Damian
ziehen. Er bricht jedoch zusammen und bleibt reglos auf den Steinpflastern liegen. Jetzt gibt es nur noch einen teuflisch drein schauender Angreifer, der Damian wie eine Hyäne umkreist. Er hat keine Waffe, muss sich diesem Schlächter mit bloßen Händen erwehren. Ein Schnarren kommt angriffslustig über die Lippen seines Gegners und seine langen, spitzen Zähne stehen wie die Reißzähne eines Tigers weit hervor. Doch ein Vampir. Der Kerl hatte sich zunächst zurückgehalten und Damian vermutet, dass er noch nicht sehr lange ein Vampir ist, denn auch jetzt nimmt Damian seinen Vampirgeruch nur sehr schwach wahr. Der Kerl wird einer von Amans rekrutierten Söldnern sein.
Ein Aufschrei lenkt Damian für einen Augenblick ab: Rachel! Er schaut für die Winzigkeit einer Sekunde in ihre Richtung und erkennt, dass sie von einem weiteren Mann festgehalten wird: Khaled! Er hält sie von hinten gefangen, presst ihren Körper gegen den seinen und scheint ihr etwas ins Ohr zu zischen. Seine Fänge sind ebenfalls deutlich zu sehen. Damian spürt das Blut in seinen Adern kochen. Mit einem tödlichen Knurren und Grollen stürzt er sich auf sein Gegenüber, der ihn um einige Zentimeter überragt. Damians Hände krallen sich wie Schraubstöcke um den Hals seines Feindes und drücken mit aller Macht zu. Die Augen seines Gegners treten aus ihren Höhlen weit hervor, ein unmenschliches Röcheln entrinnt der Kehle seines Widersachers, während er verzweifelt versucht mit seinen Händen Damians Griff um seine Kehle zu lockern. Ein boshaftes Knurren dringt tief aus Damians Kehle empor.
„Sprich dein letztes Gebet, du Ratte!“, zischt Damian zwischen seinen entblößten Fängen und verstärkt noch ein letztes Mal den Druck auf den Kehlkopf seines Gegen über. Ein hässliches Knirschen und Knacken ist zu hören und der Vampir ringt verzweifelt nach Luft. Damian erbarmt sich seines Feindes, greift dessen Schädel und dreht ihn mit einem einzigen kräftigen Ruck zur Seite. Das laute Knacken und Brechen der Halswirbel erfüllt Damian mit Befriedigung, als er seinen Widersacher zu Boden gleiten lässt, sich bückt und das Messer hebt, um es dem Vampir ins Herz zu stoßen. Damian richtet sich auf und schaut hinüber zu Rachel. Sie wird immer noch von Khaled festgehalten, wehrt sich tapfer gegen seinen festen Griff, ist jedoch absolut chancenlos gegen die Übermacht des Vampirs.
„Willst Du Deine kleine Hure nicht retten?“, ruft Khaled Damian fies grinsend zu. In diesem Augenblick treffen sich Damians und Rachels Blicke. Das Entsetzen auf ihrem Gesicht könnte nicht schlimmer sein. Zum ersten Mal sieht sie sein wahres Ich. Ein Schmerz durchzuckt Damian, so stark und so heftig, dass er glaubt innerlich zerrissen zu werden. Es ist ein tiefer Schmerz, der von seinem Herzen ausgeht. Der Schmerz Rachel für immer zu verlieren, jetzt wo sie weiß, was er ist. Wie gelähmt schaut er zu ihr und kann nicht glauben, dass sie auf diese Art und Weise erfährt, dass er ein Monster ist. Er verdrängt sein eigenes Entsetzen und stürmt voran, um sie aus den Klauen dieses Dreckskerls zu befreien. Vielleicht kann er ihr erklären…, aber Damian kommt nicht weit. Aus einem düsteren Spalt zwischen zwei Häusern, springt ein weiterer Vampir hervor und rammt Damian seinen Dolch in die Schulter. Damian wirbelt mit einem tödlichen Knurren herum. Sein Gegner ist ein schwarzer, muskelbepackter Berg von einem Mann. Seine Augen glühen tief rot und von seinen entblößten Fängen tropft Speichel. Vor Damian steht eine Kampfmaschine und der Kerl lässt keine Sekunde verstreichen, um Damian dies auch zu beweisen. Hieb um Hieb versuchen sie einander mit dem Messer oder Dolch zu verletzen. Sie tanzen einen tödlichen Tanz umeinander, lassen sich nicht eine Sekunde aus den Augen, lauern auf den einen tödlichen Fehler des anderen, auf die eine Hundertstelsekunde der Unaufmerksamkeit.
Plötzlich hört Damian einen spitzen Schrei: Rachel! Für den Bruchteil einer Sekunde zucken seine Augen in ihre Richtung. Malik, sein kleiner, tapferer Freund klammert sich wie ein Äffchen an Khaleds Rücken und versucht so Rachel aus dessen Umklammerung zu befreien. Diese winzige Unaufmerksamkeit Damians nutzt der Kraftprotz aus und rammt Damian seinen Dolch tief in die Brust. Die Klinge bohrt sich durch seine Rippen, tief in seine Lunge und verfehlt nur knapp sein Herz. Der Kraftprotz dreht den Dolch in Damians Brust und das knirschende und kratzende Geräusch, das die Klinge
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