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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Aufschrei durch die Welt der Kulturdenkmalschützer ausgegangen wäre. Ein Glück konnten wir mit den Mitteln der Unesco wenigstens diese beiden Bauwerke retten.“ Damians Worte klingen bitter und immer noch anklagend. Rachel zieht nachdenklich die Augenbrauen zusammen.
    „Du warst dabei als sie den Tempel von Abu Simbel auf ein höheres Plateau versetzt haben?“
    „Ja! Ich bin Architekt. Ich kenne diese antiken Bauwerke besser als alle anderen. Ich habe mich beworben und Referenzen eingereicht und den Job bekommen. Ich konnte doch nicht zulassen, dass irgend so ein dahergelaufener Neuling mit so einem immens wichtigen Projekt betraut wird“, empört er sich. Rachel muss schmunzeln und streicht liebevoll über seinen Arm, was dazu führt, dass Damian die Luft anhält und sein Körper sich anspannt.
    „Tut mir leid“, flüstert Rachel und lässt ihre Hände wieder zur Seite gleiten. Wie lange wird Leylha noch zwischen ihnen stehen? Wie lange wird es noch dauern, bis er wieder der alte ist? Wird sie ihn überhaupt jemals wieder berühren können? So wie sie es will? Sie sehnt sich so sehr danach, Damian mit ihren Händen zu erfühlen, ihre Finger über seine Brust wandern zu lassen, ihn zu streicheln.
    „Wir müssen Morgen sehr früh aufstehen. Wir gehen noch vor Sonnenaufgang zum Tempel.“ Rachel dreht sich zu ihm um und blickt auf in sein Gesicht. Bartstoppeln zieren seine Wangen und sein Kinn und seine Lippen sind leicht geöffnet. Damians Augen sind dunkel und seine langen Wimpern werfen bei jedem Wimpernschlag winzige Schatten auf seine Wangen.
    „Dann lass uns schlafen gehen“, fordert Rachel ihn leise auf und ist versucht wieder auf ihrer Unterlippe zu knabbern. Aber er kommt ihr zuvor, in dem er sich einen mehr als vielversprechenden Kuss stiehlt.
     
     
    Rachel ist fertig mit dem Zähneputzen und entlässt ihre zu einem Zopf zusammengebundenen Haare. In lange Wellen fallen sie über ihre Schultern. Sie schaut lange in ihr Spiegelbild. Sie wird jetzt immer so aussehen. Sie wird nie älter werden. Ist das nicht der Traum einer jeden jungen Frau? Sie betrachten ihr Gesicht genauer, ist fasziniert von dem Strahlen ihrer türkisblauen Augen. Eigentlich sollte sie sich glücklich schätzen: sie hat einen Mann, der sie liebt und buchstäblich auf Händen trägt, sie wird nie wieder arbeiten müssen, denn Damian ist mehr als gut situiert und sie wird immer in der Blüte ihres Lebens verweilen. Und doch legt sich ein Schatten über ihr Gesicht. Wird Damian jemals von den Schatten der Vergangenheit befreit werden? Werden sie jemals unbeschwert zusammen leben können, ohne die Befürchtung, dass Leylha irgendwann einmal wieder auftaucht? Rachel senkt den Blick, starrt auf ihre Hände, die sich zu Fäusten geballt haben. Sie würde alles dafür tun, um Damian von der Last, die auf ihm liegt zu erlösen. Alles! Wenn sie nur wüsste wie. Mit einem leisen Seufzer löscht sie das Licht und kehrt zurück ins Schlafzimmer.
    Damian sitzt auf der Bettkante und sieht auf, als Rachel aus dem Bad kommt. Er trägt immer noch seine helle Leinenhose aber sein Oberkörper ist nackt und er hat bereits seine Schuhe ausgezogen.
    „Mickey Maus?“ Er zieht eine Augenbraue hoch, fragend und belustigt zugleich.
    „Minnie Maus! Und ja, ich hatte kein anderes Schlafshirt“, rechtfertigt sich Rachel und schmollt. Erst jetzt fällt ihr auf, dass Damian mit einem Ring spielt. Er dreht ihn hin und her und er ist riesig. Damian bemerkt ihren Blick.
    „Es ist der Ring des Pharao. Mein Vater machte ihn meiner Mutter zum Geschenk, als er sie zur Frau nahm. Dieser Ring ist Ausdruck seiner tiefen Liebe zu ihr gewesen. Goldschmiede haben lange daran gearbeitet. Die Steine darin sind Rubine und Smaragde.“ Rachel bestaunt den schweren Klunker, während sie auf Damian zugeht und vor ihm stehen bleibt.
    „Er ist wunderschön!“, bestätigt sie. Damian wirft erneut einen Blick auf den Ring.
    „Ja, er ist sehr symbolträchtig und ich wollte ihn Dir eigentlich schenken…“ Rachel zieht die Augenbrauen zusammen. Der Ring ist wirklich ganz außergewöhnlich, aber sie mag kein Gold und er ist wirklich mächtig.
    „Ich fand aber, er würde Dir nicht stehen und er entspricht bei weitem nicht dem, was ich mit einem Ring ausdrücken möchte.“ Damian greift hinter sich und geht dann vor Rachel in die Knie.
    „Ich habe so etwas noch nie gemacht. Ich bin so alt“, er lacht kehlig auf, „aber ich habe noch niemals zuvor so um die Hand einer

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