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Damon Knights Collection 8

Damon Knights Collection 8

Titel: Damon Knights Collection 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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eines aufgeschlagen mit dem Rücken nach oben auf die Couch. Plötzlich sah das Zimmer unaufgeräumt aus. Sie packte die drei auf dem Cocktailtisch liegenden Illustrierten und legte sie ins Schlafzimmer auf den Bücherkarton. Dabei öffnete sich SCHÖNER WOHNEN, und sie starrte auf eine doppelseitige Anzeige: ein Swimmingpool durch eine Fensterwand gesehen, ein offener Kamin mit brennendem Feuer an der anschließenden Wand, breite, flache Couches, Grünpflanzen bis zur Decke, kupferne Dekorationsstücke …
    „Verdammt, schlag es dir endlich aus dem Kopf. Wir können uns jetzt keine größere Wohnung leisten. Wir können uns nicht einmal diese Wohnung leisten. Ich bin ein kleiner Angestellter! Nicht einmal ein Direktionsassistent! Wieviel Raum brauchen wir denn eigentlich?“
    „Du bist jetzt jahrelang auf die Ingenieurschule gegangen und hast studiert. Du wirst nicht dein Leben lang ein kleiner Angestellter bleiben. Es macht etwas aus, wo du wohnst und wie die Leute dich einschätzen. Wenn wir Mr. und Mrs. Morrison einladen …“
    „Wir werden Mr. und Mrs. Morrison nicht einladen. Sie würden die Einladung gar nicht annehmen. Hör doch, Puppe, dräng mich nicht so, klar?“
    „Aber du wirst doch im nächsten Semester weiterstudieren, oder?“
    „Ich glaube nicht, Liebling. Ich will etwas Freizeit haben. Ich will nachdenken und mich erholen.“
    „Wissen Sie“, sagt Maiya hilflos und schaut in Dr. Whitmans Augen auf, „er war sehr ehrgeizig und intelligent.“ Sie blickt an ihm vorbei zu Mr. Morrison und Mr. Jeffries, dem Sicherheitschef. „Er hatte eine schnelle Auffassungsgabe“, fährt sie fort und schließt wieder die Augen, merkt aber noch den verstohlenen Seitenblick, den die beiden Männer austauschen.
    Nein! Nein! NEIN!
    Du Närrin, flüsterte sie sich wütend zu. Hör mit dem Unsinn auf. Du hast ja keine Ahnung.
    Maiya brachte die Tasse in die Küche zurück, spülte sie aus, trocknete sie ab und hängte sie dann in den Tassenständer für acht Tassen und Unterteller. Sie starrte die Tassen an und gab dem Stander einen Schubs, so daß er wie ein Karussell kreiste. Schwarz und orange, schwarz und orange.
    Der andere Wagen holte stetig auf. Warum konnte sie ihn nicht abhängen? Dummer Gedanke. Wo sollte sie ihn verlieren? Schnurgerade Straße mit dem weißen Trennstreifen, über dem in der Hitze Dunstwolken und Halluzinationen von Wasserflächen tanzten, Ebenen und Wüstenei, alles blendend angestrahlt, daß die Augen schmerzten, und noch fünfunddreißig oder mehr Kilometer keine Abzweigung. Sie hatte vergessen, wie weit es bis zur nächsten Stadt war. Sie hätte gern einen Blick auf die Straßenkarte geworfen. Bei fünfunddreißig angenommenen Kilometern also eine knappe halbe Stunde. Dann mochte der andere Wagen sie überholen und abbremsen, und dann mochten sie sie begaffen, wenn sie wollten, es kam nicht mehr darauf an. Wenn die Entfernung aber fünfundsiebzig Kilometer betrug, dann mußte sie tanken. Irgendwo an der Straße stand eine einsame Tankstelle; eine weiße Bretterbude mit zwei Zapfsäulen, verbeulten Öltonnen und sandgrauen Fenstern, ein Schild zu den Toiletten, Damen und Herren, und darüber eine sengende Sonne. Sie würde zum Tanken anhalten, die anderen vorbeifahren lassen und sofort wieder der verkommenen Tankstelle den Rücken kehren, aber langsam, denn nun hätte sie das andere Fahrzeug ja vor sich. Irgend so eine kleine Tankstelle mit Toiletten und sonst nichts, nicht einmal eine Imbißstube, nichts. Sie konnte dem Tankwart dort sagen:
    „Sie verfolgen mich, überholen mich und fahren langsamer, wenn sie es können, und …“ Und was? Wahrscheinlich waren es Physiker, die nach einem Angelausflug nach White Sands heimkehrten, oder Ärzte auf dem Heimweg von einem Fachschaftstreffen. Sogar Ärzte konnten in einem Rückfenster bedrohlich aussehen, während sie in Wirklichkeit über ihre eigenen Witze über gebrochene Beine, Geburten oder Nierenoperationen lachten.
    „Hank, was ist das?“ Sie hielt eine Plastikröhre mit rosa Kapseln hoch.
    „Och das. Der Inspektor hat mich heute zu Dr. Whitman geschickt. Er hat sie mir verordnet, damit ich eine Weile besser schlafe.“
    „Schlaftabletten? Du hast mir nicht gesagt, daß du noch immer damit Schwierigkeiten hast.“
    „Nicht weiter schlimm. Sie sind nicht stark. Er hat mich aufgezogen und gesagt, daß sie sie Kindern zur Beruhigung vor Mandeloperationen geben, so leicht sind sie.“
    „Seit deiner Versetzung. Seitdem du in

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