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Damon Knights Collection 1

Damon Knights Collection 1

Titel: Damon Knights Collection 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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sich darüber lustig zu machen. Handeln – handeln! Sie kämpfte sich vom Schlitten, stolperte zu der Quelle hin und suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit, sie zu verstopfen. Wenn sie die Warmluftströmung abstellen, den freien Mantel noch näher bringen könnte – aber wie?
    Steine werfen. Aber gab es welche? Ja, da lagen zwei, nicht sehr große, aber wenigstens würde sie imstande sein, sie zu bewegen. Sie bückte sich schwerfällig und wälzte sie in den Krater.
    Augenblicklich gefror die Flüssigkeit geräuschlos um sie. In Sekundenschnelle hatte der Schnee, der den Teich säumte, ihn wie Lippen, die sich schließen, überzogen, und da war nur noch ein undeutlicher gekräuselter Schattenstreifen auf weißem Grund.
    Der Wind stöhnte und erstarb, und der freie Mantel sank mit weit ausgebreiteten Rändern herab, als ob er sie in einer zweiten tödlichen Hülle einschließen wollte. Schatten breitete sich um sie aus; der herabsinkende Mantel, dessen Farbe sich vertiefte, verdeckte Saturn und breitete sich dann über die herrlichen Banner der Ringe …
    Die Virusblase krampfte sich zusammen und wurde schwarz und warf sie wie eine Gliederpuppe auf den gefrorenen Boden neben dem Eishügel. Ein Windstoß fuhr über sie hinweg.
    Erschrocken versuchte sie, sich zu einem Ball zusammenzurollen. Der Anzug blähte sich um sie.
    Dann schließlich riß sich der Blasenmantel als ein Wesen mit einer brennenden unsichtbaren Drehung an seinem Zeit-Raum-Kern, die den Kontrollkasten augenblicklich ausbrannte, von Ulla los und stieg zu seinem unvollkommenen Gefährten auf.
    In der einzigen Sekunde, bevor sie auf ewig in den bleifarbenen Grund des Titan einfror, fand sie nicht einmal mehr Zeit zu erkennen, daß ihr etwas entgangen war und dies zu bedauern und starb, wie sie gelebt hatte, als ein Artefakt erfolgreicher Kalkulation. Sie konnte nicht mehr sehen, wie die Mäntel mit dem Fallwind davonflatterten – auch wäre sie nie darauf gekommen, daß sie die Heterosexualität auf den Titan gebracht und damit die lange Evolution in Gang gesetzt hatte, deren Ende sechzig Millionen Jahre später kein menschliches Wesen sehen würde.
    Nein, ihr letzter Gedanke galt der Virusblase, und es waren nur zwei Worte:
    Du Schürzenjäger
    Fast am Horizont flatterten, aneinander zerrend, die beiden Mäntel, die beiden Titanwesen, und wurden immer kleiner und kleiner. Fetzen lösten sich von ihnen und fielen wie gezackte Tränen vom Himmel. Von Natur schon plump, fiel ihre Werbung erst recht schwerfällig aus. Die Quelle neben Ulla war verschwunden. Nichts deutete mehr darauf hin, daß sie je existiert hatte. Hoch oben wallten die Banner der Ringe wie immer, als ob auch sie nichts gesehen hätten – oder vielleicht, als ob sie in den letzten sechs Milliarden Jahren alles gesehen hätten, Rückstände um Rückstände, die alle in Vergessenheit gerieten, bis nichts mehr übrigblieb als die Majestät ihrer eigenen gespiegelten Schönheit.

Poul Anderson
 
Die Enterbten
     
    Wie eine Kugel, aber eine, die ihr eigenes Ziel verfolgt, verließ die Fähre das Mutterschiff und seine Bahn. Starr und frostig erfüllten Sterne die Dunkelheit. Jacob Kahn starrte durch das Sichtfenster oberhalb des Instrumentenbretts über dreiunddreißig Lichtjahre hinweg auf den Funken, der die Sonne war. Dann sah er fast krampfhaft weg, und sein Blick suchte das geronnene Silber der Milchstraße und den Sagittarius. Dort, hinter den Staubwolken, wo neue Sonnen geboren wurden, lag das Herz der Galaxis.
    Einst hatte er davon geträumt, selbst dorthin zu reisen. Aber damals war er ein Junge gewesen, der auf einem Dach stand und durch den Widerschein und Dunst des Stadthimmels zu den Sternen hinaufstarrte. Später strandete der Traum an Tatsachen wie Entfernung, Energie und wirtschaftlichem Aufwand. Das Wrack war nicht sofort untergegangen. Seine Söhne, seine Enkel – – –
    Nein. Wahrscheinlich würde kein Mensch mehr dazu kommen.
    Neben ihm beugte sich Bill Redfeathers schroffes Gesicht mißmutig über Meßinstrumente. »Alles in Ordnung«, sagte er.
    »Das will ich hoffen.« Kahns Mundwinkel zuckten.
    Redfeather sah verärgert aus. Der Pilot, nicht der Kopilot hatte sich zu vergewissern, daß sie beim Eintritt in die Atmosphäre des Planeten nicht wie ein Meteorit verbrennen würden.
    Die Nachtseite des Planeten wölbte sich ihnen entgegen. Wenn man an die Lichter auf der Erde dachte, erschien sie ungeheuer dunkel, aber zur Tagseite hin war sie in Blau und Rosenrot

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