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Dance of Shadows

Dance of Shadows

Titel: Dance of Shadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yelena Black
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die Hüfte. »Warum nicht?«
    »Ich muss zu Josef, schon vergessen?«, erwiderte Vanessa. Bevor sie noch etwas anderes sagen konnte, vibrierte ihr Handy in der Hosentasche. Sie zog es heraus und hoffte, es wäre Elly, sah dann jedoch den Namen ihrer Mutter auf dem Display. Ihre Freunde sahen sie erwartungsvoll an, aber Vanessa schüttelte den Kopf.
    Sie zuckte mit den Schultern und machte sich auf den Weg. Dabei entdeckte sie plötzlich, dass in einiger Entfernung ein glänzendes Augenpaar auf sie gerichtet war. Vanessa erstarrte, und ihr Herz begann zu rasen. Zep. Sein Kopf ragte zwischen einer Gruppe Schüler heraus.
    Sie ließ die Mailbox den Anruf ihrer Mutter entgegennehmen und ging auf ihn zu.
Hi Zep!
, übte sie im Geiste vorab ihre Begrüßung, schüttelte dann aber den Kopf.
Danke für deine Nachricht
, versuchte sie es anders.
Ich hab deine Nachricht erhalten
, flüsterte sie dann mit einem sexy Unterton, aber wie blöd klang das denn!
    Sie holte tief Luft und ermahnte sich, ganz natürlich zu sein. Dochgerade als sie auf ihn zutrat, tauchte Anna neben ihm auf und griff nach seiner Hand. Vanessa zuckte zurück und drückte sich gegen die Wand. Von dort aus beobachtete sie, wie Zep mit Anna sprach. Sein Gesicht wirkte fast schuldbewusst, Annas rosige Lippen hingegen waren vor Zorn verzerrt, als sie Zep ihre Hand entzog und wild gestikulierend auf ihn einsprach. Vanessa sah bestürzt, dass Zep nach Annas Hand griff und sie festhielt.
Es tut mir leid
, konnte sie von seinen Lippen ablesen.
    Vanessa wollte das nicht weiter mit ansehen. Sie drehte sich um, drängte sich durch die Menge und ging auf einem langen Umweg zu Josefs Büro, damit sie den beiden nicht noch einmal begegnen musste. Was für ein Spiel spielte Zep, wenn er ihr eine Nachricht sandte und ihr Komplimente machte, wie schön sie sei, wo er doch eindeutig noch mit Anna zusammen war?
    Ihr Handy vibrierte erneut. Vanessa rannte den Korridor hinunter, bis das Gedränge sich lichtete, dann verlangsamte sie ihr Tempo und nahm den Anruf entgegen.
    »Vanessa?«, hallte die Stimme ihrer Mutter blechern aus dem Handy. »Vanessa, hörst du mich? Warum sagst du nichts?«
    Vanessa schluckte und versuchte ruhig zu klingen, so wie eine, die nicht gerade den Jungen, in den sie verliebt war, dabei gesehen hatte, wie er die Hand eines anderen Mädchens hielt. Und man sollte ihr auch nicht anhören, dass sie gerade zum leitenden Choreografen der Schule zitiert worden war und im Begriff stand, von der angesehensten Ballettakademie der USA geworfen zu werden.
Ein Rausschmiss
, dachte sie, und auf einmal war ihre Kehle wie zugeschnürt.
Stand ihr das wirklich bevor?
    »Vanessa!«, schrie ihre Mutter ins Telefon.
    »Ja, ich bin dran, Mom«, sagte sie. »Die Verbindung war gerade schlecht.«
    Doch ihre Mutter hörte ihr gar nicht zu. »Ich habe x-mal versucht,dich anzurufen, aber du bist nie rangegangen. Was ist los? Stimmt irgendwas nicht?«
    »Du musst dir keine Sorgen machen, es ist alles in Ordnung. Tut mir leid, dass ich nicht zurückgerufen habe, ich hatte so viel zu tun. Wir wissen jetzt, welches Ballett wir im Winter aufführen, es ist der
Feuervogel.«
    »Der
Feuervogel

,
rief ihre Mutter entgeistert. »Das Stück, in dem Margaret auftreten sollte?«
    Noch bevor Vanessa antworten konnte, fuhr ihre Mutter fort. »Du bist doch noch nicht etwa besetzt worden, oder?«
    »Nein, noch nicht   … «, Vanessa senkte die Stimme, als sie an einer Gruppe Klassenkameraden vorbeiging.
    Das schien ihre Mutter zu beruhigen. »Nun, das ist vielleicht besser so«, sagte sie. »Du darfst auf keinen Fall deine anderen Schulfächer und die Hausaufgaben vernachlässigen. Wie läuft es übrigens damit?«
    »Alles bestens.«
    »Du klingst, als ob dich etwas bedrückt«, sagte ihre Mutter. »Du weißt ja, dass du jederzeit nach Hause kommen kannst. Wann immer du willst. Wenn du in dem Stück keine Rolle bekommst, können wir dich immer noch hier an der Highschool anmelden. Die Lehrer sind fantastisch dort. Neulich hab ich eine von ihnen im Supermarkt getroffen, und sie hat mir vom Stoff erzählt, den sie mit ihrer Klasse durchnimmt   … «
    »Mom, mir geht’s gut hier. Alles läuft super.«
    »Was hast du gesagt? Es klingt, als ob du eine Treppe runtergehst.«
    »Ich sagte, alles läuft super hier. Ich   … ich gehe gerade ins Studio. Um zu trainieren«, log Vanessa. Sie brachte es einfach nicht über die Lippen, ihrer Mutter zu erzählen, dass sie auf dem Weg zu Josefs

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