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Damon Knight's Collection 02 (FO 03)

Damon Knight's Collection 02 (FO 03)

Titel: Damon Knight's Collection 02 (FO 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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Sie war weit geschwungen, fast unfaßbar groß, aber der Horizont zur Linken schien niedriger zu sein als der zur Rechten. Er ging stetig weiter.
    Kinross verspürte keinerlei Ermüdung. Er wußte nicht, wie lange er schon unterwegs war. Er stieg noch einen steilen Hang hinauf, und eine Reihe seichter, aber riesiger Querfurchen trat an die Stelle des gerundeten Plateaus. Das Land neigte sich immer noch nach links. In der Ferne erhob sich klar ein Gebirgsmassiv.
    Auch das war grün. Er ging einen konkaven Hang hinauf, der dann zum steilen Überhang wurde, so daß er beim Anstieg die Schwerkraft zu überwinden schien. Dann flachte der Berg beträchtlich ab, und er näherte sich einer dunklen Waldwand, hinter der eine rötlich-schwarze Felsspitze in den Himmel ragte.
    Er drang in den Wald ein und stellte fest, daß der Baumgürtel nur eine halbe Meile breit war und dann einer Wüste wich, einer fahlroten, sanft ansteigenden Ebene, bedeckt mit riesigen rötlichen Felsblöcken von vielfacher Größe. Er bahnte sich den Weg zwischen ihnen über einen Boden, der zu glühen und zu beben schien, bis er zu dem Fuß der Felsspitze gelangte. Als er näher kam, erkannte er an einem Muster sich schneidender Kurven, daß der Gipfel ein Krater war.
    Es war ein senkrechter Anstieg, aber Kinross bewältigte ihn mit derselben unerklärlichen Leichtigkeit wie die bisherigen. Er stieg ein kurzes Stück in den Krater hinab und sagte: »Hier bin ich, Krüger.«
    Krügers natürliche Stimme sprach aus der Luft direkt über seinem Kopf. »Setz dich, Kinross. Sage mir, was du denkst.«
    Kinross setzte sich mit gekreuzten Beinen auf die rauhe Felsoberfläche. »Ich denke, daß du es bist, der diese Schau veranstaltet, Krüger«, sagte er. »Ich denke daß du mir vielleicht das Leben gerettet hast. Aber darüber hinaus weiß ich nicht, was ich denken soll.«
    »Du bist neugierig, was mich angeht, nicht wahr? Tja, das bin ich auch. Teilweise stellte ich die Gesetze auf, teilweise entdecke ich sie selber erst. Das hier ist eine sehr primitive Welt, Kinross.«
    »Sie ist vormenschlich«, sagte Kinross. »Du hast uns sehr tief hinabgezogen.«
    »Das mußte ich, bei Leuten wie uns.«
    »Du bist für mich nur eine Stimme in der Luft«, sagte Kinross. »Wie empfindest du das selbst?«
    »Ich habe einen Körper, aber ich vermute, es handelt sich um eine persönliche Halluzination. Ich kann meinen wirklichen Körper nicht beleben. Das muß wohl daher kommen, daß ich mich nicht in tiefer Trance befand als wir übersetzten.«
    »Ist das für dich gut oder schlecht?«
    »Das hängt davon ab. Ich habe einzigartige Kräfte, aber auch besondere Verantwortlichkeiten. Ich bin zum Beispiel gezwungen, diese Welt zu beleben, und meine Fähigkeit ist begrenzt. Daher das Tabu, nicht zu genau hinzuschauen oder Dinge benutzen zu wollen.«
    »Oh, Silva also … kannst du ihm das Augenlicht wiedergeben?«
    »Ja, sein Blindheit ist rein funktionell. Aber ich werde es nicht tun. Er würde uns alle vernichten. Er würde schauen und schauen, bis unsere Welt auseinanderfällt. Er hat mir große Sorge bereitet, Kinross.«
    »Auch ich hatte Angst. Sag mir, was wäre geschehen, wenn …?«
    »Vielleicht zurück ins Boot. Oder in irgendeine Vorhölle.«
    »Ist dein Dasein jetzt rein geistig, Krüger?«
    »Nein. Ich habe dir schon gesagt, daß ich einen halluzinierten Körper habe, der mir völlig wirklich vorkommt. Aber er kann die Substanz dieser Welt nicht so verwenden wie du und die anderen. Kinross, ich habeimmer noch den gleichen Durst wie vor unserem Übersetzen. Er ist so – wie du ihn in Erinnerung hast. Ich kann ihn nicht löschen und ich kann ihn nicht aushalten. Diese Welt ist für mich eine Art Hölle …«
    »Heiliger Himmel, Krüger! Das ist ja schrecklich. Können wir irgend etwas tun?«
    »Ich habe eine einzige Hoffnung. Deshalb habe ich dich hierher geführt.«
    »Sag es mir.«
    »Ich möchte dich in noch tiefere Hypnose versetzen, so tief, wie der Mensch nur gehen kann. Ich möchte eine so tiefe Beziehung zwischen uns herstellen, daß ich die Belebung deines Körpers mit dir teile und du die Belebung dieser Welt mit mir teilst. Dann werde ich essen und trinken können.«
    »Angenommen, das wäre möglich, was würde ich dann empfinden?«
    »Meinst du bei der Belebung der Welt? Ich kann es dir nicht beschreiben. Eine unsagbare Freude.«
    »Nein, ich meine in meinem Körper. Woher weißt du, daß ich dann nicht deinen Durst habe? Wer von uns hätte die

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