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Damon Knights Collection 1

Damon Knights Collection 1

Titel: Damon Knights Collection 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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das er so weit wie möglich von seiner Uniformjacke abhielt.
    »Wo ist der Laufbursche, der das – dieses – das Geschreibsel da wieder hier rauf gebracht hat – gegen meinen ausdrücklichen Befehl?« brüllte Harms.
    »Meinen Sie mich, Sir?« sagte der kleine Mann in Grün.
    »Ja, Sie meine ich!« höhnte Harms. »Wie ist Ihr Name? Mager?«
    Beim ersten gereizten Ton war Godwin auf den Beinen, um sich wieder einmal der demütigendsten aller Liaison-Pflichten zu entledigen. Er stöhnte innerlich und erstarrte im nächsten Augenblick.
    Das Bündel, das der Kommandeur so zimperlich von sich abhielt, war die Diplomatentasche, die für jedermann außer für akkreditierte Liaison-Agenten traditionell unantastbar war. Streng geheim, unverletzlich, die Papiere, auf die er zwei lange Wochen gewartet hatte – und Harms war drauf und dran, das ganze Paket nach dem grün gekleideten Zivilisten zu werfen!
    Weil er es aber immer noch mit spitzen Fingern hielt, versuchte er es erst einmal für einen sauberen Wurf besser in den Griff zu bekommen. Das unhandliche Paket fing an, ihm zu entgleiten. Mit mehr Gehässigkeit als Anmut krümmte Harms sein scharlachrotes Knie und beförderte das Paket mit einem Stoß unter einen beweglichen Zeichentisch.
    Der Zeichner trat es prompt zurück. Godwin sah entsetzt zu, wie sein Allerheiligstes über den Boden hin und her schlitterte. Das plötzlich rot angelaufene Gesicht des Zeichners erschien längsseits des winkligen Schreibtischs, und er sagte: »Anrempelei läßt die kleinen Striche krumm werden. Wenn ich nicht angerempelt werde, ziehe ich nie einen krummen Strich, und deshalb sitze ich an diesem Schreibtisch. Wenn ich wieder angerempelt werde, räume ich diesen Schreibtisch … Sir.«
    Sein Kommandeur durchbohrte ihn mit Blicken. »Was zum Teufel wollen Sie denn, Tawmison – soll ich Ihnen vielleicht meine Privaträume zur Verfügung stellen?«
    Wystan Godwin löste sich aus seiner Erstarrung und machte sich daran, das etwas mitgenommene Paket an sich zu bringen, ehe einer von Harms’ Adjutanten auf den Gedanken kommen konnte, es dem Chef zurückzugeben. Gebückt, eine Hand fest auf dem Liaison-Paket, griff er in die Auseinandersetzung ein. Mit einer Stimme, die darauf trainiert war, hysterisches Kreischen zu übertönen, sagte er: »Muß das sein?« Die Frage war absichtlich so formuliert, daß niemand sich direkt angesprochen fühlen mußte.
    »Ob das sein muß?« Der Zeichner sprach mehr zu seinem Brett und zu seinen Kollegen als zu dem Liaison-Mann, aber er sprach absichtlich laut, um den Oberbefehlshaber nicht zu Wort kommen zu lassen. Also nahm er den Faden noch einmal auf. »Ob das sein muß? Ja, wo kämen wir denn sonst hin? Ein Dienstverpflichteter am Schreibtisch hat das Recht, in jeder Beziehung ungestört zu arbeiten, ansonsten hat er das Recht, zurückzutreten und einen anderen Komplex zu wählen.«
    Gut – je wortreicher eine Klage vorgebracht wurde, desto schneller verging der Unmut. Tawmison lächelte bereits.
    Godwin lächelte zurück und nickte gelassen. Immer noch auf einem Bein kniend, wandte er dem Kommandeur sein Haupt zu, auf daß der seinen Zorn darüber ergieße, hielt das Gesicht jedoch sorgsam abgewandt.
    Harms schien keinen Respekt für das starre Disputprotokoll aufbringen zu können, weil es ihn als die stärkere Partei bei jeder Auseinandersetzung immer hintenansetzte. Er hatte die Gewohnheit angenommen, in Krisen alles mindestens zweimal zu sagen. Tawmisons Bestimmtheit verschlug ihm die Sprache. »Sein muß?« murmelte er zum vierten Mal, und dann drehte er voll auf und ließ das übliche Harmsgebrüll ertönen. »Ein Schmarrn muß das sein!«
    Godwin fertigte ihn mit einem Nicken ab. Er stand auf und sprach zu einem Punkt in der Mitte zwischen den beiden Disputanten. »Der Kommandeur entschuldigt sich, da er eindeutig im Unrecht ist. Sie werden in Zukunft nicht mehr angerempelt, Tawmison. Auf Befehl des Oberbefehlshabers, den alle Anwesenden bezeugen können, wird Ihnen, wie er selbst es im Eifer des Gefechts so passend vorschlug, falls irgend jemand Sie anrempeln sollte, zum Schutze Ihrer Arbeit einer seiner Privaträume zur Verfügung gestellt.«
    Dadurch, daß er Harms in dessen eigenem Netz gefangen hatte, fühlte Godwin sein inneres Gleichgewicht wiederhergestellt und ging zur umgekehrten Prozedur über – rituelle Worte, die von Tawmisons Seite tiefes Bedauern heuchelten, sich unter dem Druck der Arbeit gehenlassen zu haben – die dem

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