm ist es wirklich?“, wollte Chloe tapfer wissen. „Hat gestern jeder … alles gesehen?“
    „Ich fürchte, es gibt auch Fotos“, räumte Addie ein.
    Mit Grauen erinnerte Chloe sich an das Blitzlichtgewitter.
    „Es heißt doch, jede Publicity ist gute Publicity“, meinte Addie.
    „Du hast nie zu den Menschen gehört, die das behaupten“, erinnerte Chloe sie.
    „Vielleicht hatte ich die ganze Zeit unrecht.“
    Unwahrscheinlich, aber Chloe liebte sie für den Versuch, sie zu trösten.
    „Okay, also, halt dich fest.“ Addie rückte mit der ganzen hässlichen Wahrheit heraus: „Du bist heute in allen Boulevardblättern auf Seite eins.“
    Chloe stieß einen jammervollen Laut aus.
    „Normalerweise schaffen das nur Berühmtheiten und Politiker während eines Sexskandals“, fügte Addie hinzu.
    „Und dabei hat das nie zu meinen Karrierezielen gehört.“
    „Sieh es doch positiv: Dein Name ist wieder in aller Munde.“
    „Nur, dass ich dieses Mal ein Kleid für den Hochzeits-Albtraum entworfen habe.“
    Addie sah sie bestürzt an. „Sag doch nicht so etwas! Niemals, hörst du? Frauen drehen immer ein wenig durch, wenn es um ihre Hochzeit geht. Sie werden dann etwas … seltsam, kontrollwütig, fanatisch und abergläubisch. Das weißt du doch! Jede fürchtet, dass irgendetwas Schreckliches passieren wird.“
    „Ganz genau. Und wenn sie an eine Hochzeit in einem Chloe-Kleid denkt, dann denkt sie an eine Katastrophe, das verspreche ich dir.“
    „Chloe, ich bitte dich, sag das nie, nie wieder! Hörst du? Damit beschwörst du die Hochzeits-Monster doch erst herauf!“
    „Die sind doch längst da! Mein Verlobter hat es mit dem Bräutigam getrieben! Was könnte denn sonst noch passieren?“
    „Oh mein Gott.“ Addie bekreuzigte sich mit einem Ausdruck blanken Entsetzens. „So etwas darfst du nicht mal denken! Sobald die Frauen glauben, dass ein Fluch auf deinen Kreationen liegt, bist du als Designerin so gut wie erledigt! Wir sind glückliche Menschen, die Hochzeitsträume an die Frau bringen. Wir glauben an die Liebe, an Märchen, an Happy Ends und diesen ganzen Mist.“
    „Okay!“, gab Chloe gehorsam zurück. Auf Addies Motivationsreden war immer Verlass. „Tut mir leid. Ich hatte nur einen schlechten Moment, aber ich bin drüber hinweg.“
    „Schön. Aber was hier besprochen wurde, darf nicht nach draußen dringen.“
    „Natürlich nicht“, sagte Chloe. Dann erlebte sie in einem kurzen Erinnerungsschub noch einmal, wie sie schluchzte, sich betrank und mit irgendjemandem sprach. Dasselbe ungute Gefühl wie kurz vor der Show überkam sie, als sie gewusst hatte, dass etwas schiefgehen würde.
    Hatte sie vergangene Nacht irgendetwas getan? Außer, zu tief ins Glas zu schauen und ein paar Tränen zu vergießen?
    Sie glaubte es nicht, konnte sich aber auch nicht wirklich erinnern.
    Muss wohl ein Albtraum gewesen sein,

Weitere Kostenlose Bücher