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Damon Knights Collection 1

Damon Knights Collection 1

Titel: Damon Knights Collection 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Aber so viele Verwandte und Freunde würden gerne mit mir kommen, und es würden Jahre vergehen, ehe ein jeder an meiner Freude teilgehabt hätte. Es müßte mindestens noch ein Hausboot geben.«
    »Dann bau doch eins. Ich helfe dir, wann immer ich Gelegenheit dazu habe, und du kannst dir in Treequad einen Motor anfertigen lassen.«
    »Für welche faire Gegenleistung? Ich müßte hart arbeiten, um Speisen oder Holz oder was der Motorbauer sonst wünscht, beizubringen.« Strongtail entspannte sich. »Nein, da warten zu viele andere Freuden, ich kann den Einsiedlerwald durchstreifen, am Breitstrand faulenzen, unter den Sternen musizieren. Oder mit deiner Kleinen spielen.« Er ließ die Bälle ein paarmal springen. Vivian quietschte vergnügt auf.
    Das Boot lief einen Liegeplatz an. Es folgte das routinemäßige Vertäuen, Aufklaren und Einpacken der Sachen, die an Land gebracht werden mußten. Das ging schnell, da einige Mithraner, die am Hafen angelten, herbeikamen, um zu helfen. Sie schienen irgendwie beunruhigt und aufgeregt, wollten aber nicht sagen, warum. Bald gingen alle den Landesteg hinauf. Planken dröhnten unter ihren Füßen.
    Selbst nach hiesigen Maßstäben war Rich-In-Peaces Gasthaus nicht groß. Die wenigen Gäste saßen auf ihren Schwänzen an der Theke, die aus einem einzigen gespaltenen Scharlachholzstamm bestand, und unterhielten sich erregter als sonst. Leonie zog das Türnetz hinter sich zu. »Hallo«, sagte sie. »Da sind wir wieder und hätten gern etwas von deinem köstlichen Chowder.«
    »Und Bier«, erinnerte Strongtail. »Vergiß das Bier nicht.«
    Rich-In-Peace kam geschäftig hinter der Theke hervor. Ihre großen bernsteinfarbenen Augen glitzerten. Im Raum wurde es still; das war ihr Haus, also hatte sie das Recht, die Neuigkeit anzubringen.
    »Habt ihr es noch nicht gehört?« zwitscherte sie fröhlich.
    »Nein, unser Radio ist auf dem Rückweg ausgefallen«, erwiderte Thrailkill. »Was gibt es?«
    Sie spreizte die Hände, die je drei rechtwinklig zueinander stehende Finger hatten. »Ist das nicht herrlich?!« rief sie. »Ein Schiff ist von eurem Land gekommen. Sie sagen, ihr könnt heimfahren.« Sie brach ab, als ob ihr plötzlich bewußt wurde, was das bedeutete. Nach einem Augenblick: »Ich hoffe doch, daß ihr wiederkommt, um uns zu besuchen.«
    Sie begreift nicht, fuhr es Thrailkill in seiner Benommenheit durch den Sinn. Nur undeutlich nahm er Leonies harten Druck auf seinen Arm wahr. Diese Reise macht man nur einmal.
     
    Der Abend verglühte in Bronze und Gold. Von den Höhen über Treequad konnten Kahn und Thrailkill hinter den jetzt purpurfarbenen Hügeln, die das Tor begrenzten, einen Schimmer des Wetterleib-Ozeans sehen. Der Xenologe seufzte. »Ich wollte immer einen richtigen seetüchtigen Schoner bauen und da raus fahren«, sagte er. »An der Küste entlang, bis zum Tor des Südens – was für eine Fahrt!«
    »Es wundert mich, daß die Eingeborenen das nicht getan haben«, sagte Kahn. »Sie scheinen die Fähigkeiten dazu zu besitzen, und gegenüber den mühsamen Überlandtransporten, die Sie erwähnten, würde es den Handel erleichtern.«
    »Das habe ich, und vor mir mein Vater, auch vorgeschlagen«, erwiderte Thrailkill. »Aber keiner von ihnen hatte Lust, die Initiative zu ergreifen. Einmal dachten wir daran, es selbst zu tun, um ein Beispiel zu geben. Aber wir hatten eine Menge anderer Arbeit, und wir sind zu wenige.«
    »Also, wenn die Eingeborenen so träge sind, was liegt Ihnen dann daran, ihr Los zu verbessern?«
    Thrailkill wollte bei dieser Beleidigung seiner Mithraner auffahren, aber dann fiel ihm ein, daß man von Kahn kein Verständnis erwarten durfte. »›Träge‹ ist der falsche Ausdruck«, sagte er. »Sie arbeiten so hart wie nötig. Ihre Geisteswissenschaften stellen unsere bei weitem in den Schatten. Sagen wir einfach sie sind weniger unternehmungslustig als Menschen.« Er lächelte schief. »Wahrscheinlich der wahre Grund, warum wir hier so viel getan haben und so viel mehr tun wollten. Nicht aus Selbstlosigkeit, sondern weil es uns eben Spaß machte.«
    Seine Heiterkeit verflog. Sein Blick ging vom Tor, über die strahlenden Laternen von Goodwort und Withylet, die es bewachten, zurück über das Quecksilber der Bucht und blieb auf Treequad zu seinen Füßen haften.
    »Ich werde also diesen Schoner nicht bauen«, sagte er, und fügte dann schroff hinzu: »Kommen Sie, wir müssen zurück.«
    Sie stiegen einen Pfad herab, der sich zwischen Hainen großer

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