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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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ein.
     
     

     
     
    Der Flug zurück nach Luxor ist ruhig und es dauert keine zwei Minuten nach dem Start und Rachel kann die Augen nicht mehr aufhalten und nickt ein. Damian betrachtet sie voller Liebe und Stolz. Noch vor ein paar Wochen glaubte er nicht daran, jemals Frieden zu finden. Sein ganzes Sein war eine ewige, unruhige Suche und jetzt wo er Rachel gefunden hat, und sie für immer bei ihm bleibt, weiß er, wonach er sich all die Jahrhunderte lang gesehnt hat: nach Erlösung, nach Hoffnung, nach Frieden mit sich selbst, nach dem Teil seiner verlorenen Seele. Immer brannte dieses Verlangen nach Liebe, Geborgenheit und Glück in ihm. Und jetzt, endlich, nach so langer Zeit kann Rachel diese Sehnsucht stillen. Rachel hat es geschafft das Dunkel in dem er lebte zu erhellen, mit ihrem Lachen, ihrer Unbekümmertheit und schließlich mit ihrer bedingungslosen Liebe und ihrem Vertrauen zu ihm. Rachel seufzt auf, schläft aber weiter. Er streicht ihr sacht eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    „Liebling, aufwachen. Wir sind gleich da“, flüstert er leise und haucht einen Kuss auf Rachels Wange. Verschlafen öffnet sie die Augen und schenkt ihm sogleich ein müdes Lächeln.
    „Wenn wir zu Hause sind, kannst Du weiter schlafen“, verspricht er ihr mit einem Grinsen auf den Lippen.
     
     
    Nach der Landung in Luxor und während der kurzen Fahrt mit dem Mercedes hinauf auf Damians Anwesen, ist Rachel wieder putzmunter. Damian verspricht in den nächsten Tagen mit ihr in das Tal der Könige zu fahren, ihr die Memnon Kolosse zu zeigen und sie in den Tempel der Hatschepsut zu führen. Damian und Rachel sind so ausgelassen und plaudern so voller Vorfreude auf die kommenden Tage miteinander, dass ihnen zunächst gar nicht auffällt, dass das Tor zur Einfahrt offen steht. Erst als sie vor dem Anwesen zum Stehen kommen und die offene Haustür sehen, erkennen sie, dass hier etwas nicht stimmt. Damian zieht die Augenbrauen zusammen.
    „Du bleibst im Wagen“, bestimmt er.
    „Auf keinen Fall“, widerspricht ihm Rachel. Er wirft ihr einen mehr als grimmigen Blick zu.
    „Verdammt Rachel, ich habe keine Ahnung, was hier los ist, aber ich spüre, dass uns etwas Schreckliches erwartet. Ich rieche Blut. Viel Blut.“ Rachel hebt das Kinn, konzentriert sich und dann riecht sie es auch.
    „Ich komme mit und versuche gar nicht erst mich zurück zu halten“, knurrt sie ihn an und öffnet die Tür. Langsam gehen sie auf das Haus zu, vorbei an den Statuen des Anubis und des Horus, hinein in die Empfangshalle. Dort wartet bereits der erste Schock auf sie. Sedi liegt in gekrümmter Haltung in einer riesigen Blutlache. Das Rot des Blutes erscheint umso kräftiger gegen den weißen Marmor des Fußbodens. Rachel schreit kurz auf und hält dann die Hand vor den Mund. Übelkeit erfasst sie aber sie versucht sich nichts anmerken zu lassen. Damian legt einen Zeigefinger an seine Lippen und deutet ihr sich still zu verhalten. Dann hebt er den Kopf, legt ihn in den Nacken und Rachel sieht, wie seine Nasenflügel leicht vibrieren. Er nimmt Witterung auf, wie ein Raubtier. Schließlich senkt er den Kopf wieder und bestätigt:
    „Wir sind allein. Es ist niemand mehr da.“ Erleichtert aber trotzdem immer noch schockiert gehen sie weiter.
    „Hallo! Henry? Essam?“ Nichts. In dem Haus herrscht Totenstille. Sie gehen weiter und Damian führt Rachel in die Küche.
    „Eyleen?“, ruft er, bevor er gegen die Schwingtür der Küche drückt. Was sich hinter dieser Tür befindet ist ein wahres Horrorszenario: Blut, überall. Auf dem Boden, an den Wänden und Möbeln. Zwei Frauen liegen in den Blutlachen am Boden. Die Köchin Eyleen und Hattice. Ihre Augen sind vor Entsetzen immer noch weit aufgerissen und ihre Schreie sind auf ihren Lippen erstickt. Rachel kann das Grauen, das sie erfasst, kaum aushalten.
    „Sie wurden überrascht, hatten keine Chance“, knurrt Damian wütend als sie zu herabbeugt um die Leichen zu betrachten.
    „Sie wurden getötet, weil sie mir dienten.“ Rachel schaut Damian aus weit aufgerissenen, ängstlichen Augen an
    „Wer? Um Gottes willen, wer? Und warum? Diese armen unschuldigen Frauen…“, stammelt Rachel entsetzt, während sie angeekelt die Verstümmelungen entdeckt, die vermutlich Ratten oder Mäuse an der Haut der Toten hinterlassen haben.
    „Es muss unmittelbar nach unserer Abreise geschehen sein“, stellt Damian mit versteinerter Miene fest und schaut auf die Bisswunden, die sich in dem kalten Fleisch der

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