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Damon Knight's Collection 08 (FO15)

Damon Knight's Collection 08 (FO15)

Titel: Damon Knight's Collection 08 (FO15) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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sich hinein, erstickt vor Angst und Zorn. Du sadistischer Bastard. Das ausgedehnte Schweigen lastete wie Felsen auf seinem Gemüt. Die Warnleuchte warf rote Schatten über das Gesicht des Leutnants, verwandelte seine Augen in blutgefüllte Höhlen, leerte sie aus, ließ die Wangen wie Löcher eines Totenschädels wirken und füllte sie dann wieder. Ausdruckslos und mechanisch schlug er die Seiten um.
    Unvermittelt klappte er das Visum zu.
    Robinson zuckte zusammen. Der Leutnant starrte ihn einen atemraubenden Augenblick an und reichte ihm dann das Visum. Robinson ergriff es behutsam, um es ihm nicht aus der Hand zu reißen. „Warum sind Sie auf der Reise?“ erkundigte sich der Leutnant ruhig. Die Antwort kam unbeholfen und gequält: Geschäftsreise – keine Flugverbindung – mußte heimkommen – zur Frau (besser Frau sagen. O Anna –). Der Leutnant hörte ungerührt zu, wandte sich dann ab und winkte dem Anfänger zu.
    Der eilte herbei, untersuchte hastig den Rücksitz, den Kofferraum. Robinson hörte seinen Atem und seine Bewegungen hinter sich, und der Wagen schaukelte dabei leicht. Robinson starrte geradeaus und schwieg. Der Leutnant war still und hielt die automatische Waffe locker in beiden Händen. Der alte Polizeisergeant scharrte rastlos mit den Füßen. „Nichts, Sir“, berichtete der Anfänger, als er sich aus dem Wagen schob. Der Leutnant nickte, und der Anfänger marschierte zackig zum Streifenwagen zurück. „Ist anscheinend in Ordnung, Sir“, sagte der Sergeant und verlagerte das Gewicht schwerfällig mit teigiger Ungeduld von einem Plattfuß auf den anderen Plattfuß. Er wirkte müde, und an seiner ergrauten Schläfe trat ein Netzwerk blauer Venen hervor. Der Leutnant überlegte und nickte dann zögernd. „Naja“, sagte er langsam, fand dann wieder seine normale Präzision und wandte sich mit einem verkniffenen freudlosen Lächeln an Robinson. „Na schön, Mister, dann können Sie weiterfahren.“
    Ein anderes Paar Scheinwerfer tauchte über dem Horizont hinter dem Streifenwagen auf.
    Das Lächeln des Leutnants erlosch. „Also, Mister, warten Sie mal. Unternehmen Sie nichts. Sergeant, halten Sie ein Auge auf ihn.“ Er drehte sich um und ging zum Streifenwagen. Der Suchscheinwerfer blendete auf. Robinson hörte gemurmelte Worte des Leutnants, und dann erstrahlte der Scheinwerfer wieder in voller Leuchtkraft. Diesmal war er von ihm weggerichtet, und er sah den Lichtstrahl die Nacht durchdringen, eine gleißende Straße, in dem sich etwas fing, wie eine gefangene Motte.
    Es war ein Volkswagen-Bus. Im Lichtschein wirkte er grobgerastert und unwirklich, wie eine, Fotografie im Gegenlicht. Der VW-Bus verlangsamte das Tempo und hielt nahe der Böschung auf der anderen Straßenseite von Robinson an. Er erkannte die Umrisse von zwei Leuten auf der Vorderbank, die ihre Gesichter blinzelnd mit den Händen bedeckten, um nicht geblendet zu werden. Der Leutnant schlenderte hinüber, betrachtete sie von einigen Schritten Abstand und winkte dann. Der Scheinwerfer minderte die Leuchtkraft wieder auf ein Viertel.
    In dem diffusen orangen Licht konnte Robinson gerade noch die Insassen des Busses erkennen: ein großer, hagerer Mann in einem schwarzen Rollkragenpullover, und eine nordische, junge Frau mit schulterlangem, blondem Haar in einem orangefarbenen Kleid. Der Leutnant umrundete den Wagen zur Seite des Fahrers und pochte an die Scheibe. Robinson sah, wie sich seine Lippen bewegten, nur eine Spur und sehr präzise. Der hagere Mann händigte schwerfällig die Papiere aus. Der Leutnant überprüfte sie sorgfältig, eine Seite nach der anderen.
    Robinson rutschte ungeduldig auf seinem Sitz herum. Er spürte, wie der kalte Schweiß an seinem Körper trocknete, unter den Armen anklebte, in den Kniekehlen und zwischen den Oberschenkeln. Die Kleider hingen klamm an seinem Leib.
    Der Leutnant bedeutete dem Anfänger, herüberzukommen, und trat dann ein paar Schritte zurück, bis er neben der Motorhaube stand. Der Anfänger trottete über die Straße zum hinteren Ende des Busses, wo er die seitliche Schiebetür zu öffnen begann. Robinson bemerkte, wie die Zunge des hageren Mannes schnell über die Lippen fuhr. Die Frau starrte ruhig nach vorn. Der hagere Mann sagte etwas in humorvollem Tonfall leise zum Leutnant. Der Anfänger öffnete die Tür und wollte hineinklettern …
    Etwas bewegte sich zwischen der Lehne des Rücksitzes und der geschlossenen hinteren Klapptür, warf eine dicke Armeedecke von sich,

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