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Damiano

Damiano

Titel: Damiano Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. MacAcoy
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Kinder? Es gibt doch hier in der Nähe keine Höhle, wo – «
    »Die Frauen sind in Aosta«, antwortete Belloc mit grimmiger Befriedigung. »Ebenso die Kinder, die Lahmen und die Männer, die unter einem glücklichen Stern geboren sind. Außerdem haben wir nach Aosta das Geld, die Wagen, den größten Teil der Kleidung und die Nahrungsmittel gebracht. Wir sandten sie auf direktem Weg dorthin, während wir hierher zogen, zu diesem gottverlassenen Fels, der mit gefrorenem Schafsdung und hungrigen Schafsläusen bedeckt ist.«
    »Warum?« Damiano blickte von einem verlegenen Gesicht zum anderen. »Warum seid ihr ihnen nicht nach Aosta gefolgt?«
    Denezzi brach das Schweigen.
    »Wenn wir unsere Heimstätten verlassen, Schleiereule, werden wir sie bei der Heimkehr besetzt vorfinden.« Andere Männer brummten zustimmend, doch Belloc ergriff wieder das Wort.
    »Das war Eure Überlegung, Signor Denezzi. Aber ich habe kaum etwas zurückgelassen, das mir fehlen würde. Meine Werkzeuge und mein Amboß befinden sich in einem Ochsenkarren auf dem Weg nach Aosta. Aber es ist wichtig, daß wir zusammenhalten, wenn wir je wieder eine Stadt werden wollen.«
    Seine Seufzer waren tief, wie von seiner mächtigen gewölbten Brust nicht anders zu erwarten.
    Damiano war zunächst erleichtert, als er hörte, daß wenigstens die Frauen und Kinder in Sicherheit waren. Dann aber begann er über Bellocs Bericht nachzudenken.
    »Signor Belloc«, begann er, während er seine Hände geistesabwesend über die Flammen hielt, wieder wegzog, wieder darüber hielt. »Eure Nachricht beunruhigt mich.«
    Der Schmied blickte wie gebannt auf die orangefarbenen Flammen, die an Damianos Fingern leckten.
    »Solche Hände könnte ich gebrauchen«, brummte er. »Da brauchte ich keine Zange.«
    Scheu zog Damiano die Hände zurück.
    »Mich verbrennen sie auch«, sagte er, »wenn ich sie länger darin lasse.«
    »Der Teufel kümmert sich schon um die Seinen.«
    Damiano fuhr bei der Bemerkung Denezzis herum. Der Bärtige jedoch lächelte breit.
    »Ich meine es doch nicht ernst, Delstrego. Alle Welt weiß, daß du bei der Kommunion immer der erste bist.«
    »Hört, Belloc, Denezzi, ihr alle, hört mir zu. Ich weiß, daß Soldaten euch verfolgen. Sie haben es auf euer Geld abgesehen. Die ganze Stadt soll ausgequetscht werden wie eine Zitrone. Du insbesondere, Paolo – «
    »Wieso ich?«
    »Weil Marco Pardo glaubt, du wärst sehr reich.«
    »Aaaii!« kreischte der große Mann erbarmungswürdig. »Nein! Warum hat er das gesagt? Das ist doch Lüge.«
    Belloc lachte leise.
    »Weil er dich nicht mag, Paolo. Ich verstehe gar nicht, warum.«
    »Wenn ihr sie bis jetzt nicht gesehen habt«, fuhr Damiano fort, »dann heißt das, daß sie entweder unbemerkt auf der Weststraße vorüber – «
    »Wir hatten immer einen Posten an der Straße«, warf Belloc ein.
    »So bin ich ja auf dich gestoßen«, fügte Denezzi hinzu.
    »Das wird ja immer schlimmer.« Damiano rieb sich das Gesicht mit den vom Feuer heißen Händen. »Dann müssen Pardos Leute umgekehrt und nach Norden geritten sein. Entweder irrtümlich oder absichtlich. Und wenn das zutrifft, dann müssen sie auf die Wagen mit den Frauen gestoßen sein.«
    Ein Tumult brach los. Die Männer fluchten und schimpften, einige sprangen auf und stießen wütend schneefeuchtes Holz in die Feuer.
    »Unmöglich«, donnerte Denezzi und fügte dann kleinlauter hinzu, »wann hätten sie denn die Straßengabelung passiert?«
    »Zu Pferd? Vor zwei Tagen vielleicht. Ich weiß, daß sie in Sous Pont Saint Martin haltgemacht haben.«
    Schreie, Schluchzen, Flüche begleiteten Damianos hastigen Bericht.
    »Gott helfe uns. Vielleicht haben sie sie schon gefangengenommen«, flüsterte Belloc, und Denezzi starrte stumm ins Feuer. »Vielleicht nehmen sie nur das Geld.«
    »Werden sie Widerstand leisten?«
    Der Schmied verstand nicht.
    »Signor Belloc, erst heute morgen habe ich die Bewohner von Sous Pont Saint Martin begraben. Einer der Bauern warf eine Mistgabel nach einem Soldaten, und – verstehen Sie – «
    »Guter Gott!« rief der Schmied aus. »Seid Ihr gekommen, unsere Hoffnung zu begraben, Damiano?«
    »Ich bin gekommen, Euch zu helfen, wenn ich kann«, entgegnete Damiano.
    Denezzi stand auf, und alle blickten sie ihn an. Damiano verspürte eine heiße Anwandlung von Neid auf diesen Mann, dessen Körperkraft und hitziges Temperament ihm unter den Bürgern mehr Achtung gewonnen hatte als Damiano seine selbstlose Hilfsbereitschaft.
    »Wir

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