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Damon Knights Collection 11

Damon Knights Collection 11

Titel: Damon Knights Collection 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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brachte ihre Bestellung und eilte fort, um die wachsende Kundschaft zu bedienen. Es war erstaunlich, wie rasch sich die Neuigkeit im Vergnügungsviertel herumgesprochen hatte. Harley glaubte eine Zeitlang, Warhol würde doch noch auftauchen, aber er wollte Amaryllis keine Hoffnungen machen. Es hingen immer noch viele Touristen herum, dazu wieder ein Schwarm Teenager, die den Boulevard unsicher machten. Der Kerl mit dem Turban filmte jetzt und schwenkte die Kamera wie wild über seinem noch unberührten Tequila. Der besoffene Schwarze saß immer noch hinter ihnen und summte Cannonballs Solo aus „Milestones“, gelegentlich auch einen Song von June Christy. Aber es bestand immer noch Hoffnung. Sie gaben eine Bestellung nach der anderen auf, bis Harley von dem vielen Koffein nervös wurde und zu Tequila überging, während Amaryllis einen Schwips bekam und zu Kaffee überging. (Sie wollte auf keinen Fall blödes Zeug quatschen, wenn er tatsächlich noch aufkreuzte.)
    Aber je länger sich der Abend hinzog, desto mehr verkrümelte sich die Menge, und die Hoffnung begann zu schwinden. Harley hatte seit mehr als einer Stunde keinen Ton mehr gesagt, aus Angst, Amaryllis könnte ihre Verzweiflung an ihm abreagieren. Aber als ein Polyp hereinkam, eine Tasse Kaffee trank und wieder ging, da wußte er, daß es vorbei war.
    „Harley“, sagte sie, „wir müssen über unser Leben sprechen.“
    „Klar, Baby, wenn du meinst.“
    „Harley, ich habe mir lange Gedanken darüber gemacht, und ich glaube, ich weiß jetzt, wo der Haken liegt. Du wirst es vielleicht nicht gleich verstehen, aber es kann nichts anderes sein, davon bin ich überzeugt.“
    „Und wo liegt der Haken, Liebling?“
    „Harley, du bist ein Spießer.“
    Er sah, daß sie es ernst meinte, und wußte nicht, was er sagen sollte.
    „Harley, für wen hast du bei den Gouverneurswah len gestimmt?“
    „Schatz, du weißt –“
    „Keine Scheiße jetzt, Harley. Hast du für Reagan gestimmt?“
    „Amaryllis, wie kannst du –“
    „Harley, du hast für ihn gestimmt. Ich wußte es gleich. Als ich dich aus der Wahlkabine kommen sah, spürte ich –“
    „Aber es war eine Protestwahl“, verteidigte sich Harley schwach.
    „Gegen wen, Harley?“
    „Gegen Jane Wyman. Hast du sie in Johnny Belinda gesehen? Es war –“
    „Sehr witzig, Harley, aber damit kommst du bei mir nicht durch … Harley, es muß etwas Umwälzendes geschehen.“
    „Herrgott, Baby, wie unspießerisch soll ich noch sein? Gut, dieses eine Mal bin ich ausgerutscht, aber vergißt du alles andere? Wir haben mit der Hälfte der überkandidelten Paare vom Los-Angeles-Distrikt Partnertausch getrieben. Ich ließ mich sogar in diesen Komputer-Tauschklub eintragen und besorgte dir einen Stoßstangen-Aufkleber mit deiner Kodenummer, damit die Kerle, die scharf auf dich waren, Verbindung mit dir aufnehmen konnten. Ich habe die blödesten Gänse ertragen, alles dir zuliebe.“
    „Hugh Hefner sagt –“
    „Ich weiß, was er sagt. Ich habe seine Ratschläge an dich gelesen, wie Millionen andere Leute auch. Mein Gott, konntest du dich nicht mit den Anfangsbuchstaben deines Namens begnügen? Die Geschichte hätte mich damals beinahe meine Stelle gekostet. Baby, was kann ich denn noch tun?“
    Während Harleys Frage im Raum schwebte, drehte sich der angesäuselte Schwarze in der Nebennische – eigentlich hieß er Lamont Cranston – langsam um, stand auf, starrte Harley über die Schulter und sagte dann: „Abschwirren!“
    Lamonts Mutter war seinerzeit sehr beeindruckt gewesen von den Kräften, über die der Radio-Namenspatron ihres Sohnes verfügte, ohne etwas von der abschätzigen Nebenbedeutung zu ahnen, die Cranstons Decknamen später anhaftete. { * } Lamont Cranston, der Jüngere, benutzte den anderen Namen ohnehin selten, obschon er, wie sie noch herausfinden sollten, ein dunkler Charakter war.
    „Wie bitte?“ fragte Amaryllis, nachdem sie sich vom ersten Schreck erholt hatte.
    „Ich sagte – abschwirren“, wiederholte Cranston. „Verschwinden, verkrümeln!“
    „Ich hatte noch nicht das Vergnügen“, sagte Harley und drehte sich nach Cranston um.
    „Ihre Frau hat recht. Sie sind ein Spießer“, erklärte Lamont und kam langsam näher, bis er in ihrer Nische stand. „Aber ihr tut mir beide leid, und deshalb will ich euch einen brandheißen Tip geben: Frisco!“
    „Frisco?“ fragten Harley und Amaryllis gleichzeitig.
    „San Francisco für Sie, mein Bester“, sagte Lamont. „Es ist der

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