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Damenschneider

Damenschneider

Titel: Damenschneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Schöttle
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bitte die Zange … Und jetzt, ganz fest zwicken, jaaa … Und daher nun meine Frage an dich, o du mein Walz. Auf Ehr’ und Gewissen. Du kennst ja die Elisabeth viel besser als ich. Kannst du dir dieses androgyne Mädchen vorstellen, wie es im OP wilde Orgien mit dem Bilovic feiert?«
    »Willst du eine ehrliche Antwort hören?«
    »Bitte!«
    Gespannt schaute Vogel sein Gegenüber an.
    »Beim besten Willen nicht …!«
    »Gut«, sagte Vogel enttäuscht, der sich eigentlich eine spannende Einsicht in das Liebesleben seines Kollegen erwartet hatte. »Dann fällt sie ja eigentlich als Täterin aus. Was mich trotzdem verwundert, ist diese zur Schau gestellte Gleichgültigkeit, mit der sie die Nachricht seines Todes aufgenommen hat. Das heißt doch für uns, dass sie schon vorher darüber Bescheid gewusst hat. Nur stellt sich jetzt die Frage, wie lange vorher. Anderthalb Tage oder zwei Stunden?«
    »Ja, und jetzt mimt sie die Schwache … Eine andere Frage, auf die ich keine Antwort weiß: Warum hat sie uns überhaupt verschwiegen, dass sie mit dem Bilovic liiert war?«
    »Na, dass sie es dir nicht sagen wollte, ist doch klar. Du hast ihr doch den Hof gemacht. Und warst ja dabei nicht wenig erfolgreich, wie du mir unlängst angedeutet hast … Als Lochschwager vom Bilovic würde ich mich allerdings nicht ganz wohlfühlen … Warst schon beim Arzt?«
    Unbehaglich rutschte Walz auf seinem Sessel hin und her. Glücklicherweise kam in dem Moment gerade Karin an den Tisch geeilt, um die Herren mit den gewünschten Getränken zu versorgen.
    Nach dem ersten tiefen Schluck, schaute Vogel Walz fragend an.
    »Also, hast du mit ihr oder nicht?«
    »Nun ja, da hab’ ich wohl ein wenig übertrieben«, räumte Walz mit sichtlichem Unbehagen ein.
    »Ah, da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens«, sagte Vogel gutmütig. »Sei’s drum, o du mein Walz, ich hätte dir diesen Jagderfolg durchaus gegönnt. Und bei einem echten Jäger gehört das Latein eben auch dazu. Dann kannst ja auch auf den Arztbesuch verzichten. Hat doch alles sein Gutes. Außerdem hast jetzt eh was viel Besseres – oder bist du da auch noch auf der Pirsch?«
    »Nein, nein, bei der Clara war ich erfolgreicher – und ich bin sehr froh darüber. Ein tolles Weib!«, erklärte Walz feierlich.
    »Dazu gratulier’ ich herzlich. Endlich kommst einmal drauf, dass die Dunklen die wahren Vertreter des weiblichen Geschlechts sind. Bei deinen ätherischen Mädels, die du bislang immer angeschleppt hast, hat man ja Angst haben müssen, dass die bei der ersten näheren Kontaktnahme ohnmächtig zusammenbrechen. Aber du weißt eh, dass auch sie zum, zumindest erweiterten, Kreis der Verdächtigen gehört? Nicht, dass es dir so geht wie weiland bei der Marietta Teichmann …«
    »Erinner’ mich nicht daran«, erwiderte Walz ungewöhnlich ernst, der die unselige Geschichte mit einer potentiellen Mörderin, mit der er einige Jahre zuvor ein kurzes Verhältnis unterhalten hatte, noch immer nicht ganz verwunden hatte. »Aber für die Clara leg’ ich meine Hand ins Feuer, eine Frau mit solch einer Herzensbildung wäre zu so etwas niemals fähig.«
    Nachdenklich sog Vogel an seiner Pfeife.
    »Von der Teichmann hättest du es ja damals auch nicht erwartet … Gut, lassen wir einmal deine Herzensdame außen vor. Wen haben wir da noch? Den Rost? Der hat sicherlich ganz dunkle Fantasien, so wie der sich gibt. Bestimmt lässt er sich gerne auspeitschen, wahrscheinlich am liebsten von älteren Damen, die seiner Mami ähnlich sehen. Oder gar von latexbehosten Folterknechten. Aber leider gibt es von dem Rost keine Spuren in Bilovics Schlafzimmer. Aber vielleicht im OP? Dann bleiben eigentlich nur noch die Schwestern Schaub und Neuhold übrig. Wie wäre es einmal mit einem Mord aus Eifersucht? Das wäre endlich einmal ein anständiges Motiv! Apropos – hat die Neuhold eigentlich zurückgerufen?«
    »Nein, hat sie nicht. Das erledigen wir morgen, heute war schon genug los. Glaubst du, die hat etwas damit zu tun? Das Motiv wäre zwar da … Aber wir sollten bedenken, dass sie es war, die uns zur Leiche geführt hat.«
    »Vielleicht hat sie dort nur etwas vergessen und wollte es noch holen, bevor wir ihr draufkommen. Sie hat ja nicht wissen können, dass wir gerade in dem Augenblick auftauchen.«
    »Dazu noch mit einem wahrhaft gefährlichen Polizeihund … Nein, dass die es war, glaub’ ich nicht. Wenn sie etwas damit zu tun hätte, dann wäre sie bestimmt nicht zur Tür gekommen.«
    »Das

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