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Damon Knight's Collection 08 (FO15)

Damon Knight's Collection 08 (FO15)

Titel: Damon Knight's Collection 08 (FO15) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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50-mm-Maschinengewehr. Der Korporal grinste Robinson über den Lauf der Waffe an; seine Finger spielten am Abzug herum.
    Der hochgewachsene Mann trat gemächlich aus dem Schatten der Böschung, ging an dem nervösen Anfänger, vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen, und kam in die Lichtbahn. Als er sich Robinsons Wagen näherte, wurde aus dem wandelnden Schatten ein BURK-Leutnant in einer glänzenden, regenfesten Parka mit herunterhängender Kapuze. Auf einem braunen Lederschild an seiner Schulter stand Bewegungs- und Regionalkontrolle in ausgewaschenen, roten Buchstaben. Unter dem Arm trug er lässig eine Maschinenpistole.
    Der Polizeisergeant schaute über die Schulter, als der Leutnant neben der Motorhaube auftauchte. Die Mündung seiner Waffe blieb auf Robinsons Brust gerichtet. „Ist anscheinend in Ordnung“, sagte er. Der Leutnant grunzte, ging an dem Sergeanten vorbei und stellte sich neben das Fenster der Fahrerseite. Er betrachtete Robinson eine Sekunde ausdruckslos, dann ließ er den Riemen der Maschinenpistole von der Schulter gleiten und nahm die Waffe in die rechte Hand. Mit der linken pochte er an die Scheibe.
    Robinson rollte das Fenster herunter. Der Leutnant starrte ihn aus blaßblauen Augen an, die wie Öffnungen in ein Nichts wirkten. Robinson schaute einmal auf die gedrungene Mündung der Maschinenpistole, dann in das Gesicht des Leutnants mit schmalen, verbissenen und blassen Lippen. Robinson bekam am ganzen Leib eine Gänsehaut, und die dicken Haare an seinen Armen und Beinen richteten sich auf und kratzten fast schmerzhaft an der Kleidung. „Zeigen Sie Ihre Papiere“, forderte der Leutnant ihn auf. Seine Aussprache war abgehackt und scharf artikuliert. Langsam und vorsichtig griff Robinson mit der Hand zur Innentasche seines verknautschten Sportjacketts, zog sie behutsam wieder heraus und reichte dem Leutnant seinen Personalausweis und das Reise-Kontrollvisum. Der Leutnant nahm die Papiere entgegen, trat zurück und prüfte sie mit der einen Hand, während er mit der anderen noch immer auf Robinson zielte. Die drohende Mündung hing nur ein paar Zentimeter vor Robinson, schwankte ein wenig und beschrieb in der Luft einen winzigen Kreis.
    Robinson fuhr sich mit der Zunge über die ausgetrockneten Lippen und versuchte vergebens, zu schlucken. Er ließ den Blick verstohlen von den kühl abwägenden Augen des Leutnants zum müden, fleischigen Stirnrunzeln des Sergeanten, zu den nervös aufsässigen Blicken des Anfängers, zum unbeteiligten Starren des Jeepfahrers, zum verschlagenen Blick und dem grausamen Grinsen des Korporals am Maschinengewehr wandern. Sie schauten ihn alle an. Er war der Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit, des Universums. Das rotierende Warnlicht zog lange, gewundene Lichtbahnen durch den Wald, die sich an Bäumen brachen, wieder in die Ferne reichten, wie ein Jojo, immer herum und herum. Am nördlichen Himmel flackerte ein roter Feuerschein bis zu den Wolken, hell und düster, pulsierend. Das war das brennende Newark. Der Leutnant versuchte mit einem ungeduldigen Ruck, eine zusammengeklebte Seite des Reisevisums mit einer Hand umzublättern. Er murmelte etwas, stemmte einen Stiefel seitlich in die Motorhaube, stützte die Maschinenpistole mit dem Knie und benutzte die Zähne, um die widerspenstige Seite aufzuschlagen. Robinson beobachtete den überheblich abfälligen Blick des Anfängers, mit dem er den abgewetzten Fallschirmjägerstiefel des Leutnants betrachtete, und unwillkürlich und trotz des drohenden Maschinengewehrs mußte er lachen. Er verschluckte es sofort, weil es hohl in der Kehle steckenblieb; ein hysterisches Auflachen, das wie verwelkte Blätter, wie aufgespießte Motten in seinen Bronchien rasselte. Mit einem trocken schmatzenden Geräusch zog der Leutnant den Stiefel weg; er hinterließ einen verschmierten Abdruck auf dem Lack. Du Hundesohn, dachte Robinson und war plötzlich und gegen alle Vernunft wütend.
    Ein Nachtvogel schrie klagend irgendwo unter den Bäumen. Ein kalter Wind kam auf und trieb den Rollsplit gegen die Karosserien der Wagen, ein fade metallisch schmeckender Wind voll Aschenpartikel, der nach verlassenen Bahnhöfen und verbranntem Gummi roch. Der Wind schlug die Seiten im Reisevisum um, zerzauste das Fell an der Parka des Leutnants und zerrte vergebens an seinen kurzgeschnittenen Haaren. Der Leutnant las weiter, ohne sich stören zu lassen, und er hielt die flatternden Seiten mit dem Daumen nieder. Du Hundesohn, wütete Robinson in

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