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Damon Knights Collection 11

Damon Knights Collection 11

Titel: Damon Knights Collection 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Boot entdeckt, bei der Überfahrt, und begreift nicht, sucht sie ständig im Park.
    Den Schal um seinen Hals wickeln. Gelb, weiß. (Siehst du, wie weiß die Haut da ist, wie die Adern durchschimmern.) Strumpfmütze – er zieht sie über die Augen, geht haha. Lachen kann er noch nicht. Rote Fäustlinge. Nun den Reißverschluß hochziehen, und er ist verpackt. Der Mantel ist aus grünem Kordsamt, mit schwarzem Elastikbund an Hals und Ärmeln und einer runden Kapuze, die bis über die Mütze geht. Es ist November. In England. Das letzte Mal, daß ich all dies tue, denkt er. Liegt noch Schnee am Boden, ich habe heute morgen nicht nachgesehen.
    Ihn an der Hand nehmen und sich auf den Weg machen. An der Tür loslassen, weil man beide Hände braucht, um die Klinke herunterzudrücken. Mary wäscht das Geschirr in der Küche. (Tschüs, sagt sie ganz leise, als du die Tür zumachst.) Er läuft voraus und ist als erster an der Haustür, wartet dort, die Nase ans Glas gedrückt. Weißes Licht im Korridor. Du holst ihn ein. Die Milch ist gekommen, zwei Flaschen, und dazwischen steckt der Guardian. Die Matte zur Seite rutschen, sonst kann man die Tür nicht aufmachen. Park gehen, Papa, Möwen sehen. Kalte Nebelluft strömt herein. Umkehren und die Galoschen holen, mit den vielen kleinen Messinghäkchen? Nein, der Schnee ist fort. Nur ein wenig grauer Matsch. Vorsicht. Die Stufen hinunter.
    Knirscht den Bürgersteig entlang, vor dir her, enttäuscht, weil kein Schnee da ist, aber dreht sich um, haha. Park gehen? Der Himmel ist flach und weiß wie ein Blatt Papier. Ein Stück entfernt wirbelt ein Vogelschwarm dahin, kreist in sich selbst – schwarze Tupfen, wie Eisenspäne mit einem Magneten unter dem Papier. Bäume säumen die Häuserreihe auf der anderen Straßenseite. Was für welche? Das Laub kräuselt sich in kleinen Wellen. Es sieht aus wie grünes Stanniol. Auf die Promenade.
    Er fragt sich, warum ist alles so still. Warum sind keine Autos unterwegs. Oder ein Postwagen. Oder ein Milchauto, das mit klirrenden Flaschen vorüberrollt. Wo sind alles. Es ist zehn Uhr vormittags, wo sind alle.
    Aber da um die Ecke ist ein Wagen, festgefahren auf dem Eis des Straßenrands, wo er letzte Nacht parkte, und die Räder drehen whrrrr durch. Lächeln, du verstehst die Probleme eines Erwachsenen. Und gehst in die entgegengesetzte Richtung. Sein Fäustling bleibt in deiner Hand. Haha.
     
    Sie hatte nur einmal die Fassung verloren, beim Frühstück. Wie an jedem Morgen hatte der Junge sie geweckt. Er stand in seinem Bett im Zimmer nebenan und hopste auf und ab, bis die Federn gegen den Rahmen schlugen. Dann kletterte er heraus und kam an ihre Tür, schielte um den Pfosten und trippelte schließlich in seinem weißen Wollnachthemd zaghaft näher. Bis ans Bett. Sie taten so, als schliefen sie noch. Fühstück, Fühstück, sagte er dann, stupste sie und zerrte an den Decken, bis er schließlich aufs Bett kletterte und zwischen ihnen zu hopsen begann; erst jetzt machten sie die Augen auf: Hallo. Morg-gen. Er war stolz auf seine gs. Schon da versagten Marys Kräfte fast, als ihr einfiel, was heute war, was sie in der vergangenen Nacht beschlossen hatten.
    Sie drehte ihr Gesicht zum Fenster (noch hatten sie sich keine Vorhänge leisten können), und er hörte sie ein paarmal tief durchatmen. Aber einen Augenblick später hatte sie sich gefangen – stand auf, mit ihrem gesteppten Morgenrock, und ging in die Küche, das Kind hinterher.
    Er streckte den Arm aus und holte sich eine Zigaret te von der Truhe, die sie als Nachttisch benutzten. Eine kleine Holzlampe stand darauf, und daneben lagen ein BH, ein paar lose Zigaretten und ein Einmachglasde ckel mit Asche und Kippen. Rauchen, auf das Plätschern des Wassers horchen, das Klappern von Pfannen, Schränken und Schubladen. Dann verstummten die Geräusche, und er hörte sie beide im Bad: eine Weile lief die Wasserleitung, dann die Toilettenspülung, und die zufriedenen Ausrufe des Kindes drangen an sein Ohr. Sie gingen zurück in die Küche, und die Geräusche setzten wieder ein. Das Spritzen von Fett, das Geplapper des Kindes, wie artig es gewesen sei. Die Kühlschranktür klappte auf und zu, dann wieder auf; Mary sagte etwas. Das Kind wollte helfen.
    Er stand auf und begann sich anzuziehen. Komisch, daß sie vergessen hatte, ihn gleich nach dem Aufstehen ins Bad zu fuhren, das tat sie sonst immer. Hel-fen, kam aus der Küche die Erklärung, als er zur Kommode ging. Sie war klobig und häßlich,

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