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Damon Knight's Collection 11 (FO 29)

Damon Knight's Collection 11 (FO 29)

Titel: Damon Knight's Collection 11 (FO 29) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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Bäche – die ihren Weg überall finden – ständig das Geräusch glucksenden Wassers …
     
    Die Zeitmaschine verwendet gewisse Objekte für ihre verschiedenen Operationen: eine Hirnschale mit Elektroden, die an einer Maschine befestigt sind zur künstlichen Produktion sexueller Orgasmen; die Miniaturpartitur der Messiaenschen „Chronochromie“; ein achthundert Meter langes Tonband, auf dem nur die Stimme eines Mannes zu hören ist, der ständig das Wort „Zeit“ wiederholt; eine Reproduktion von Dalis Landschaft „Beharrliche Erinnerung“; eine Wanduhr von Joseph Knibb.
    Er betritt die Zeitmaschine, gibt sich ihrer Umarmung hin und fühlt die Veränderung seines normalen Bewußtseins, die Erweiterung seiner Wahrnehmung. Farben fließen über seinen Körper wie eine sanfte Hülle aus Wasser – blaue Funken entzünden sich in seinem Geist – er ist sich des Musters bewußt, das sein Körper im Zeit-Raum verursacht – er bewegt seinen Finger und sieht die sich ergebende, schlangenförmige Figur, sein Finger wie die Nadel eines Elektroenzephalographen – Worte treiben in seinem Geist, eingehüllt in violettes Feuer – lange Stahlfinger stelzen durch sein Hirn wie Roboterbeine – er schläft ein und wacht auf, dreihundert mal in der Sekunde – seine Füße werden von stählernen Händen entfernt und sauber unter sein Bett gestellt – seine Arme werden mit mechanischer Gewandtheit gebrochen – sein Körper wird von mechanischen Fingern vollständig auseinandergenommen, und er gleitet stückweise über die Förderbänder der Maschine.
     
    Sie fuhren dicht an den Teich heran, blieben mit dem Wagen wenige Zentimeter vor dem Ufer stehen. Es parkten noch einige Wagen dort; es war ein sehr hübscher Ort. Einige Leute hatten ihr Auto verlassen, trotzten dem Januarwetter und warfen den Enten im Wasser Brotstücke zu. Sie saßen eine Weile, er hatte die Arme um sie gelegt, sein Gesicht in ihr Haar gepreßt, er streichelte sie langsam. Sie sprachen mit leisen Stimmen zueinander, beide erdrückt von Umständen, die so verworren waren, daß sie gar nicht alle auf einmal überblickt werden konnten. Sie hatte eine Flasche Wein mitgebracht, billigen Rotwein mit Brandy vermischt, eine Schachtel mit Sandwiches und eine Thermosflasche mit Kaffee. Sie füllten einen Becher mit Wein, nippten abwechselnd daran. „Bist du dir bewußt, daß dies nur eine Hinhaltetaktik meinerseits ist? Ich fühle mich so niedergeschlagen. Wenn ich wirklich Liebe machen wollte, würde ich weder Essen noch sonst etwas wollen.“ Er nickte, denn er wußte es. Diesmal mußte sie den ersten Schritt tun. Sie bot ihm ein kleines Sandwich an, aber er konnte im Augenblick nichts essen; sein Magen war vor Spannung regelrecht blockiert. Aber er schaute ihr beim Essen zu, schaute, als wenn er durch das Schauen sie für immer in sich einschließen könnte, wissend, daß mit der Zeit die Umrisse ihrer Gesichtszüge verblassen würden, bis er sich eines Tages, einsam, nur noch an ein zusammengesetztes Bild ihres Gesichtes erinnern würde, das dem, wie es heute war, nicht mehr gliche. Aber immer noch schaute er sie intensiv an, beobachtete die Bewegungen ihrer Hände, ihre Blicke und ihre dunklen Augen.
    Sie packten das Essen ein, und sie kam wieder in seine Arme. „Noch einen Augenblick, dann können wir gehen und uns lieben.“
    „Möchtest du zuerst eine Zigarette?“ Sie nahm eine Zigarette, und sie blieben einen Moment und rauchten, tranken ab und zu aus dem Becher.
    Jetzt war es an der Zeit, den Wagen zu verlassen, und sie gingen zum Kofferraum, wo sie ein ungeheures Bündel Decken von zu Hause verstaut hatte, damit sie es bequem hätten. Als er ihr mit dem Bündel half, störten ihn die Blicke der Menschen, als ob sie wüßten, daß es Decken seien. Das letzte Mal waren sie über ein großes, grünes Tor geklettert, das zum Steinbruch führte, aber jetzt sahen sie dort einen Wagen parken, mit Leuten, die auf den Groby Weiher blickten, der wie eine Silbertafel dalag. Sie beschlossen, daß sie diesmal den Zaun weiter unten überquerten. Sie liefen los, er mit einem Arm um das Bündel, den anderen Arm um sie gelegt, seine Finger in ihren Mantelkragen vergraben. Als sie das letzte Mal hier waren, waren sie über das grüne Tor gestiegen, hatten den linken kleinen Pfad, der zu einer Ziegelhalle und noch einigen Gebäuden in einer kleinen Senke führte, übersehen und hatten den rechten Pfad eingeschlagen, der zum höchsten Punkt des Steinbruches

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