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Dance of Shadows

Dance of Shadows

Titel: Dance of Shadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yelena Black
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Steffie, ohne im Geringsten beeindruckt zu sein. »Ich hab ihr neulich erst zu ihrem Geburtstag auf die Mailbox gesprochen.«
    »Ich hab sie
zu Hause
angerufen.«
    Steffie runzelte die Stirn. »Wie – zu Hause?«
    »Ich musste unbedingt mit ihr sprechen. Ich bin in Kates Zimmer und hab mir die Nummer rausgesucht.«
    »
Was
hast du gemacht?«, sagte Steffie heftiger, als Vanessa es erwartet hatte. »Wieso das denn? Wenn man dich erwischt hätte, wärst du von der Schule geflogen   … «
    »Ihre Mutter war dran«, unterbrach Vanessa sie. »Elly ist nicht zu Hause.«
    Das brachte Steffie zum Schweigen.
    »Ich hab nach ihr gefragt, und ihre Mutter sagte, sie wäre auf der Ballettschule in New York und hätte erst vor ein paar Tagen eine E-Mail geschickt.«
    Steffie schüttelte den Kopf und ließ ihren Blick zur anderen Seite des Zimmers gleiten, wo Ellys Bett nackt und bloß dastand, seit sie die Schule vor beinahe zwei Monaten verlassen hatte. Sie schaute völlig verwirrt drein. »Das verstehe ich nicht. Sie war nicht da? Und ihre Eltern wussten noch nicht mal, dass sie nicht mehr hier ist? Ja, telefonieren die denn nie miteinander?«
    Vanessa schüttelte den Kopf.
    »Bist du sicher, dass du die richtige Nummer angerufen hast?«
    »Ja, ganz sicher.«
    Ein langes Schweigen folgte, und Steffie setzte sich auf ihr Bett. »Was hat das wohl zu bedeuten?«, fragte sie. »Elly hat ihren Eltern eine E-Mail geschrieben und gesagt, sie ist in der Schule, und uns hatsie im September gemailt, dass sie zu Hause ist. Ist sie einfach abgehauen und hat uns alle miteinander angelogen?«
    »Vielleicht«, sagte Vanessa und dachte an ihre Schwester. Wenn Elly weggelaufen war, dann wäre sie nicht die Erste gewesen. Doch etwas an ihrem Verschwinden jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Warum hatte sie ihr die Notiz hingelegt, in die sie das Stück Kolophonium eingewickelt hatte? Es hatte doch so ausgesehen, als habe Elly mit Vanessa reden wollen. Warum hätte sie also weglaufen sollen, ohne ihren Freunden etwas davon zu sagen?
    »Es sei denn«, sagte Vanessa nachdenklich, »sie ist gar nicht weggelaufen.«
    Steffie kniff die Augen zusammen. »Aber was denn sonst? Ist ihr etwas zugestoßen?«
    Vanessa erinnerte sich an Helens Gesichtsausdruck, als sie ihr im Park gesagt hatte, sie solle die Schule verlassen. Sie erinnerte sich an die Zeitungsartikel auf Steffies iPad über all die Mädchen, die verschwunden waren. Sie dachte an ihre Schwester und an das geheime Tagebuch, das niemals aufgetaucht war. Sowohl ihre Schwester als auch Elly waren ohne jede Ankündigung verschwunden. Warum? Wo war die Verbindung zwischen ihnen?
    Die Schreie der weißen Figuren im Probenraum klangen ihr in den Ohren. Und dazu hörte sie Helens Worte:
Die richtigen Schritte mit dem richtigen Tänzer können verheerende Wirkung haben. Flieh, solange du noch kannst.
    »Es gibt da eine Sache, die ich dir noch nicht erzählt habe«, sagte Vanessa.
    Steffie schaute sie erwartungsvoll an. »Schieß los!«
    Vanessa verlor keine Zeit und erzählte Steffie alles: über den Probenraum im Balletttheater, über die Art, wie die leuchtenden Figuren sich von den Wänden lösten und sie umringten, wie sie sangen und schrien:
Du bist wir, wir sind du, du bist wir, wir sind du.
Unddann die Namen:
Elizabeth. Katerina. Joy. Rebecca. Hannah. Josephine. Chloë   … Margaret
. Sie klang wahrscheinlich wie eine Geisteskranke, aber sie hörte nicht auf, bis sie alles erzählt hatte, bis ihr Mund vom vielen Sprechen trocken war und ihre Hände zitterten.
    Als sie geendet hatte, umklammerte Steffie den Bettpfosten, und ihr braunes Gesicht war blass geworden. »Figuren?«
    »Ich weiß, das ist nicht gerade leicht zu glauben«, sagte Vanessa. »Wenn ich sie nicht gesehen hätte, gehört hätte, würde ich es auch nicht glauben. Aber sie waren da, ich hab es mir nicht eingebildet!«
    »Diese Namen.« Steffie schüttelte ungläubig den Kopf. »Sind das genau die Namen, die sie dir genannt haben? Hast du die nicht erfunden?«
    »Nein«, antwortete Vanessa und dachte daran, wie die Figuren den Namen ihrer Schwester gezischt hatten. »Warum? Du glaubst mir wohl nicht. Du meinst, ich vermisse meine Schwester, und das zeigt sich in Halluzinationen   … «
    »Es sind die Namen der verschwundenen Mädchen aus den Zeitungsausschnitten, die ich dir gezeigt habe«, fiel Steffie ihr ins Wort.
    »Was? Welche?«
    Steffie zog ihr iPad aus der Tasche und schaltete es ein. »Die Mädchen, die

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