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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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»werden eure reizenden Laternen den Platz der Wächterlampen einnehmen und das Dorf vor allem Schaden schützen. Wenn ihr fortan in den Geisternächten dieselben Gesichter schnitzt und sie bei ihren Namen ruft, werden diese Wächter zu neuem Leben erwachen und euch beschützen.«
    Die Kinder rissen die Blicke von den brennenden Rübenjacks in der Ferne und blickten die Straße hinab. Eine gutmütig dreinblickende ältliche Dame mit Apfelbäckchen und glänzenden blauen Augen trat auf sie zu. Sie trug ein Kleid in Altrosa, versetzt mit goldenen Sternen, und ihre Schultern wurden von einem Schal aus goldener Spitze bedeckt. Ein langer, gebogener Zauberstab aus Silber, auf dessen Spitze ein Stern aus Bernstein saß, diente ihr als Gehstock.
    »Malinda!« Die Kinder staunten.
    »Werden wir von dieser Heimsuchung je verschont bleiben?«, meinte sie verärgert. »Er ist die Geißel des Königreichs. Wir alle haben durch seine brutale Hand schon so viel gelitten.« Ihre verstümmelten Flügelstümpfe zitterten leicht. Die gute Fee im Ruhestand wickelte sich den Schal etwas fester um die Schultern und schenkte den Kindern ein gutmütiges Lächeln. »Ich kam, so schnell ich konnte. Zum Glück war ich im Schloss, als Alarm geschlagen wurde.«
    Als sie den Blick senkte, sahen Tully und seine Freunde, dass an ihrer Seite der sprechende Fuchs trottete. Zwischen den Zähnen hielt er eine dicke tote Henne, weshalb er nichts zu ihnen sagte, sondern nur schelmisch zwinkerte, bevor er davonhuschte.
    »Wenn die Schattengestalt nicht gewesen wäre, wären wir alle tot!«, erzählte Rufus. »Sie hat uns gerettet.«
    Malinda spähte in die Straße. »Wo ist sie?«, fragte sie aufgeregt.
    »Da drüben«, sagte Lynnet und zeigte auf die Stelle, wo der Schatten gestürzt war.
    »Er ist weg!«, rief Benwick.
    Tully rannte zu dem Fleck, wo der Böse Hirte den Schatten hatte erschlagen wollten. Doch hier war nichts mehr.
    »Wer du auch bist!«, rief Malinda mit seidener Stimme in die leere Nacht hinaus. »Ich kann dir helfen, hörst du? Hab keine Angst. Lauf nicht weg!«
    Niemand antwortete.
    Malinda seufzte sorgenvoll.
    »Was war es?«, fragte Clover. »Von so etwas habe ich noch nie gehört.«
    Die gute Fee lächelte traurig und gedankenverloren. »Der Castle Creeper. Das arme Ding muss furchtbar verschreckt sein. Nicht mehr lange, und man wird ihn hier vollständig sehen können.«
    Die Kinder verstanden kein Wort, doch in dem Moment kam Tully zu ihnen gerannt, überschlug sich fast vor Aufregung und hielt etwas in den Händen.
    »Ich habe etwas gefunden! Ich habe etwas gefunden!«, krächzte er aus verletzter Kehle. »So eine Art komische Kordel mit einem gegabelten Ende auf der einen Seite und zwei winzigen Hufen. Das muss der Schatten bei dem Kampf verloren haben.«
    Malinda streckte die Hand aus und Tully überreichte ihr seinen merkwürdigen Fund.
    »Höchst eigenartig.« Sie betrachtete den Gegenstand im sanften Schein des Bernsteinsterns auf ihrem Stab und blinzelte verwundert. »Was kann das sein?«
    Niemand in ganz Mooncaster hatte schon einmal Kopfhörer gesehen.
    »Wir müssen es dem Ismus zeigen«, beschloss sie und ließ das Fundstück in der kleinen Tasche verschwinden, die an ihrem Gürtel hing. »Er wird wissen, was es damit auf sich hat.«
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür des Bauernhäuschens und Tullys Großvater erschien auf der Schwelle. Gähnend und schläfrig blickte er sich verdattert um. »Was geht hier vor? Nicht doch! Die gute Frau Malinda höchstpersönlich ist hier! Und wer liegt denn da vor unserer Tür?«
    Es war Muddy Legs. Er war in Ohnmacht gefallen.
     
    Tommy Williams erwachte mit einem schwachen Lächeln im Gesicht. »Armer Muddy Legs«, murmelte er schlapp.
    Inzwischen schien wieder die Sonne über dem Feriencamp und die angeschlagene Versammlung kam wimmernd und stöhnend zu sich.
    Tommy rollte sich in der Sonne auf den Rücken, fasste sich an den Hals und zuckte zusammen, als er die Prellungen dort berührte. »Ich bin Tully«, wisperte er heiser. »Ich bin eine Kreuz-Zwei.«
    Neben ihm öffnete Rupesh grinsend die Augen. »Ich bin Rufus!«, erklärte er freudig. »Ich bin auch eine Kreuz-Zwei und du, du bist mein Bruder!«
    »Gesegnet sei dieser Tag!«, rief Tommy.
    »Gesegnet sei dieser Tag!«, fielen sechs andere junge Stimmen mit in ihren Jubel ein.

13
    Als die drei Schwarzgesichtigen Damen erwachten, eilten sie auf der Stelle von der Bühne. Der Ismus lag mit dem Gesicht nach unten

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